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Silber - Das dritte Buch der Träume

Roman | Kerstin Gier

E-Book (EPUB)
2015 S. Fischer Verlag Gmbh
Auflage: 1. Auflage
464 Seiten; ab 14 Jahre
ISBN: 978-3-10-402990-0

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€ 9,99

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Kurztext / Annotation
Das große Finale der Bestseller-Trilogie: »Silber - Das dritte Buch der Träume« Es ist März, in London steht der Frühling vor der Tür - und Liv Silber vor drei Problemen. Erstens: Sie hat Henry angelogen. Zweitens: Die Sache mit den Träumen wird immer gefährlicher. Arthur hat Geheimnisse der Traumwelt ergründet, durch die er unfassbares Unheil anrichten kann. Er muss unbedingt aufgehalten werden. Drittens: Livs Mutter Ann und Graysons Vater Ernest wollen im Juni heiraten. Und das böse Bocker, die Großmutter von Grayson, hat für die Hochzeit ihres Sohnes große Pläne, allerdings ganz andere als die Braut. Liv hat wirklich alle Hände voll zu tun, um die drohenden Katastrophen abzuwenden ...

Kerstin Gier, Jahrgang 1966, hat 1995 ihr erstes Buch veröffentlicht und schreibt seither überaus erfolgreich für Jugendliche und Erwachsene. Ihre Edelstein-Trilogie, die Silber-Reihe und ihre Vergissmeinnicht-Bände wurden zu internationalen Bestsellern, mehrere Romane von ihr sind verfilmt worden. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Köln.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

2.

Henry fasste sich als Erster wieder. »So viel also zu Arthur und seiner geläuterten Seele.«

»Scheiße«, sagte Grayson nur und vergrub das Gesicht in seinen Händen. Die ganze Kantine summte plötzlich wie ein Bienenschwarm.

»Wie hat er das angestellt?«, fragte ich, und das Entsetzen in meiner Stimme machte mir noch mehr Angst, als ich ohnehin schon hatte. »Wie konnte er Mrs Lawrence im Traum so manipulieren, dass sie mitten am Tag auf den Tisch klettert und einfach so ihr Leben ruiniert?« Ich starrte auf das Chaos rund um den Lehrertisch.

Henry zuckte mit den Schultern. »Eine besonders perfide Art von Hypnose, vermutlich. Er brauchte nur einen persönlichen Gegenstand und musste ihre Tür ausfindig machen.«

»Ja, klingt supereinfach«, sagte Grayson ironisch.

»Aber warum die arme Mrs Lawrence? Was ...« Ich verstummte kurzzeitig, weil Emilys Bruder Sam sich gerade an unserem Tisch vorbei Richtung Ausgang schob. Seit der Sache mit Mr Snuggles pflegte er im Vorbeigehen immer leise »Schäm dich« zu mir zu sagen, und neuerdings sagte er es auch zu Grayson, aber heute schien er zu erschüttert zu sein, um daran zu denken. Ich wartete, bis er außer Hörweite war, dann fragte ich noch einmal: »Warum Mrs Lawrence? Was hat sie Arthur getan?«

»Nichts, von dem ich wüsste.« Grayson war genauso ratlos wie ich. »Arthur hat Französisch schon vor zwei Jahren abgewählt.«

»Es war nichts Persönliches, nehme ich an«, sagte Henry. Anders als Grayson wirkte er nicht niedergeschlagen, sondern auf seltsame Art belebt. »Er hat Mrs Lawrence wahrscheinlich einfach zufällig ausgesucht, zu Demonstrationszwecken. Für uns.« Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr. »Los, Grayson, wir müssen mit Mrs Zabrinski über Kubofuturismus in der Russischen Avantgarde diskutieren.«

Mit einem tiefen Seufzer nahm Grayson seine Jacke. »Scheiße, ich hab immer noch Gänsehaut am ganzen Körper. Ich hätte nie gedacht, dass ich mich mal so vor Arthur fürchten würde. Aber jetzt gerade habe ich das Gefühl, verglichen mit ihm gehen alle anderen Bösewichte der Welt noch in den Kindergarten.«

»Sieh es doch mal positiv«, sagte Henry und versetzte Grayson einen aufmunternden Schulterklaps. »Wenigstens wissen wir jetzt, warum er in den letzten Wochen so still war. Er hat eine Methode entwickelt, um die Weltherrschaft zu übernehmen.«

Obwohl Letzteres eindeutig als Scherz gedacht war, konnten weder Grayson noch ich darüber lachen.

»Wenn Arthur Menschen im Schlaf derart manipulieren kann, dass sie im echten Leben tun, was er möchte, dann ist das mit der Weltherrschaft gar nicht mal so weit hergeholt«, murmelte ich. »Und man könnte die Leute nicht mal warnen - wir wären schneller in der Psychiatrie, als wir Traumtür sagen könnten.«

»Tja.« Henry grinste schief. »Zu dumm, dass wir die Einzigen sind, die ihn aufhalten könnten.«

»Aber keine Ahnung haben, wie«, ergänzte ich leise.

»Wir ... müssen aber doch etwas tun.« Grayson sah für ein paar Sekunden wild entschlossen aus. »Treffen wir uns heute Abend nach dem Training bei uns zu Hause. Wir brauchen einen Plan.« Während er sich die Jacke anzog, schien ihm aber etwas einzufallen, und die Entschlossenheit verschwand wieder aus seiner Miene und wich purer Verzweiflung. »Dieser Mistkerl! Er hat sich wirklich eine scheiß Zeit ausgesucht. Wie sollen wir denn die Welt retten und dabei gleichzeitig unsere Abschlussprüfungen schaffen?«

Henry lachte kurz auf. »Immerhin hat er dasselbe Problem. Ich glaube nicht, dass Arthur seinen Schulabschluss für die Weltherrschaft sausen lässt.«

Damit hatte er hoffentlich recht. Auch wenn man natürlich für die Weltherrschaft nicht zwingend A-Levels benötigte.

In den beiden Unterrichtsstunden nach der Mittagspause gab es kein anderes Thema als Mrs Lawrence' Nervenzusammenbruch und ihren Beinahe-S



Kerstin Gier, geboren 1966, ist seit 1995 als selbstständige Schriftstellerin tätig und hatte schon mit ihren ersten Büchern riesigen Erfolg. Inzwischen hat sie zahlreiche Romane für Erwachsene und Jugendliche geschrieben, die regelmäßig auf den Bestsellerlisten stehen. Die DeLIA-Preisträgerin lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Bergisch Gladbach.