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Heidi kann brauchen, was es gelernt hatOverlay E-Book Reader

Heidi kann brauchen, was es gelernt hat

Johanna Spyri

E-Book (EPUB)
2022 Phoemixx Classics Ebooks
222 Seiten
ISBN: 978-3-9867775-6-2

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€ 6,49

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Kurztext / Annotation
Heidi kann brauchen, was es gelernt hat Johanna Spyri - Heidi ist zurückgekehrt zum Alpöhi. Der ist darüber so froh, dass er nach Jahrzehnten zum ersten Mal wieder die Kirche im Dörfli aufsucht, worüber die Dorfbewohner erstaunt, aber erfreut sind. Er setzt sein Haus im Dörfli wieder instand, damit Heidi den Winter dort verbringen und die Schule besuchen kann. Heidi überzeugt den Geißenpeter, lesen zu lernen.Im folgenden Jahr hofft Heidi, dass Klara sie endlich besuchen kann. Aber erst kommt nur der Herr Doktor, um die Lage zu klären. Es gefällt ihm so gut, dass Klara tatsächlich im darauffolgenden Sommer nach einem Kuraufenthalt in Bad Ragaz in die Hütte des Alpöhi darf. Ein Diener trägt sie auf einem Stuhl auf den Berg hinauf.Klara wird auf dem Heuboden einquartiert, auf dem Heidi so viele Jahre geschlafen hat. Wenig begeistert ist Peter, der eifersüchtig ist, weil Klara nun Heidis Aufmerksamkeit beansprucht. Das führt dazu, dass er eines Tages Klaras Rollstuhl in die Tiefe rollen lässt, sodass er zerstört wird.Eines Tages will Heidi Klara mit auf die Alp nehmen; der Alpöhi trägt sie hinauf. Auf der Alp lernt Klara wieder das Gehen. Eine große Überraschung gibt es, als Vater und Großmutter Sesemann zu Besuch kommen: Klara kommt ihnen auf eigenen Beinen entgegen. Herr Sesemann verspricht dem Alpöhi, zusammen mit dem Doktor für Heidi zu sorgen, wenn er das nicht mehr kann.

Johanna Spyri was a Swiss author of children's stories, best known for Heidi. Born Johanna Louise Heusser in the rural area of Hirzel, Switzerland, as a child she spent several summers in the area around Chur in Graubünden, the setting she later would use in her novels.Johanna Spyri geb. Heusser. Die Tochter eines Arztes und einer pietistischen Lyrikerin wuchs als viertes von sechs Kindern in einem Landarzthaushalt auf. Nach der Dorfschule und Privatunterricht beim Pfarrer erhielt sie in Zürich drei Jahre Fremdsprachen- und Musikunterricht, kam dann für ein Jahr nach Yverdon (Neuenburger See) in ein Pensionat. Ab 1845 unterrichtete sie zu Hause ihre jüngeren Schwestern und trieb autodidaktische Literaturstudien. Nach der Heirat mit dem Juristen (später Stadtschreiber) Bernhard Spyri zog sie 1852 nach Zürich.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

»Es hat ihn«, sagte der Peter, mitten in der Stube stillstehend.

»Wen? Wen? General! Das tönt ziemlich kriegerisch«, sagte der Öhi.

»Den Schnee«, berichtete Peter.

»Oh! Oh! jetzt kann ich zur Großmutter hinauf!« frohlockte das Heidi, das die Ausdrucksweise des Peter gleich verstanden hatte. »Aber warum bist du denn nicht in die Schule gekommen? Du konntest ja gut herunterschlittern«, setzte es auf einmal vorwurfsvoll hinzu, denn dem Heidi kam es vor, das sei nicht in der Ordnung, so draußen zu bleiben, wenn man doch gut in die Schule gehen könnte.

»Bin zu weit gekommen mit dem Schlitten, war zu spät«, gab der Peter zurück.

»Das nennt man desertieren«, sagte der Öhi, »und Leute, die das tun, nimmt man bei den Ohren, hörst du?«

Der Peter riß erschrocken an seiner Kappe herum, denn vor keinem
Menschen auf der Welt hatte er einen so großen Respekt wie vor dem
Almöhi.

»Und dazu ein Anführer, wie du einer bist, der muß sich doppelt schämen, so auszureißen«, fuhr der Öhi fort. »Was meinst, wenn einmal deine Geißen eine da und die andere dort hinausliefen und sie wollten dir nicht mehr folgen und nicht tun, was gut ist für sie, was würdest du dann machen?«

»Sie hauen«, entgegnete der Peter kundig.

»Und wenn einmal ein Bub so täte wie eine ungebärdige Geiß und er würde ein wenig durchgehauen, was würdest du dann sagen?«

»Geschieht ihm recht«, war die Antwort.

»So, jetzt weißt was, Geißenoberst: Wenn du noch einmal auf deinem Schlitten über die Schule hinausfährst zu einer Zeit, da du hinein solltest, so komm dann nachher zu mir und hol dir, was dir dafür gehört.«

Jetzt verstand der Peter den Zusammenhang der Rede und daß er mit dem Buben gemeint sei, der fortlaufe wie eine ungebärdige Geiß. Er war ganz getroffen von dieser Ähnlichkeit und schaute ein wenig bänglich in die Winkel hinein, ob so etwas zu entdecken sei, wie er es in solchen Fällen für die Geißen gebrauchte.

Aber ermunternd sagte nun der Öhi: »Komm an den Tisch jetzt und halt mit, dann geht das Heidi mit dir. Am Abend bringst du's wieder heim, dann findest du dein Nachtessen hier.«

Diese unerwartete Wendung der Dinge war dem Peter höchst erfreulich. Sein Gesicht verzog sich nach allen Seiten vor Vergnügen. Er gehorchte unverzüglich und setzte sich neben das Heidi hin. Das Kind aber hatte schon genug und konnte gar nicht mehr schlucken vor Freude, daß es zur Großmutter gehen sollte. Es schob die große Kartoffel und den Käsebraten, die noch auf seinem Teller lagen, dem Peter zu, der von der anderen Seite vom Öhi den Teller voll bekommen hatte, so daß ein ganzer Wall vor ihm aufgerichtet stand, aber der Mut zum Angriff fehlte ihm nicht. Das Heidi rannte an den Schrank und holte sein Mäntelchen von der Klara hervor. Jetzt konnte es, ganz warm eingepackt, mit der Kapuze über dem Kopf, seine Reise machen. Es stellte sich nun neben den Peter hin, und sobald dieser sein letztes Stück eingeschoben hatte, sagte es: »Jetzt komm!« Dann machten sie sich auf den Weg. Das Heidi hatte dem Peter sehr viel zu erzählen vom Schwänli und Bärli, daß sie beide am ersten Tage in dem neuen Stall gar nicht hatten fressen wollen und daß sie die Köpfe hatten hängen lassen den ganzen Tag und keinen Ton von sich gegeben hatten. Und es habe den Großvater gefragt, warum sie so tun. Dann habe er gesagt: Sie tun so wie es in Frankfurt, denn sie seien noch nie von der Alm heruntergekommen ihr Leben lang. Und das Heidi setzte hinzu: »Du solltest nur einmal erfahren, wie das ist, Peter.«

Die beiden waren so fast oben angekommen, ohne daß der Peter ein einziges Wort gesagt hätte, und es war auch, als ob ihn ein tiefer Gedanke beschäftigte, daß er nicht einmal recht zuhören konnte wie sonst. Als sie nun bei der Hütte angekommen waren, stand der Peter still und sagte ein wenig störrisch: »Dann will ich noch lieber in die Schule gehen, als beim Öhi holen, was er gesagt