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Teufelsblüten: Meierhofers achter Fall. Österreich Krimi

Lisa Gallauner

E-Book (EPUB)
2020 Federfrei Verlag
200 Seiten
ISBN: 978-3-99074-093-4

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Kurztext / Annotation
Ausgerechnet während der weltberühmten Wachauer Marillenblüte stehen Meierhofer und sein Team vor einem neuen Fall. In einem Marillengarten wird die Leiche eines jungen Mannes gefunden, einen blühenden Marillenzweig im Mund, an dem ein Kärtchen mit einer ominösen Botschaft hängt. Drei Fragen beschäftigen die Ermittler besonders: Handelt es sich bei dem Toten tatsächlich um einen aufstrebenden Influencer? Welche Bedeutung haben der Marillenzweig und die drei Worte darauf? Und wie hoch ist die Gefahr, dass der Täter erneut zuschlägt?

Lisa Gallauner wurde 1978 in St. Pölten geboren. Sie ist verheiratet und hat einen Sohn. Ende der 90er Jahre ließ sie sich an der PÄDAK Krems zur Diplompädagogin für Englisch, Musik und evangelische Religion ausbilden. Später sollte auch noch die Diplomausbildung für Informatik folgen. 2008 erschien ihr erstes Kinderbuch, seit damals schreibt sie, neben ihrer Arbeit als Lehrerin an einer Neuen Mittelschule, unaufhörlich. Teufelsziel ist der siebte Band der Krimireihe mit Chefinspektor Meierhofer.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Kapitel 1

 

Himmlisch, dieser Anblick. Die Abertausenden Marillenbäume, die in voller Blüte stehen. Der berauschende Duft des Frühlings, den die prachtvollen rosa-weißen Knospen ausströmen. Dieses Versprechen, das sie in sich tragen, von Leben, Liebe, Freude, Schönheit und Genuss. Ein neuer Sommer wird kommen, die Hitze, die einen spüren lässt, dass man da ist, voll und ganz im Hier und Jetzt, sie ist beinahe schon greifbar.

Traurig eigentlich, dass er das nicht mehr erleben kann, dass er nie wieder Hitze fühlen wird. Er, er ist gerade dabei, sein Leben auszuhauchen. In diesem magisch frühlingshaften Moment verlässt ihn der letzte Rest Wärme. Der ewige Winter breitet sich in ihm aus. Umso grotesker mutet der blühende Marillenzweig an, den man ihm zwischen die mittlerweile blau gefärbten Lippen gelegt hat. Diese Blüten, sie sind ein Geschenk des Bösen. Einige wenige Teufelsblüten inmitten des himmlisch rosa-weißen Meers.

 

*

 

»Wo kommen denn all diese Wiener her?! Gibt's in unserer Bundeshauptstadt keine Bäume, oder macht es den Leuten einfach grundsätzlich Spaß, am Wochenende den Wachauer Verkehr lahmzulegen? Mag schon sein, dass die Marillenblüte was Besonderes ist, aber diese Kolonnen, das ist ja nicht mehr normal?! ... Avanti! Avanti! Jetzt leg' endlich einen Zahn zu, du Schleicher!« Wütend betätigte Staudinger die Hupe seines schicken Sportwagens, was ihm einen mahnenden Meierhoferischen Blick einbrachte und Eva Brombspeidel ein amüsiertes Lachen entlockte.

»Ui, ui, ui, Chef, ich glaube, unser lieber Stefano hat ein kleines Aggressionsproblem. Vielleicht sollten wir ihm in Zukunft während der Marillenblüte Baldriantropfen in den Tee schütten. Autogenes Training und Yoga helfen auch, hab' ich mal gehört«, wandte sich die junge Revierinspektorin nun direkt an den impulsiven Halbitaliener.

»Geh, hab' mich gern, Eva«, murmelte der beleidigt.

»Immer«, erwiderte die Angesprochene grinsend.

Meierhofer beschloss einzugreifen, bevor die Stimmung ernsthaft zu kippen drohte. Er räusperte sich hörbar und meinte dann: »Kinder, jetzt beruhigt euch wieder, sonst gibt's später kein Eis! ... Also ernsthaft, ihr benehmt euch wie renitente Teenager, so was hält mein altes Herz beim besten Willen nicht mehr aus ... Wir sind auf dem Weg zu einem Tatort, nicht in den Osterurlaub, also reißt euch bitte zusammen!«

Staudinger stieg gehorsam vom Gas, schaffte so ein wenig Abstand zum Wiener Kombi vor ihnen und fragte dann: »Was wissen wir eigentlich über den Toten?«

Meierhofer zuckte mit den Schultern. »Zum momentanen Zeitpunkt noch nicht recht viel. Er wurde heute Morgen von einer Gruppe amerikanischer Touristen gefunden. Anscheinend wollten sie den Sonnenaufgang im blühenden Marillengarten genießen, dabei sind sie im wahrsten Sinne des Wortes über den Toten gestolpert. Alles, was mir die Kollegen bis jetzt über ihn sagen konnten, ist, dass es sich um einen jungen Mann zwischen zwanzig und dreißig handelt, dass er unter einem Marillenbaum liegt und dass er massiv nach Alkohol riecht. Außerdem hat er einen Marillenzweig im Mund.«

»Einen Marillenzweig?!«, entfuhr es Staudinger und Brombspeidel zeitgleich.

»Allerdings. Das ist auch der Grund, warum wir gerufen wurden. Von diesem Zweig abgesehen, deutet nämlich nichts auf Fremdverschulden hin«, fuhr der Chefinspektor fort.

»Inwiefern deutet ein Marillenzweig auf Fremdverschulden hin?«, hakte Brombspeidel skeptisch nach.

»Na ja, an den Zweig hat jemand einen kleinen Zettel gebunden.« Meierhofer legte extra für Staudinger, der nicht unbedingt für seine Geduld bekannt war, eine Kunstpause ein.

Es dauerte auch nicht lange, bis der Gruppeninspektor die gewünschte Reaktion zeigte: »Himmel, Hans, jetzt sag' schon, was auf dem Zettel steht! Es steht doch was darauf, oder?!«

Dem Chefinspektor kam ein breites Grinsen aus.