Buchhandlung Spazierer

Suche

Die geheime Drachenschule - Der Drache mit den silbernen HörnernOverlay E-Book Reader

Die geheime Drachenschule - Der Drache mit den silbernen Hörnern

Band 2 | Emily Skye

E-Book (EPUB)
2020 Baumhaus
Auflage: 1. Auflage
240 Seiten; ab 9 Jahre
ISBN: 978-3-7517-0134-1

Rezension verfassen

€ 9,99

in den Warenkorb
  • EPUB sofort downloaden
    Downloads sind nur in Österreich möglich!
  • Als Hardcover erhältlich
  • Als Audio erhältlich
Kurztext / Annotation

Henry ist überglücklich. Nach den Startschwierigkeiten auf Sieben Feuer hat er endlich seinen eigenen Drachen gefunden und ein magisches Band zu ihm geknüpft. Auch wenn die Ausbildung zum Drachenreiter kein Zuckerschlecken ist, sind er und Phönix ein eingespieltes Team. Doch plötzlich hört Henry noch eine andere Stimme in seinem Kopf: Ein fremder Drache bittet ihn um Hilfe. Er ist in einem Verlies eingesperrt, aus dem er ohne ihn nicht entkommen kann. Was hat es damit auf sich? Und können Henry und seine Freunde den Drachen befreien?



Hinter dem Pseudonym Emily Skye verbirgt sich das Lektorat vom Baumhaus Verlag. Gemeinsam haben sie sich DIE GEHEIME DRACHENSCHULE ausgedacht und beschlossen, einmal selbst in die Rolle von Autor/innen zu schlüpfen. Nach Band 1 schreiben sie nun hoch motiviert an der Fortsetzung.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Die Insel Sieben Feuer zeigte sich an diesem Morgen weder von ihrer guten noch von ihrer schlechten Seite. Wie so oft zeigte sie sich gar nicht. Stattdessen lag sie versteckt hinter dichten Nebelschleiern, die die schroffe Landschaft in Watte packten. Henry stand an einem der schmalen Fenster im Turmzimmer der Wolkenburg und blickte verschlafen in das graue Nichts. Ein kalter Wind wehte ihm um die Nase.

Auch schon wach?, ertönte eine Stimme in seinem Kopf, und Henry zuckte zusammen. So ganz hatte er sich noch nicht daran gewöhnt, dass sein Drache Phönix sich immer wieder in seine Gedanken schlich.

Lust auf einen Morgenritt? Wir könnten raus aufs Meer fliegen und der Sonne beim Aufgehen zusehen.

Henry lächelte. "Bin dabei. Treffen vor der Wolkenburg in zehn Minuten?"

Prima!, jubelte Phönix und verstummte. Was genau sind zehn Minuten?, fragte er nach einer Weile.

"Egal, komm einfach rübergeflogen. Wir treffen uns gleich vor der Burg."

Jetzt sag schon. Was sind diese Minuten?, drängelte Phönix.

Henry stöhnte. Sein Drache war erst vor Kurzem geschlüpft. Er wusste also noch fast gar nichts, war aber auf alles neugierig. Henry blieb also nichts anderes übrig, als ihm den lieben langen Tag die Welt zu erklären. Während er sich sein Wams über den Kopf zog, schickte er Phönix in Gedanken das Bild einer Uhr.

"Wenn der größte der drei Zeiger sich einmal im Kreis gedreht hat, ist eine Minute vergangen. Wenn der zweitgrößte sich einmal im Kreis gedreht hat, ist eine Stunde vergangen. Und wenn der kleinste sich zweimal im Kreis gedreht hat, ist ein Tag vorbei."

Phönix blieb einen Moment lang still. Ihr Menschen teilt die Zeit in Kreise ein?, fragte er ungläubig.

"Hm ... irgendwie schon", antwortete Henry und zog sich seinen Kilt über die Lederhose.

Ihr seid schon seltsam, befand Phönix.

"Komm einfach vor die Burg und warte dort auf mich", befahl Henry.

Okay, das sollte ich in zehn schnellen Kreisen schaffen, sagte Phönix eifrig und verschwand aus Henrys Kopf.

Als Henry sich gerade seine schweren Stiefel anzog, schob sich der Vorhang vor Arthurs Bett zur Seite. Zum Vorschein kam ein zerknittertes rundes Gesicht, aus dem ihn zwei kleine Maulwurfsaugen anblinzelten. Henrys Freund Arthur tastete nach seiner Brille. "Rein statistisch gesehen, braucht der Mensch in unserem Alter mindestens acht Stunden Schlaf, besser neun", stöhnte Arthur vorwurfsvoll und gähnte.

Henry hob die Schultern. "Rein statistisch gesehen, dürfte es auch keine Drachen geben."

"Das sagst du doch nur so. Hast du es jemals nachgerechnet?", fragte Arthur müde.

"Rein statistisch gesehen, bekommt ihr beide gleich eins auf die Nase, wenn ihr nicht aufhört zu quatschen", kam es giftig vom Vorhang, hinter dem sich Timothys Bett befand.

Henry grinste. Er stand auf und schlich, so leise es seine schweren Stiefel erlaubten, zum Kamin in der Mitte des Turmzimmers. Über Nacht waren die Torfstücke fast völlig verbrannt, und nur noch eine kleine Glut glühte unter einer dicken Aschehaut. Kein Wunder, dass sie alle rochen wie geräucherte Schinken. Aber so hatten sie es nachts wenigstens warm. Und trotz allem liebte Henry den Geruch von brennendem Torf. Er erinnerte ihn immer daran, was für ein großartiges Abenteuer er gerade erlebte. Denn er war dabei, ein echter Drachenreiter zu werden!

Es war noch gar nicht so lange her, dass man ihn auserwählt hatte, die geheimnisvolle Schule von Sieben Feuer zu besuchen. Ein Ort, von dem alle Kinder in England träumten. Dabei wusste kaum jemand, wo diese Schule überhaupt lag. Geschweige denn, was sie so besonders machte.

Henry wusste es genau. Wer auf der Wolkenburg zur Schule ging, wurde zum Drachenreiter ausgebildet. Denn hier, auf einer abgelegenen Insel, vergessen vom Rest