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Der Morgen

Thriller | Die neue Serie des Bestseller-Autors - dieses Buch bringt Sie um den Schlaf! | Marc Raabe

E-Book (EPUB)
2023 Ullstein
Auflage: 1. Auflage
592 Seiten
ISBN: 978-3-8437-2915-4

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Kurztext / Annotation
Macht. Ohnmacht. Tatnacht. Im morgendlichen Schneegestöber an der Berliner Siegessäule steht ein verlassener Kleinlaster. Auf der Ladefläche findet die Polizei eine halbnackte tote Frau. Jemand hat ihr mit roter Farbe etwas auf den Körper geschrieben - die Privatadresse des Bundeskanzlers. Am Tatort trifft die ehrgeizige Kommissar-Anwärterin Nele Tschaikowski auf den berüchtigten Ermittler Artur Mayer. Was sie nicht wissen: Das ist kein Zufall. Das Thriller-Ereignis des Jahres mit farbigem Buchschnitt!

Marc Raabe hat eine TV- und Medienproduktion aufgebaut, bevor er sich 2021 für ein Leben als Autor entschied. Zu diesem Zeitpunkt begann er mit der Art-Mayer-Serie. Raabes Bestseller erscheinen in mehr als zehn Sprachen. Sein Handwerkszeug sind filmisches Erzählen, Schnitttechniken, Cliffhanger und Psychologie. Das Ergebnis: ein rasantes Kopfkino mit Tiefe. So wie seine Ermittlerfiguren bricht auch Marc Raabe hin und wieder Regeln.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Prolog

Bei ihrem ersten Aufeinandertreffen war er zwölf, unsterblich verliebt, und in Heiligensee stand die Hitze. Die Luft stieg flirrend vom Asphalt auf. Ein paar mächtige Linden überragten den ochsenblutrot gestrichenen Kiosk an der Minigolfbahn im Weiherpark und spendeten Schatten. Er steckte den Kopf durch das geöffnete Schiebefenster, um besser in den Kiosk hineinsehen zu können. Sie war nicht da! Auch nicht im Hinterzimmer.

Sein Herz kam ihm plötzlich vor wie ausgehöhlt.

»So, mein Kleiner.« Die Stimme der alten Berger klang wie ein Reibeisen. Warum nur musste er immer an sie geraten? Die Tüte in ihren Händen knisterte, als sie das Papier über den Schätzen zusammenschlug. Es roch nach Zigaretten, einem Hauch Schnaps, und aus den aufgereihten Plastikdosen stieg der süße Duft von klebrigem Weingummi.

»Eins fuffzig.« Die Berger reichte ihm die Tüte durchs Fenster. Ihre blonden Locken waren spröde und ihre Haut grau. Während er in seiner Hosentasche kramte, die vierzig Mark seiner Mutter beiseiteschob und nach den Münzen fingerte, ging sein Blick erneut zum Hinterzimmer.

»Wie alt bist 'n du«, fragte sie und musterte ihn. Hatte sie seinen Blick bemerkt? Ahnte sie, dass er wegen ihrer Tochter hier war? »Fünfzehn«, log er.

»So. Fünfzehn also.« Sie verzog keine Miene. Bestimmt hing ihre Tochter mit Älteren ab. Das taten Mädchen immer. Klimpernd legte er das Geld auf das schmale Fensterbord. Sie strich es ein. »Schicker Schlips.«

»Ist 'ne Schuluniform«, rechtfertigte er sich.

»Bist auch einer von dieser Schlauenschule, hm?«

»Mhm«, brummte er und wurde rot. Das Astoria hatte einen ziemlichen Ruf.

»Na denn ...«, murmelte die Berger und machte eine leichte Kopfbewegung. Kein Nicken, kein Kopfschütteln. Irgendwas dazwischen. »Vielleicht kommste ja mal mit deinen Freunden zum Minigolf«, bot sie an und reichte ihm die Tüte. Ein goldener Wassermann an einer dünnen Kette blinkte zwischen ihren Brüsten. Starrte er etwa gerade in ihren Ausschnitt? Hastig wandte er sich ab.

»Ja, vielleicht.« Er nahm die Tüte und floh durch die grüne Gittertür neben dem Kiosk vom Gelände des Minigolfplatzes. Welche Freunde eigentlich? Die vom St. Joseph war er los, und am Astoria war er immer noch der Freak aus dem Heim.

Er wünschte, er hätte eines dieser Mofas, wie die coolen älteren Jungs. Dann würde er jetzt mit lautem Getöse in einer Staubwolke davonrauschen. Aber er hatte nur ein klapperndes grünes Hercules-Damenrad, zu klein für seine aufschießenden Glieder. Er schob sich einen Halbmond und eine Cola-Flasche gleichzeitig in den Mund und strampelte im zweiten Gang aus dem Schatten der Bäume, als er sie plötzlich sah.

Für einen Augenblick stand sein Herz still.

Er wusste ihren Namen noch nicht, aber das würde sich bald ändern. Sahra, Yvonne, Ellie, wie auch immer. Ihr Name war eigentlich egal. Er würde jeden Namen an ihr mögen.

Das Problem war, sie war nicht allein.

Mutig sein.

Zu fünft saßen sie in der Sonne, zwei Mädchen, drei Jungs - genau da, wo er vorbeimusste, am Ausgang des Weiherparks. Einer stand, die anderen hockten lässig auf den Lehnen der Stühle, die um einen quadratischen Metalltisch herum festgeschweißt waren. Ein paar Schritte weiter hatten zwei von ihnen ihre Enduro-Mopeds geparkt. Auf dem Tisch standen ein paar halb volle Bierflaschen.

Sie trank Cola und legte den Kopf in den Nacken. Ihre langen blonden Haare fielen über die Schultern, ihr weißes, locker sitzendes Top mit den tiefen Ärmelausschnitten warf ihn fast vom Rad. Jemand riss einen Witz, und sie musste prusten. Cola tropfte von ihrem Kinn auf ihr Top. Was sie nicht weniger perfekt machte. Jetzt, wo er sie sah, fand er, Ellie würde am besten passen. Hätte nur sie mit ihrer Freundin dagesessen, er hätte angehalten. Aber die drei Typen, die mit ihnen abhingen, waren schwierig. Zwei von ihnen ka