Buchhandlung Spazierer

Suche

Liebesbrief an UnbekanntOverlay E-Book Reader

Liebesbrief an Unbekannt

Thomas Brezina

E-Book (EPUB)
2019 Edition A
201 Seiten
ISBN: 978-3-99001-366-3

Rezension verfassen

€ 14,99

in den Warenkorb
  • EPUB (mit DRM) sofort downloaden
    Downloads sind nur in Österreich möglich!
  • Als Hardcover erhältlich
  • Als E-BOOK (PDF) erhältlich
Kurztext / Annotation
Liebe, Geld, Familie - alles ein Desaster in Emmas Leben. Verletzt und traurig flu?chtet sie in das britische Seebad Brighton und u?bernimmt die kleine Fru?hstu?ckspension ihrer Tante. Ihre neue Freundin Patricia ra?t Emma, Briefe an einen unbekannten Traummann zu schreiben, sie wegzuschließen und auf diese Weise wie durch Magie neue Liebe in ihr Leben zu ziehen. Sie tut es, ohne richtig daran zu glauben. Doch eines Tages liegt Antwort von Unbekannt im Briefkasten. Wie ist das mo?glich? Wer schreibt ihr da? Fu?r Emma beginnt eine Suche nach dem großen Unbekannten und neuem Sinn im Leben.

Thomas Brezina, geboren 1962, ist Buchautor, TV-Produzent und TV-Moderator. Nach mehr als 560 Büchern für Kinder erschien 2017 sein erster Krimi für Erwachsene. Drei weitere Bücher für Erwachsene folgten bisher und wurden alle zu Bestsellern. 'Liebesbrief an Unbekannt' ist sein erster Liebesroman.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

2

Emma richtete sich auf. Ihr tat der Rücken weh, weil sie so schief über das Papier gebeugt gesessen hatte. Sie erhob sich und ging ein paar Schritte im kleinen Arbeitszimmer auf und ab.

Auf dem Regalbrett, zwischen den Ordnern, stand ein gerahmtes Foto der Berge von Salzburg. Es hatte sie schon in das Wohnheim bei der Uni nahe von London begleitete, als sie Tourismus und Hotelmanagement studiert hatte. Das Bild zeigte den Blick aus ihrem Kinderzimmer, und es hatte immer eine beruhigende Wirkung auf sie.

Nun war sie also in Brighton gelandet. Emma, studierte Tourismusfachfrau, ziemlich gescheitert, beruflich wie privat, Vertretung für ihre Tante Nell, der das B&B gehörte. Als sie es vor ein paar Wochen von ihr übernommen hatte, ließ Tante Nell wenig Zweifel, dass Emma für sie eine Notlösung war, weil der Nachbar, der es eigentlich hätte leiten sollen, frisch verliebt war und lieber Freizeit wollte.

»Aber jetzt im März und April kommen ohnehin kaum Gäste«, hatte Tante Nell gesagt. »Du kannst dich also einleben.«

Wovon Emma leben sollte, hatte sie nicht gesagt. Keine Gäste hieß nämlich kein Einkommen. Emma war sehr knapp bei Kasse. Die Saison, so hoffte sie wenigstens, würde Ende Mai beginnen, also in zwei oder drei Wochen. Bisher hatte sie aber praktisch keine Reservierungen bekommen.

Genug gegrübelt, entschied sie. Frische Luft würde ihr nun wirklich gut tun. Sie trat aus dem Arbeitszimmer, das gleich neben dem Eingang lag und schlüpfte noch einmal in die blaue Regenjacke aus dem Secondhand-Laden einer Wohltätigkeitsorganisation. Emma nahm die Hausschlüssel aus der Schale auf dem Ablagebrett in der Diele und verließ das Haus.

Auf der obersten Stufe blieb sie stehen und blickte über den länglichen Platz. Sein Name war New Steine, eine seltsame Mischung aus Englisch und Deutsch, die ihr noch keiner hatte erklären können. Die Häuser waren in zwei gegenüberliegenden Zeilen angeordnet, alle mit drei oder vier Stockwerken, einer Kellerwohnung und Dachzimmern. Die meisten waren weiß, dazwischen aber gab es ein blitzblaues und ein pfefferminzgrünes Haus. Das Haus von Emmas Tante Nell war gelb mit weißen Fenstern.

In der Mitte des langen Platzes befand sich ein Streifen Rasen, natürlich eingezäunt und am Abend abgesperrt. Sie hatte als Anrainerin einen Schlüssel.

Die meisten Häuser waren winzige Hotels und wurden von den Besitzern betrieben. Zu dieser Jahreszeit kamen noch nicht so viele Touristen nach Brighton, aber mit Juni fing die Hochsaison an. Emma hoffte auf viele Gäste, da sie Geld verdienen musste.

Die Nacht war windstill. Das war eine willkommene Abwechslung nach den Stürmen der vergangenen Wochen. Für den nächsten Tag war auch schon wieder starker Wind vorhergesagt.

Mehrere Male atmete Emma tief durch und füllte ihre Lungen mit der Meeresluft. Sie stieg die Stufen hinunter und ging nach links Richtung Strand.

Selbst auf der Marine Parade, der Straße, die 25 Meter über dem Strand entlang der Küste verlief, war um diese Tageszeit nicht mehr viel los. Sie musste nur ein paar Autos und ein Motorrad abwarten, dann konnte sie die Straße überqueren. Eine lange Treppe verlief im Zickzack an der steilen Mauer nach unten zum Meer.

Mit der Hand strich sie über das Metallgeländer, das von vielen Lackschichten überzogen war. Es trotzte Salz und Seeluft, aber der Rost kämpfte sich trotzdem durch und mischte sich mit dem gebrochenen Weiß. Emma stieg die steinernen Stufen hinunter und erreichte das Ende der Treppe, das unter Arkaden führte.

Sie mochte diese Stelle nicht sehr. Erstens hing hier immer der Gestank von altem Öl der Fish&Chips-Bude in der Luft, und zweitens war es ein wenig düster. Um schnellstens auf die untere Uferstraße zu gelangen, lief sie los. Am Ende des Handlaufs gab es eine Metallkugel, und aus einer Laune heraus packte Emma sie mit einer Hand, stieß sich ab und wirbelte herum Richt