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HannahOverlay E-Book Reader

Hannah

Familiensaga | Binjamin Zwi

E-Book (EPUB)
2024 Epubli
Auflage: 1. Auflage
307 Seiten; ab 1 Jahre
ISBN: 978-3-7584-7881-9

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Kurztext / Annotation
Die Berliner Jüdin Hannah Epstein und ihre große Liebe Hans Mangold haben die nationalsozialistische Judenvernichtung mit viel Glück im Berliner Untergrund überlebt. Hans' totgeglaubter Vater betreibt in der Schweiz eine Vermögensverwaltung, holt Hans ins Geschäft, und dieser holt bald seine Hannah zu sich in die Schweiz. Sie heiraten im August 1952; Im November 1952 kommt ihr Sohn Samuel auf die Welt. Das Foto auf dem Buchtitel stammt aus dieser Zeit. Dies ist die Geschichte von Hans, Hannah und Samuel, erzählt von Hannah, eine Geschichte von märchenhaftem Reichtum und Glück. Aber es ist kein Märchen. Es ist Hannahs Lebensgeschichte, aufgezeichnet von einem ihrer Nachkommen anhand eines Entwurfs in ihrem Nachlass.

Binjamin Zwi schreibt eigentlich Bücher über historische Personen. Sein erster Roman »Hannah« ist im Mai 2023 erschienen. Weitere Romane aus dieser Reihe sind in Bearbeitung. Ben Zwi ist multikulti und schreibt gerne über Themen, die nie totgeschwiegen werden sollten.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Verlobung in Berlin

Nach über 13 Stunden kamen wir in Berlin am Bahnhof Friedrichstraße an. Endlich, dachte ich. Als der Zug hielt, stiegen wir aus, Hans hatte die Koffer und ich die Taschen. Zum Glück gab es am Bahnsteig Kofferträger. Das waren junge Burschen, die sich etwas Geld verdienen wollten. Hans war froh, als einer der Jungs ihn fragte, ob er helfen soll.

Gerne nahmen wir sein Angebot an. Er nahm gleich drei Koffer auf einmal mit hinaus auf den Vorplatz, wo Droschken und Taxen warteten. Wir entschieden uns für ein Auto. Das war schneller; es wurde bereits dunkel.

Das Taxi fuhr uns ins Hotel am Zoo. Es war bereits damals eine gute Adresse, und auch heute gehe ich noch gerne dahin. (Es wurde Ende 1800 als Wohnhaus erbaut und von Architekt Walter Gropius senior mit seiner Familie bewohnt. 1911 wurde es von dem Charlottenburger Kaufmann Adolf Koschel zu einem Hotel umgebaut.)

Wie stark sich Berlin verändert hatte! Überall entstanden neue Wohnblöcke und Einkaufsläden. Ich freute mich schon so sehr auf meine erste Tour durch das neue Berlin. Natürlich wollte ich diesen ersten Bummel mit meiner Mutter machen. Sie wusste nicht, dass wir in Berlin waren. Gleich morgen nach dem Frühstück wollten wir zur Familie gehen und sie überraschen. Zwar waren dann alle außer Haus, denn es war ein normaler Wochentag. Vater, Ari und Adam mussten arbeiten, aber Rosa und Mutter kümmerten sich um den Haushalt.

Als wir aus dem Taxi ausstiegen und ich die Hotelfassade erblickte, gefiel mir das Hotel sofort. Ich mochte die Erker und die Bossenwerk-Verkleidung im Erdgeschoss damals schon. Wir wurden vom Wagenmeister begrüßt. Er rief einen Pagen, um unser Gepäck aus dem Taxi zu holen. Der Wagenmeister ließ uns ins Hotel eintreten. Allein der Eingangsbereich mit Lobby und Empfang war eine Augenweide. Wir wurden sehr freundlich empfangen. Hans erledigte die Anmeldung. Dann brachte uns ein Page in unsere Suite. Hans gab ihm sein Trinkgeld in Schweizer Franken.

»Endlich angekommen!«, sagte ich zu Hans.

Er sagte nichts, ging zum Bett und warf sich der Länge nach hin. Streckend und gähnend sagte er, »Mann, bin ich müde! Lass' uns zu Bett gehen, Schatz!«

»Ja, Schatz! Ich bin auch müde, und morgen wollen wir ja früh raus.«

Wir gingen also zu Bett, aber nicht ohne vorher in diesem schönen Badezimmer zu baden, welches im Jugendstil eingerichtet war. Wir badeten zum ersten Mal zusammen. Wie schön das war! Wir kamen uns dort auch wieder näher.

Als wir dann Seite an Seite im Bett lagen, gab Hans mir einen Kuss und sagte: »Gute Nacht, mein Schatz. Ich liebe dich so sehr!«

»Gute Nacht, mein Schatz! Ich liebe dich auch so sehr.«

Dann schliefen wir ein. Ich hatte wilde Träume vom Baden und wie es im Traum zu Ende ging.

Am anderen Morgen wachte ich bereits sehr früh auf. Hans schlief noch. Ich ging ins Badezimmer, um mich frisch zu machen. Gerade als ich fertig war, klopfte Hans an die Tür.

»Liebes, kann ich reinkommen?«

»Ja, Hans!«

»Danke, ich muss dringend pinkeln!«

Oh Gott!, dachte ich und rannte raus.

Hans dagegen lachte nur, schon saß er auf der Toilette. Ich zog die Türe zu und mich an. Es klopfte an der Tür, bestimmt war es der Zimmerservice. Der brachte unser Frühstück.

Ich ging und öffnete die Zimmertür. Der junge Butler sagte freundlich: »Guten Morgen, Frau Mangold, ich bringe das Frühstück.«

»Guten Morgen, das sieht aber lecker aus!«

»Ich wünsche Ihnen einen wundervollen Tag hier in Berlin. Lassen Sie sich das Frühstück schmecken!«

Ich gab ihm Trinkgeld, dann ging er.

»Hans, Frühstück ist da!«

»Komme sofort!«, rief er aus dem Badezimmer.

»Ich fange schon an!«

Schon kam er aus dem Bad.

»Ah, sieht das lecker aus!«

»Magst du Orangensaft und Kaffee?«

»Ja, gerne, Liebes!«

Ich schenkte ihm beides ein, dann aßen w