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Die Tyrannei des SchmetterlingsOverlay E-Book Reader

Die Tyrannei des Schmetterlings

Roman | Frank Schätzing

E-Book (EPUB)
2018 Verlag Kiepenheuer & Witsch Gmbh
Auflage: 1. Auflage
736 Seiten
ISBN: 978-3-462-31833-3

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€ 11,99

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Kurztext / Annotation
Frank Schätzings atemberaubender Thriller über eines der brisantesten Themen unserer Zeit: künstliche Intelligenz. Kalifornien, Sierra Nevada. Luther Opoku, Sheriff der verschlafenen Goldgräberregion Sierra in Kaliforniens Bergwelt, hat mit Kleindelikten, illegalem Drogenanbau und steter Personalknappheit zu kämpfen. Doch der Einsatz an diesem Morgen ändert alles. Eine Frau ist unter rätselhaften Umständen in eine Schlucht gestürzt. Unfall? Mord? Die Ermittlungen führen Luther zu einer Forschungsanlage, einsam gelegen im Hochgebirge und betrieben von der mächtigen Nordvisk Inc., einem Hightech-Konzern des zweihundert Meilen entfernten Silicon Valley. Zusammen mit Deputy Sheriff Ruth Underwood gerät Luther bei den Ermittlungen in den Sog aberwitziger Ereignisse und beginnt schon bald an seinem Verstand zu zweifeln. Die Zeit selbst gerät aus den Fugen. Das Geheimnis im Berg führt ihn an die Grenzen des Vorstellbaren - und darüber hinaus.

Frank Schätzing, geboren 1957 in Köln, veröffentlichte 1995 den historischen Roman »Tod und Teufel«, der zunächst regional, später bundesweit zum Bestseller avancierte. Nach zwei weiteren Romanen, einem Band mit Erzählungen sowie dem Thriller »Lautlos« erschien im Frühjahr 2004 »Der Schwarm«, der seit Erscheinen eine Gesamtauflage von 4,5 Millionen Exemplaren erreicht hat und weltweit in 27 Sprachen übersetzt wurde. Es folgten die Bestseller »Limit« (2009), »Breaking News« (2014) und »Die Tyrannei des Schmetterlings« (2018). Auch als Sachbuchautor hat sich Schätzing einen Namen gemacht. 2006 zeichnete Bild der Wissenschaft seine Evolutionsgeschichte »Nachrichten aus einem unbekannten Universum« als bestes Wissenschaftsbuch aus. 2021 gelang ihm mit »Was, wenn wir einfach die Welt retten?« erneut der Sprung in die Sachbuch-Bestsellerliste.Frank Schätzing lebt und arbeitet in Köln. Auszeichnungen2002 KölnLiteraturPreis2004 Corine in der Sparte Belletristik2005 Kurd-Laßwitz-Preis für Der Schwarm als bester Science-Fiction-Roman des JahresDeutscher Science Fiction Preis für Der SchwarmGoldene Feder für Der SchwarmDeutscher Krimi Preis für Der Schwarm2006 Dr. Kurt Neven DuMont Medaille der Westdeutschen Akademie für Kommunikation2007 »Stein im Brett« Preis des Berufsverbandes Deutscher Geowissenschaftler e.V. (BDG)Premio Bancarella2009 Elisabeth-Mann-Borgese-Meerespreis2011 Deutscher Meerespreis2021 Bayerischer Buchpreis: Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Afrika.

Die durchweichte Zeit.

Von April bis Oktober verflüssigt sich die Luft. Wie schwarzblaue Planeten hängen die Regenfronten dann über den Bergen und treiben Richtung Savanne, belebt von geheimnisvollem Leuchten. Windgeister fegen durch einen postatomar gelben Himmel, Vorboten der baldigen Flut. Die Wasserplaneten rücken träge nach, verschlucken Horizonte und Blicke, saugen den Tag in sich auf, bis sie zu einem einzigen, alles umschließenden Schwarz verschmolzen sind.

Ein Grollen wird durch die Wolke gereicht.

Es zieht von Osten nach Westen, als gäben titanische Wesen Kommandos aneinander weiter, die Jenseitigen, Nhialic selbst vielleicht, nun in der Gestalt Dengs. Vereinbarte Zeichen, mit der Reinwaschung der Welt zu beginnen, doch der erste Guss bewirkt wenig. Der rissig gebackene Boden scheint nicht fähig, die Tropfen zu schlucken. Dick und zitternd balancieren sie im Staub, entformen sich jäh und hinterlassen schnell verblassende Flecken auf dem lehmigen Krakelee. Ein eher armseliges Schauspiel angesichts der imposanten Drohkulisse, dann endet der kurze Schauer so plötzlich, wie er eingesetzt hat.

Jedes Geräusch erstirbt.

Es folgt die Stille vor der völligen Auslöschung.

 

Ein Ozean stürzt herab.

Binnen Minuten verwandeln sich unbefestigte Straßen in Schluchten, als sei das Land aufgeplatzt und kehre sein Innerstes nach außen. Tonnen zähen, roten Schlamms quellen hervor, blasig vom Dauergeprassel. Aus Wiesen und Viehgründen drängen Seen, ausufernde, brodelnde Flächen, auf denen Spritzwasserblüten sprießen, dicht an dicht. Was Teil fester Landschaft war, wird zur Insel. In den Elementen wütet jetzt Mascardit, der Große Schwarze, der Tod und Fruchtbarkeit bringt, niemals das eine ohne das andere. Gleich einem rasenden Organismus schießt und windet sich die Flut zwischen Gehölzen und Trockenwäldern hindurch, alles Verdorrte mit sich reißend. Dem Verfall preisgegeben, wird die alte Welt hinweggespült, jede vertraute Struktur aufgelöst, jede Gewissheit getilgt, bis zum Moment spontaner Neuordnung.

Manchmal regnet es tagelang ohne Unterlass.

Dann plötzlich klafft das triefende Wolkengebräu auseinander, so wie jetzt, da makelloses Blau den Himmel zurückerobert. Ein Blau von solcher Tiefe und Intensität, dass die Männer im Schlamm sich unwillkürlich ducken und an ihre Heckler & Koch Gewehre klammern, als könne das Blau sie einsaugen und in die jenseitige Dimension speien.

In Nhialics Reich.

Nhialic, den Menschen entrückt, nachdem Urgöttin Abuk den Himmel von der Erde trennte und niedere Gottheiten ermächtigte, die Geschicke der Dinka zu leiten - man könnte auch sagen, sie hat die Gewalt des Hochgottes unterlaufen, indem sie ihn bestahl, um den Menschen mehr zu geben, als er ihnen zugedacht hatte. Womit sie ihn beschämte und Nhialic beleidigt von dannen zog, aber als Regengott Deng mischt er sich immer noch ein, zum Segen und Verderben aller.

Fast könnte man die Geschichten glauben.

 

Major Joshua Agok ist Anglikaner und glaubt an Jesus, was nach westeuropäischem und amerikanischem Verständnis akute Arbeitslosigkeit für heidnische Gottheiten bedeutet, doch den Dinka ist das Entweder-oder des christlichen Monotheismus fremd. Die Missionare, die am Weißen Nil vor über hundertfünfzig Jahren Seuchen zum Opfer fielen, die späteren katholischen Verona-Patres und britischen Anglikaner, schließlich die Abgesandten der Presbyterian Church of America - sie alle haben nie begriffen, dass man an Jesus glauben und ihn zugleich problemlos ins Familienbild niedriger Gottheiten und verehrter Ahnen einpassen kann. Die Alten waren immer schon da. Sie würden den Neuzugang misstrauisch bis freundlich beäugen, ihn gewähren lassen, aber warum sollten sie seinetwegen gehen?

Verschwindet eine Kuh, wenn man eine Kuh hinzukauft?

Agok zwingt sich, den Blick aus der blauen Kuppel z



Frank Schätzing, geboren 1957 in Köln, veröffentlichte 1995 den historischen Roman 'Tod und Teufel', der zunächst zum regionalen, später bundesweit zum Bestseller avancierte. Nach zwei weiteren Romanen und einem Band mit Erzählungen sowie dem Thriller 'Lautlos' erschien im Frühjahr 2004 der Roman 'Der Schwarm', der seit Erscheinen eine Gesamtauflage von 4,5 Millionen Exemplaren erreicht hat und weltweit in 27 Sprachen übersetzt wurde. Es folgten die internationalen Bestseller 'Limit' (2009) und 'Breaking News' (2014). Im Frühjahr 2018 erscheint Frank Schätzings neuer Thriller 'Die Tyrannei des Schmetterlings'. Frank Schätzing lebt und arbeitet in Köln.