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Warum landen Asteroiden immer in Kratern?

33 Spitzenantworten auf die 33 wichtigsten Fragen der Menschheit | Martin Puntigam; Florian Freistetter; Helmut Jungwirth; Science Busters

E-Book (EPUB)
2017 Carl Hanser Verlag München
256 Seiten
ISBN: 978-3-446-25906-5

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Kurztext / Annotation
Warum landen Asteroiden immer in Kratern? Können Drachen Feuer speien? Ist der Leib Christi glutenfrei? Kann man in einem Schwarzen Loch zu spät kommen? Wieso sollte man Selfie und Selfing nicht verwechseln? Und warum vergessen wir auf dem Weg von einem Zimmer ins andere, was wir wollten? Die Science Busters beantworten letztgültig, wie es ihre Art ist, die fundamentalen Fragen der Menschheit.

Autor für Film, Druck, Funk und Fernsehen, mit sage und schreibe zwölf Preisen ausgezeichneter Kabarettist, Gründungsmitglied und seitdem hautenger MC der Science Busters feat. Purpur, seit 2016 Universitäts-Lektor an der Karl-Franzens-Universität Graz. Initiator des seit 2016 jährlich vergebenen Heinz Oberhummer Awards für Wissenschaftskommunikation.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Kurze Antwort:

_ So super, wie Sie ihn gerne hätten. _

Lange Antwort:

_ In der Welt der Superhelden gibt es nicht nur Superman, sondern auch Supergirl, warum soll es dann im Weltall neben Supererde nicht auch Supermond geben? Der Mond an sich ist ja schon ein beeindruckender Anblick - wie toll muss dann erst ein Supermond sein? Nur, was macht den Mond wann super, und wann ist er nur Clark Kent?

Als Supermond bezeichnet man den Vollmond, oder auch Neumond, wenn er sich gerade ganz besonders nahe an der Erde befindet. Wie nahe ist besonders nahe, und warum macht der Mond das? Die Bahn des Mondes um die Erde ist keine exakte Kreisbahn, sondern beschreibt eine Ellipse. Der Punkt der Bahn, an dem der Mond der Erde am nächsten kommt, wird Perigäum genannt, der erdfernste Punkt Apogäum. Das ist würdig und recht, denn geo bedeutet Erde, peri um herum und apo weg. Diese Punkte sind aber nicht fix, da die Bahn des Mondes sich aufgrund der gravitativen Störungen der Erde und anderer Himmelskörper im Laufe der Zeit ändert. Im Mittel ist das Perigäum 363.296 Kilometer von der Erde entfernt. Es kann sich aber auch auf 356.400 Kilometer nähern bzw. auf 370.300 Kilometer entfernen. Das Apogäum ist im Mittel 405.504 Kilometer entfernt, kann sich aber auch grob 1000 Kilometer näher oder 1000 Kilometer ferner befinden. Supermond gibt es also im Perigäum, wenn gerade Voll- oder Neumond zu beobachten sind.

Angeblich soll der Mond als Supermond dann besonders groß am Himmel erscheinen. So ist es zumindest immer wieder in Zeitungen zu lesen. Der Mond selber liest aber offenbar nicht dieselben Gazetten wie wir und weiß deshalb nichts davon, dass er ausgerechnet dann besonders groß am Himmel erscheinen soll. Der scheinbare Durchmesser des Vollmondes ändert sich im Laufe eines Jahres ständig. Eben weil die Bahn des Mondes um die Erde eine Ellipse und kein Kreis ist, ist er mal weiter, mal weniger weit entfernt, und daher erscheint er uns auch immer unterschiedlich groß.

Diese Größenunterschiede sind aber vergleichsweise unbedeutend. Betrachtet man den Mond an seinem erdfernsten Punkt, und vergleicht das mit dem erdnächsten Punkt, dann beträgt der scheinbare Größenunterschied ungefähr 14 Prozent. Das ist in etwa der Größenunterschied zwischen einer 1- und einer 2-Euro-Münze. Das ist eine Differenz, die man mit freiem Auge bemerken könnte, es aber so gut wie nie tut. Warum? Weil man dafür Übung in der Himmelsbeobachtung braucht und ein sehr gutes Gefühl für die Größenverhältnisse. Sonst ist der Mond halt der Mond, und man wird keinen besonderen Unterschied sehen.

Wenn wir ihn überhaupt sehen, denn bei bedecktem Himmel kann sich der Mond herausputzen wie er will, niemand schaut hin, egal ob Peri- oder Apogäum, da kann er genauso gut nackt aufgehen und unrasiert über den Himmel ziehen und hinten an der Hose klebt ein Streifen Klopapier und flattert im Nachtwind. Nur wenn man Fotos vergleicht, hat man auch als Laie die Chance, den Größenunterschied zu erkennen. Das gilt noch mehr - also natürlich kann etwas nur Geltung besitzen oder nicht, da haben Sie recht, aber umgangssprachlich gesagt giltet es noch mehr -, wenn man zwei direkt aufeinanderfolgende Vollmonde vergleicht. Da ist der Unterschied nie größer als 1,3 Prozent, und das merkt man dann wirklich nicht mehr. Und das ist noch nicht alles.

Die Sache wird noch ein wenig komplizierter, wenn man die Mondtäuschung berücksichtigt. Der Mond ändert seine scheinbare Größe nicht nur, weil er der Erde manchmal näher ist und manchmal weiter entfernt. Es gibt auch noch einen Effekt, der nur in unserer Wahrnehmung stattfindet, eine optische Täuschung, die dafür sorgt, dass uns ein Vollmond sehr viel größer erscheint, wenn er nahe dem Horizont steht, als wenn wir ihn hoch am Himmel sehen. Das hat aber nichts mit seinem Abstand zur Erde oder einem »S



Martin Puntigam, geboren 1969, ist seit 1989 Autor, Schauspieler und Kabarettist. Seit 1993 beim Radio (Ö3 Herr Martin empfiehlt, Ö1 Welt Ahoi!, FM4 Ombudsmann, FM4 Science)

Florian Freistetter hat an der Universität Wien Astronomie studiert. Seine Doktorarbeit schrieb er über Asteroiden, die mit der Erde kollidieren, später untersuchte er die Stabilität von Planetensystemen. 2005 verließ er Wien und hat danach an der Universitätssternwarte Jena und dem Astronomischen Rechen-Institut der Universität Heidelberg gearbeitet. 2008 rief er das Astronomie- Blog Astrodicticum simplex ins Leben, das mittlerweile zu den meistgelesenen Wissenschaftsblogs in deutscher Sprache gehört. Heute lebt und arbeitet er in Jena als Wissenschaftsautor.