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99 Tage mit dir

Roman | Catherine Miller

E-Book (EPUB)
2021 Diana Verlag
352 Seiten
ISBN: 978-3-641-27583-9

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Kurztext / Annotation
Emma und Nathan könnten unterschiedlicher nicht sein. Sie ist eher ruhig, kümmert sich um ihre erkrankte Mutter und liebt Bücher. Er verbringt als Sky-Diving-Instructor seine Zeit 4500 Meter über der Erde, sucht den Nervenkitzel und lebt, als wäre jeder Tag sein letzter. Als die beiden sich, umgeben von abgegriffenen Magazinen und dem Ticken einer Uhr, im Wartezimmer einer Klinik treffen, sind sie allein und sehr nervös - und könnten eine fatale Sache gemeinsam haben ...

Der Zufall hat sie zusammengeführt und sie schwören sich, nie mehr auch nur eine Stunde zu vergeuden. Emma hat noch nie Papageientaucher in freier Wildbahn sehen und Nathan will endlich einmal etwas für andere tun. Zwischen all den großen und kleinen Abenteuern, der Angst und der Hoffnung kommen die beiden sich näher, doch ist es für ihre Liebe schon zu spät?

Catherine Miller ist Mutter von Zwillingen. Da dies noch nicht genügend Arbeit war, schrieb sie in jeder freien Minute an ihrem Roman. Zwei Jahre später beschloss sie, ihren Traum, Autorin zu werden, weiterzuverfolgen. Sie gewann u.a. das Katie Fforde-Stipendium und unterschrieb ihre ersten Buchverträge - eine spannende Zeit, die sie nur mit jeder Menge Schokolade überstand. »99 Tage mit dir« ist ihr erstes Buch im Diana Verlag.



Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

4

Erster Tag

Emma

In dem Schreiben des Krankenhauses hatte gestanden, dass Emma jemanden mitbringen sollte. In Anbetracht dessen, was ihr bevorstand, leuchtete ihr das ein. Allerdings gab es keinen weiteren Hinweis, auf wen man ersatzweise zurückgreifen sollte, wenn man niemanden hatte, der diese Rolle übernehmen konnte. Sie war bislang immer diejenige gewesen, die sich um andere gekümmert hatte, nicht umgekehrt.

Natürlich wäre ihre Mutter für sie da gewesen, wenn Emma ihr von dem Termin erzählt hätte, aber das war im Augenblick eine unnötige Sorge, und Carole in ihrem Rollstuhl zum Krankenhaus zu bekommen, hätte einen ohnehin schon stressigen Tag nur noch stressiger gemacht. Außerdem bestand immer noch die Möglichkeit, dass es gar nichts Ernstes war.

Außer ihrer Mutter gab es niemanden, den sie bei der Ultraschalluntersuchung ihrer Brüste gern dabeigehabt hätte. Ihre engste Freundin wäre noch in Frage gekommen. Aber die pflegte ihren Vater und versuchte ihre jüngere Schwester im Zaum zu halten, da wollte sie ihr zu diesem frühen Zeitpunkt nicht noch mehr aufbürden. Also blieb nur sie ganz allein. Sie betrachtete es als Opfer für die Gemeinschaft, auch wenn es ihr vorkam, als hätte sie nicht nur ein Flattern im Bauch, sondern auch an Stellen, wo sie noch niemals zuvor eins gespürt hatte. Im Moment war sich jeder Millimeter ihres Oberkörpers bewusst, wie ihr Herz hämmerte, in dieser fremden Umgebung bis an seine Grenzen ging. Es wäre schön gewesen, jemanden an ihrer Seite zu haben, aber manche Dinge erledigte man besser allein. Sie glaubte ohnehin nicht, dass sie die Ruhe finden würde, die sie sich erhofft hatte - ob mit oder ohne Begleitung.

Sie wählte eine zerlesene Frauenzeitschrift aus dem bescheidenen Angebot auf dem Tisch im Wartebereich, um sich abzulenken. Sie durfte gar nicht daran denken, wie viele Patienten schon darin geblättert hatten, aber sie war nun einmal verzweifelt. Die Uhr an der Wand machte sie mit ihrem beharrlichen Ticken verrückt. Eine ständige Erinnerung daran, wie lange sie hier wohl noch rumsitzen und sich fragen musste, was mit ihr los war.

Der Einzige, der noch mit ihr im Wartebereich saß, war ein Mann in ihrem Alter. Sein zerzaustes, dunkles Haar und eine Art von Mechanikeroverall, den er trug, ließen vermuten, dass er direkt von der Arbeit hergekommen war. Er sah auf eine raue, ungeschliffene Art gut aus und schien in dem sterilen Wartebereich seltsam fehl am Platz. Vermutlich unterstützte er seine Partnerin oder Mutter oder Schwester in diesem Augenblick der Not bei ihrem Termin in der Brustsprechstunde. Wenigstens gab es also eine Frau hier, die offenbar keine Probleme gehabt hatte, Unterstützung mitzubringen. Wenn ihr das doch nur auch gelungen wäre!

»Weit und breit keine Ausgabe von Robot Wars Monthly. Es ist nie die richtige Zeitschrift da, wenn man mal eine braucht, stimmt's?«

Er sprach offenbar mit ihr. Emma versuchte gewöhnlich, Unterhaltungen mit Fremden zu vermeiden. Das hatte zum Teil mit ihrer Arbeit in der Bibliothek zu tun. Dort musste sie mit Fremden reden, es war Teil ihres Jobs. Und mit den Jahren war ihr klar geworden, dass die meisten Fremden Spinner waren. Aber vielleicht war es auch nur dort so, wo sie arbeitete.

»Ich würde sagen, das ist ein bisschen sehr speziell. Vielleicht solltest du deine Erwartungen runterschrauben und darauf hoffen, dass sie die Sun haben.«

Der potenzielle Spinner lachte. Über das ganze Gesicht, als ob sie tatsächlich etwas Witziges gesagt hatte. »Man sollte doch meinen, dass sie auch ein bisschen an die Männer denken würden, oder?«

»Hmmm ...« Sie hatte die Qualität des Leseangebots gar nicht in Betracht gezogen und auch nicht, ob es die Gleichstellungstandards