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Muttertags-Paket

Sonja Liebsch

E-Book (EPUB)
2015 Gmeiner-verlag
Auflage: 1. Auflage
973 Seiten
ISBN: 978-3-7349-9304-6

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Kurztext / Annotation
Große Gefühle zum Muttertag: Die schwangere Tanja erlebt die Herausforderungen einer Fernbeziehung, zwei Mütter erneuern ihre Freundschaft im digitalen Zeitalter. Anwältin Lizzy muss zwischen mehreren Verehrern wählen - dafür räumt ein anderes Frauenduo mit sämtlichen Männerbekanntschaften ein für allemal auf. Dieses Paket enthält: Muttertier an Rabenmutter (Sonja Liebsch/Nives Mestrovic) Fünf sind keiner zu viel (Regine C. Henschel) Das Prachtstück (Brigitte Riebe) Mops und Mama (Silke Porath)

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Adam und der Bio-Apfel

»Zwei frische Feldgurken - nur ein Euro«, ruft der Markthändler hinter uns und wedelt mit den gigantischen Salatgurken aus Bioanbau.

»Schale Himbeeren nur ein Euro«, schallt es von der anderen Seite herausfordernd.

»Wir sind wieder einmal zu spät dran. Sie räumen schon ein«, ruft meine Freundin Desiree. Wie jeden Mittwoch, denke ich, doch es stört mich nicht. Wir treffen uns mittwochs immer zum Mittagessen und nicht immer kann ich meine Klienten pünktlich zur Tür begleiten, um mit Desiree unseren Lieblingsimbiss zu zelebrieren. Außerdem brauche ich nicht viel auf dem Markt einzukaufen. Notfalls könnte ich die drei Teile sogar im Supermarkt um die Ecke kurz vor 20.00 Uhr zusammenraffen. Aber das würde ich Desiree natürlich nicht sagen.

Heute kaufe ich Äpfel in außergewöhnlicher Form. Eine neue Apfelsorte interessiert mich immer. Sie hat weiße Noppen und sieht aus wie eine Untertasse aus dem All. Wie so ein Apfel wohl schmeckt? Passend zum Marktschluss des heutigen Tages erhalte ich drei Stück für einen Euro. Die wandern in die grüne Plastiktüte und kommen nachher mit in mein Büro. Das ist kein großer und schon gar kein wichtiger Kauf. Darauf kommt es auch nicht an, denn der Mittwochmittag ist so etwas wie ein Ritual. Und wenn ich mich so umsehe, dann stehen wir mit dieser Auffassung nicht alleine da. Viele Gesichter erkenne ich jedes Mal in der Menge wieder. Der braungebrannte Mann am Kaffeestand trinkt hier immer seinen Espresso und wartet auf seine Frau, die am Fischstand frisches Nordseeglück kauft. Oder die blonde Frau in der hellen Lammlederjacke mit den Armflicken, die ist auch fast immer hier. In wechselnder männlicher Begleitung.

Endlich haben wir uns zu unserem Imbissstand durchgekämpft und genießen das scharf gewürzte Fleischspießchen mit gerösteten Zwiebeln und dazu heiße Pommes mit Megaklecks Majo - gefühlte eine Million Kalorien.

»Na, wie war deine Woche?«

»Wie immer«, nuschele ich in die Pommes und beobachte den Mann mit dem Busch Zyperngras, der neben uns am Tisch steht und jedes Wort mithören möchte.

»Wieder ein paar ausweglose Fälle?«, fragt Desiree, ohne ihn zu beachten.

»Ja, ...« Über den Beruf zu sprechen, macht mir über ein leckeres Fleischspießchen gebeugt keinen großen Spaß. Nicht mehr. Irgendwie ist der im Laufe der Jahre abhanden gekommen und die Euphorie ist schon lange raus. Aber von irgendetwas muss der Kühlschrank ja gefüllt werden, und da mir bislang auch keine Idee für etwas Neues gekommen ist, mache ich eben weiter. Schließlich hat man sich ja auch etwas aufgebaut im Laufe der Jahre. So etwas wie einen Kundenstamm. Inzwischen kann ich von den Empfehlungen meiner Mandanten ganz gut leben. Und ihre Fälle sind manchmal wirklich kniffelig und fordern mich heraus. Mitten in Berlin in Charlottenburg liegt mein Büro und am Wochenende arbeite ich in unserem alten Familiensitz im Elternhaus bei meiner Mutter. Ein Haus am See bei Berlin könnte ich mir von meinem Verdienst trotz aller guten Empfehlungen nie leisten. Das kann kaum eine Rechtsanwältin, die meine Fälle hat. Doch eine bewährte WG mit Mama ist für das Leben in einer solchen Immobilie äußerst hilfreich. Sie wohnt in der Beletage und ich wohne - positiv ausgedrückt - ebenerdig mit Blick auf den Garten und einer großen Steinterrasse mit Seezugang. Es ist mein Elternhaus, aus dem ich folgerichtig nie richtig ausgezogen bin. Nur einmal kurz zum Studium in England und für die Zeit, in der ich mit Mike zusammen war. Aber das ist lange her. Man nennt das wohl Nesthocker. Nach meinen Erfahrungen jedoch würde ich mich mehr als Weltenflüchter bezeichnen. Wie gesagt, so ein ruhiges überschaubares Domizil wäre ohne eine WG mit Mama eben nicht drin. Alles könnte wunderbar sein, aber ...

»Hallo, Kind, da bist du ja«, ruft es aus der beschäftigten Menschenmenge.

Wenn man vom T... spricht. Ja, denke ich, sowe