Buchhandlung Spazierer

Suche

Das stärkere GeschlechtOverlay E-Book Reader

Das stärkere Geschlecht

Warum Frauen genetisch überlegen sind | Sharon Moalem Dr.

E-Book (EPUB)
2020 Riva Verlag
288 Seiten
ISBN: 978-3-7453-0842-6

Rezension verfassen

€ 2,99

in den Warenkorb
  • EPUB sofort downloaden
    Downloads sind nur in Österreich möglich!
  • Als Hardcover erhältlich
  • Als E-BOOK (PDF) erhältlich
Kurztext / Annotation
Frauen leben länger als Männer. Frauen haben ein stärkeres Immunsystem. Frauen sterben seltener am neuartigen Corona Virus, sind weniger anfällig für Entwicklungsstörungen, sehen die Welt in einer größeren Farbenvielfalt und sind widerstandsfähiger gegen Krebs. Frauen sind in jedem Lebensabschnitt einfach stärker als Männer. Aber warum? Der renommierte Neurogenetiker Dr. Sharon Moalem nimmt uns mit auf eine faszinierende Entdeckungsreise zu den Ursachen der genetischen Überlegenheit des weiblichen Geschlechts. Er legt überzeugend dar, dass wir die biologisch bedingten Anlagen von Frauen bisher nicht richtig verstanden, ihre genetische Stärke viel zu lange unterschätzt haben, und zeigt, dass wir unsere Wahrnehmung, Gesundheitsfürsorge und Forschungskultur ändern müssen. Die Zukunft der Medizin und unser Überleben als Spezies hängen davon ab.

Dr. Sharon Moalem ist preisgekrönter Wissenschaftler, Mediziner und »New York Times«-Bestsellerautor. Seine Arbeiten verbinden Erkenntnisse aus Evolutionsbiologie und Medizin. Er ist ein weltweit anerkannter Experte auf dem Gebiet der Genetik. Dr. Moalem war Mitherausgeber des »Journal of Alzheimer`s Disease« und er ist Mitbegründer von zwei Biotechnologieunternehmen. Seine Bücher wurden in über 35 Sprachen übersetzt.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Einleitung

Hier einige grundlegende Tatsachen: Frauen leben länger als Männer.1 Frauen haben ein stärkeres Immunsystem.2 Frauen leiden seltener an einer Entwicklungsstörung,3 sehen die Welt eher in einer größeren Farbenvielfalt4 und sind beim Kampf gegen Krebs erfolgreicher. Frauen sind einfach in jeder Lebensphase stärker als Männer. Aber warum? Diese Frage hielt mich an einem Sommerabend gefangen, an dem ich mich nach einem schweren Verkehrsunfall in einem Krankenwagen wiederfand, der zum nächsten Krankenhaus raste. Während ich dort auf der Trage lag und zu den Monitoren hochschaute, kamen mir plötzlich zwei spezifische Ereignisse aus meiner Vergangenheit in den Sinn, die zu lebhaften Erinnerungen geworden waren. Das eine betraf meine Zeit als Arzt auf einer Neugeborenen-Intensivstation, wo ich Frühchen behandelt hatte; das andere, zehn Jahre zuvor, fiel in die Zeit, in der ich mich auf die Neurogenetik konzentriert und mit Menschen in ihren letzten Lebensjahren gearbeitet hatte. Die beiden Ereignisse schienen irgendwie miteinander verknüpft zu sein, aber ich wusste nicht genau, wie.

Dann wurde mir inmitten der chaotischen Aktivitäten in diesem Krankenwagen schlagartig klar: Bei uns allen gibt es bestimmte Lebensereignisse, die dazu führen, dass wir gewisse grundlegende Annahmen infrage stellen. Die beiden Dinge, über die ich an jenem Sommerabend nachdachte, und der kristallisierende Moment, der folgte, sind verbunden mit der Behauptung, die ich in diesem Buch aufstelle: dass Frauen Männern genetisch überlegen sind.

Als ich in meiner Eigenschaft als Neurogenetiker (jemand, der sich auf die genetischen Mechanismen neurodegenerativer Krankheiten spezialisiert) zu forschen begann, bestand eine der unerwarteten Herausforderungen, denen ich mich gegenübersah, darin, eine ausreichende Zahl gesunder älterer Erwachsener dafür zu gewinnen, an den Studien teilzunehmen. Selbst wenn ich die perfekten Forschungsfragen stellte und die notwendige finanzielle Unterstützung erhielt, um sie zu testen, musste ich mein Vorhaben oft verschieben, weil ich keine alters- und geschlechtskorrelierten gesunden Probanden finden konnte. Der Rekrutierungsprozess dauerte manchmal Jahre.

Es sei denn, natürlich, man hat Sarah auf seiner Seite. Sarah ist Ende 80 und hat zwei künstliche Hüften, ist mit ihrer Gehhilfe jedoch kaum aufzuhalten. Auf ihrem Wochenplan stehen ein Aquarellkurs, Schwimmen, ein Kardiokurs und ein Tanzabend. Reicht das noch nicht, nimmt Sarah an fast täglich stattfindenden Veranstaltungen in verschiedenen Seniorenzentren der Stadt teil. Sie gehört einer Freiwilligenorganisation an, deren Mitglieder hospitalisierte ältere Menschen besuchen, die keine Familie oder keine Freunde haben, die Zeit mit ihnen verbringen. Außerdem ist sie meine Großmutter.

Ich werde oft von Familienmitgliedern gefragt, ob ich bereit sei, offen mit Sarah darüber zu sprechen, dass sie langsamer treten sollte. Alle machen sich Sorgen, dass sie sich einfach zu viel zumutet. Meine Antwort ist immer dieselbe: Es geht ihr deshalb so gut, weil sie so aktiv ist und ihre täglichen Aktivitäten ihrem Leben so viel Sinn verleihen. Wichtiger noch: Wenn sie aufhören würde, Kontakte zu pflegen, würde ich schon bald keine älteren Forschungsprobanden mehr haben.

Meine Großmutter half mir erstmals vor fast 20 Jahren, Freiwillige für meine Forschung zu finden. Sie schreckte auch nicht davor zurück, mir Ratschläge zu erteilen. »Mit diesem gruseligen weißen Laborkittel und dem Namensschild drauf wirst du nie jemanden dazu bringen, dir bei deinen Forschungen zu helfen«, sagte sie. »An deiner Stelle würde ich ihn weghängen. Und deine Krankenschwester sollte das auch tun - keine Laborkittel. Sie machen uns Angst. Sie erinnern mich an meine Operationen und warum sollte ich an die erinnert werden wollen? Ohne den Kittel siehst du einfach wie ein normaler Mensch aus. Schließlich bittest du die Mensc