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Ein Sommernachtstraum

Komödie | William Shakespeare

E-Book (EPUB)
2012 S. Fischer Verlag Gmbh
Auflage: 1. Auflage
100 Seiten
ISBN: 978-3-10-401865-2

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Kurztext / Annotation
Mit dem Werkbeitrag aus Kindlers Literatur Lexikon. Mit dem Autorenporträt aus dem Metzler Lexikon Weltliteratur. Mit Daten zu Leben und Werk, exklusiv verfasst von der Redaktion der Zeitschrift für Literatur TEXT + KRITIK. Der Liebestrank des Puck stiftet Unruhe im Reich der Menschen und Elfen: Während einer lauen Sommernacht flüchten zwei Liebespaare in den Athener Wald, in dem zur gleichen Zeit Oberon und Titania, König und Königin der Elfen, einen phantastischen Ehekrach ausfechten. In dem zauberhaften Durcheinander einer verwunschenen Nacht spielt man »Bäumchen wechsle dich« oder verliebt sich gar in einen Esel. Das neben ?Romeo und Julia? wohl bekannteste Stück Shakespeares hat auch heute nichts von seinem überirdischen Zauber verloren.

William Shakespeare (1564-1616) gilt als einer der größten Dichter und Dramatiker der Weltgeschichte. Er verfasste zahlreiche Dramen, Tragödien, Komödien und Gedichte, mit denen er schon zu Lebzeiten Anerkennung und Wohlstand errang. Aber erst in den folgenden Jahrhunderten wurde er zum Prototypen des literarischen Genies, ohne den die Entwicklung der neueren Literatur von Goethe über Brecht bis in die Gegenwart hinein undenkbar ist.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Erster Aufzug
Erste Szene

Ein Saal im Palaste des Theseus
Theseus, Hippolyta, Philostrat und Gefolge treten auf

THESEUS

Nun rückt, Hippolyta, die Hochzeitstunde

Mit Eil' heran; vier frohe Tage bringen

Den neuen Mond: doch, o wie langsam nimmt

Der alte ab! Er hält mein Sehnen hin,

Gleich einer Witwe, deren dürres Alter

Von ihres Stiefsohns Renten lange zehrt.

HIPPOLYTA

Vier Tage tauchen sich ja schnell in Nächte:

Vier Nächte träumen schnell die Zeit hinweg:

Dann soll der Mond, gleich einem Silberbogen

Am Himmel neu gespannt, die Nacht beschaun

Von unserm Fest.

THESEUS

___Geh, Philostrat, berufe

Die junge Welt Athens zu Lustbarkeiten!

Erweck' den raschen leichten Geist der Lust!

Den Gram verweise hin zu Leichenzügen:

Der bleiche Gast geziemt nicht unserm Pomp.

(Philostrat ab.)

Hippolyta! Ich habe mit dem Schwert

Um dich gebuhlt, durch angetanes Leid

Dein Herz gewonnen; doch ich stimme nun

Aus einem andern Ton, mit Pomp, Triumph,

Bankett und Spielen die Vermählung an.

(Egeus, Hermia, Lysander und Demetrius treten auf.)

EGEUS

Dem großen Theseus, unserm Herzog, Heil!

THESEUS

Mein guter Egeus, Dank! Was bringst du Neues?

EGEUS

Verdrusses voll erschein' ich und verklage

Mein Kind hier, meine Tochter Hermia. -

Tritt her, Demetrius! - Erlauchter Herr,

Dem da verhieß mein Wort zum Weibe sie.

Tritt her, Lysander! - Und, mein gnäd'ger Fürst,

Der da betörte meines Kindes Herz.

Ja! Du, Lysander, du hast Liebespfänder

Mit ihr getauscht: du stecktest Reim' ihr zu;

Du sangst im Mondlicht unter ihrem Fenster

Mit falscher Stimme Lieder falscher Liebe!

Du stahlst den Abdruck ihrer Phantasie

Mit Flechten deines Haares, buntem Tand,

Mit Ringen, Sträußen, Näschereien (Boten

Von viel Gewicht bei unbefangner Jugend);

Entwandtest meiner Tochter Herz mit List,

Verkehrtest ihren kindlichen Gehorsam

In eigensinn'gen Trotz. - Und nun, mein Fürst,

Verspricht sie hier vor Eurer Hoheit nicht

Sich dem Demetrius zur Eh', so fodr' ich

Das alte Bürgervorrecht von Athen,

Mit ihr, wie sie mein eigen ist, zu schalten.

Dann übergeb' ich diesem Manne sie,

Wo nicht, dem Tode, welchen unverzüglich

In diesem Falle das Gesetz verhängt.

THESEUS

Was sagt Ihr, Hermia? Laßt Euch raten, Kind!

Der Vater sollte wie ein Gott Euch sein,

Der Euren Reiz gebildet; ja, wie einer,

Dem Ihr nur seid wie ein Gepräg', in Wachs

Von seiner Hand gedrückt, wie's ihm gefällt,

Es stehn zu lassen oder auszulöschen.

Demetrius ist ja ein wackrer Mann.

HERMIA

Lysander auch.

THESEUS

___An sich betrachtet wohl.

So aber, da des Vaters Stimm' ihm fehlt,

Müßt Ihr für wackrer doch den andern achten.

HERMIA

O säh' mein Vater nur mit meinen Augen!

THESEUS

Eu'r Auge muß nach seinem Urteil sehn.

HERMIA

Ich bitt' Euch, gnäd'ger Fürst, mir zu verzeihn.

Ich weiß nicht, welche Macht mir Kühnheit gibt,

Noch wie es meiner Sittsamkeit geziemt,

In solcher Gegenwart das Wort zu führen;

Doch dürft' ich mich zu fragen unterstehn:

Was ist das Härtste, das mich treffen kann,

Verweigr' ich dem Demetrius die Hand?

THESEUS

Den Tod zu sterben, oder immerdar

Den Umgang aller Männer abzuschwören.

Drum fraget Eure Wünsche, schönes Kind,

William Shakespeare (1564-1616) gilt als einer der größten Dichter und Dramatiker der Weltgeschichte. Er verfasste zahlreiche Dramen, Tragödien, Komödien und Gedichte, mit denen er schon zu Lebzeiten Anerkennung und Wohlstand errang. Aber erst in den folgenden Jahrhunderten wurde er zum Prototypen des literarischen Genies, ohne den die Entwicklung der neueren Literatur von Goethe über Brecht bis in die Gegenwart hinein undenkbar ist.