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Die Leissinger Oma

Das Pflanzenwissen der einfachen Leut`. Erzählungen und Rezepte aus Waldviertler Familien | Eunike Grahofer

E-Book (EPUB)
2014 Freya
Auflage: 1. Auflage
224 Seiten
ISBN: 978-3-99025-130-0

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Kurztext / Annotation
In einfühlsam dokumentierten Familiengeschichten aus dem Waldviertel werden Berichte über die Verwendung der Wegesrandpflanzen und ihre feinen Unterschiede in der Anwendung und Bedeutung beschrieben, ergänzt durch eine umfangreiche Rezeptesammlung. Eine der berührendsten Geschichten ist wohl die 'des kleinen Ernstl': Welche Pflanze ihn in einer lebensbedrohlichen Situation rettete, erzählt die Leissinger Oma in ihrer Geschichte.Die Waldviertler Kräuterpädagogin Eunike Grahofer bereiste ihre Heimat und dokumentierte das Pflanzenwissen aus dem Alltagsleben, aus Familienüberlieferungen. Pflanzengeschichte aus einer Zeit, in der die heimischen Kräuter die einzig verfügbare Hilfe waren. Enthalten sind:40 Erlebnisberichte, 70 verschiedene Pflanzen, 80 Rezepte von Apfelumschlag bis Zwiebel-Schmalz-Fleck

Eunike Grahofer stammt aus dem Waldviertel und ist als Kräuterpadagogin tätig. Sie beschäftigt sich intensiv mit Pflanzen und ihren geheimen Orten, mit den idealen Sammelzeiten verschiedenster Kräuter und mit der Kommunikation mit den Pflanzenseelen.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet


Wie es zu diesem Buch kam

Von der Begeisterung und dem Enthusiasmus eines "allwissenden" und "lebenserfahrenen" Endzwanzigers getrieben, traten wir eine Selbsterfahrungswoche in der freien Natur an. Wir, das sind mein Freund zum "Pferdestehlen" namens Alex und ich, die begeisterte Schreiberin dieses Buches. Ich bin seit meiner Geburt mit einer Vielzahl von Ideen im Kopf ausgestattet und Alex mit seiner technischen Ausbildung sorgt seit dem Zeitpunkt unseres Kennenlernens für deren Umsetzung. Mit den, aus meiner Sicht, theoretischen und, aus Alex Sicht, realistischen Plänen im Kopf starteten wir voller Elan in unsere Selbsterfahrungswoche.

"Vom nördlichen Waldviertel beginnend, querfeldein in Richtung Donau, zum wunderschönen Stift Göttweig und dann weiter, den Jakobsweg entlang, bis Stift Melk", lautete die geplante Route der Wanderung. Wir wählten nicht gleich die verschärfte Version mit Nächtigung im Freien, da die Nächte im Waldviertel zu Ostern schon noch sehr kalt sein können, aber die Essensversorgung wollten wir, so gut es geht, mit Pflanzen und Früchten, rein aus der Natur, abdecken. Meine Eltern lehrten mich ja schließlich von Kind auf, die bei uns beheimateten Pflanzen zu erkennen und auch zu verwenden. Im Rucksack hatten wir Traubenzucker, zwei Flaschen mit Wasser zum Trinken, einen Gaskocher mit dazugehörendem Geschirr, Äpfel und Bananen sowie Schokolade für Notfälle und natürlich ein ordentliches Taschenmesser.

Die Temperatur war tagsüber für Ostern schon angenehm warm, abends zogen wir uns die Jacke über. Zur Entlastung unserer aus dem Winterschlaf gerade erst erwachten Gelenke beschlossen wir, mit Wanderstöcken zu gehen.

Auf unseren ersten fünf Kilometern Fußmarsch redeten wir über Gott und die Welt, die Füße gingen noch leicht dahin und über das Essen machten wir uns keinerlei Gedanken, hatten den ganzen Tag über kein Hungergefühl. Gegen Abend, wir hatten 30 Kilometer Fußmarsch zurückgelegt, fiel uns ein einsames Gebäude abseits jeglichen Dorfes mit dem Schild "Urlaub am Bauernhof" ins Auge. Schnurstracks starteten wir darauf zu und wirklich, eine ältere Dame mit dunkelrotem Kopftuch nahm uns beide auch gastfreundlich auf. Dass man nicht überall, wo "Nächtigung" draufsteht, auch wirklich nächtigen kann, sollten wir später noch erfahren.

Eines unserer angestrebten Ziele war es, uns mit Essen aus der Natur zu versorgen und lediglich die Nächtigungsstätten in Anspruch zu nehmen sowie die Wasservorräte aufzufüllen. Dieser Abend sollte unsere erste Lektion werden. Die zierliche Bäuerin mit dem roten Kopftuch zeigte uns die Zimmer und ging wieder ihrer Arbeit nach. Überglücklich bezogen wir sie mit unseren spärlichen Habseligkeiten und entledigten uns sofort der schweren Wanderschuhe. Streckten unsere müden Füße einfach einmal gerade aus.

Alex ist ein liebenswerter, verständnisvoller Zeitgenosse, solange ihn kein gröberer Hunger plagt. Mit seinem mehr gräulichen als brünetten Stoppelbart und seinen blauen Augen fragte er mich mit knurrendem Magen durch die offenen Zimmertüren, was wir heute essen würden. Eigentlich selbst schon eher dem Traumland nahe als für eine erfolgreiche Pflanzenjagd aufgelegt, erklärte ich ihm vorsichtig, dass wir jetzt noch unser Abendessen sammeln dürften. Unser erster gemeinsamer Abend dieser Wanderung verlief sammelnderweise und wortlos zwischen den Wiesenkräutern. Das Abendmenü reichte von knackfrischem Spitzwegerich über Schafgarbenblätter bis hin zum Löwenzahn, jeweils in ihrer botanisch kleinsten Größe. Wir hatten zwar beide etwas i

Eunike Grahofer stammt aus dem Waldviertel, ist als Kräuterpadagogin tätig und erforscht alte, volksheilkundliche Praxis. Sie beschäftigt sich intensiv mit Pflanzen und ihren geheimen Orten, mit den idealen Sammelzeiten verschiedenster Kräuter und vor allem der Kommunikation mit Pflanzenseelen. Zusammen mit Alex Hunger betreibt sie die Firma Danuspirit und bietet dort Seminare, geführte Wanderungen und Vorträge an.