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Dunkles Arles / Verhängnisvolles CalèsOverlay E-Book Reader

Dunkles Arles / Verhängnisvolles Calès

Zwei Provence-Krimis mit Capitaine Roger Blanc | Cay Rademacher

E-Book (EPUB)
2020 Dumont Buchverlag Gruppe
Auflage: 1. Auflage
800 Seiten
ISBN: 978-3-8321-7031-8

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Kurztext / Annotation
Eine dramatische Hetzjagd in den Gassen von Arles und ein Mord in den Grotten von Calès - Zwei Frankreich-Krimis mit Capitaine Roger Blanc aus der Provence in einem eBook! Dunkles Arles - Capitaine Roger Blancs fünfter Fall Capitaine Roger Blanc hatte es sich so schön vorgestellt: ein gemeinsames Wochenende in Arles mit seiner Geliebten Aveline. Doch schon nach wenigen Minuten finden sich der Gendarm und die Richterin in einem Albtraum wieder. Aveline wird Zeugin eines brutalen Mordes und entgeht dabei selbst nur knapp dem Tod. Der Täter entreißt ihr eine Tasche mit wichtigen Dokumenten - und kennt nun ihre Identität. Blanc und Aveline bleibt nichts anderes übrig, als sich auf ein Katz-und-Maus-Spiel einzulassen, das tödlich enden wird ... Verhängnisvolles Calès - Capitaine Roger Blancs sechster Fall Winter in der Provence: Eine Archäologin findet in den Grotten von Calès ein Skelett. Allerdings ist es keine uralte Leiche - im Stirnknochen gähnt das Einschussloch einer Pistolenkugel. Bevor Blanc mit den Ermittlungen richtig beginnen kann, wird er zu einem dramatischen Notfall gerufen. In der Burg La Barben ist während einer Hochzeitsfeier die neunjährige Noëlle verschwunden. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Blanc findet heraus, dass Noëlles Schicksal untrennbar mit dem namenlosen Skelett von Calès verbunden ist. Doch einem Täter auf die Spur zu kommen, der offenbar seit Jahrzehnten immer wieder Verbrechen begeht, wird zu seiner bisher größten Herausforderung ... Mord in der Provence - Capitaine Roger Blanc ermittelt: Band 1: Mörderischer Mistral Band 2: Tödliche Camargue Band 3: Brennender Midi Band 4: Gefährliche Côte Bleue Band 5: Dunkles Arles Band 6: Verhängnisvolles Calès Band 7: Verlorenes Vernègues Band 8: Schweigendes Les Baux Band 9: Geheimnisvolle Garrigue Band 10: Stille Sainte-Victoire Alle Bände sind eigenständige Fälle und können unabhängig voneinander gelesen werden.

CAY RADEMACHER, geboren 1965, schreibt in mehrere Sprachen übersetzte Kriminalromane, etwa die >Trümmermörder<-Trilogie aus dem Hamburg der Nachkriegszeit oder die Provence-Serie um Capitaine Roger Blanc. Außerdem erschienen >Ein letzter Sommer in Méjean< (2019), >Stille Nacht in der Provence< (2020) und >Die Passage nach Maskat< (2022) sowie das historische Sachbuch >Drei Tage im September< (2023). Cay Rademacher lebt mit seiner Familie bei Salon-de-Provence.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Die Todgeweihten grüßen dich!

Man spürt den Tod, wie man den stechenden Blick eines Fremden zwischen den Schultern spürt, dachte Capitaine Roger Blanc. Er schlug den Kragen seiner Lederjacke hoch und sah sich unbehaglich um. Er fühlte sich wie im Innern eines Vulkans, dessen Krater allerdings einst von Menschen geschaffen worden war. Rings um ihn benetzte feiner Regen graue, altersschiefe Steine, die Reihe um Reihe gen Himmel wuchsen. Blanc stand erst seit ein, zwei Minuten zwischen den Sitzen inmitten des römischen Amphitheaters von Arles und wünschte sich doch schon wieder von hier fort.

In Arles hatten sich in der Antike Gladiatoren zum Vergnügen des Publikums bekämpft. Hier waren im Mittelalter Verbrecher auf alle erdenklichen Arten hingerichtet worden. Und heutzutage starben hier im Sommer schwarze Bullen bei den spanischen Stierkämpfen, die in Arles so selbstverständlich veranstaltet wurden, als würde die Provence immer noch dem König von Katalonien unterstehen. Die mürben Steine des Amphitheaters dünsteten Jahrhunderte des Todes aus.

Freitagnachmittag. Blanc verkroch sich tiefer in seine alte Lederjacke. Er zog sein Handy hervor und blickte auf das Display: 16. November, Punkt 16.00 Uhr. Der niedrige Himmel spannte sich über das hundert Meter weite Steinoval, grau und stumpf wie ein altes Tuch. Zwischen den steil ansteigenden Sitzreihen verloren sich nur wenige Besucher: Rentner aus Deutschland, Holland, Japan, Damen in grellvioletten Regenponchos und ihre Begleiter in himalajatauglichen Funktionsjacken, die ihre Spiegelreflexkameras gepackt hielten wie Faustfeuerwaffen. Als Blanc wenige Augenblicke zuvor über den Vorplatz gehastet war, die Hand am Schirm seiner Baseballcap gegen Windböen und Regenschauer, war er an einem langhaarigen jungen Gitarrenspieler vorbeigekommen, der unter einer Art Zelt hockte und schnelle Musik der Gitanes spielte, die er mit elektronischen Rhythmen aus einem Verstärker unterlegt hatte. Seine Melodien wehten bis in das antike Innere, ein seltsam deplatzierter Klang.

Und doch, dachte Blanc, trotz der eifrigen Rentner, trotz der leeren Steinstufen, der lächerlichen Musik, des Nieselregens: Man konnte im Amphitheater irgendwie noch immer die Hitze des Sommers ahnen, den flirrenden Sand der Arena, die Angstlustschreie der Zuschauer, den Geruch nach Blut.

Er wünschte, Aveline hätte einen anderen Treffpunkt vorgeschlagen.

Ein gestohlenes Wochenende in Arles: Der Flic und die Richterin, ein unter dem Allerweltsnamen »Dupont« reserviertes Hotelzimmer, Hoffnung auf ein paar Stunden Leidenschaft - ein schäbiger Ehebruch. Mehr als dreieinhalb Milliarden Frauen lebten auf der Welt, und keine war für ihn gefährlicher als Aveline Vialaron-Allègre. Blanc wusste nicht mehr, wie oft er sich schon geschworen hatte, ihre hoffnungslose Affäre zu beenden. Doch dann musste er bloß ihre Stimme im Handy hören oder bei einer zufälligen Begegnung auf den Fluren des Justizpalastes von Aix-en-Provence ihren Duft einatmen, und ihn schwindelte.

Das Novemberwochenende war wie ein unverhofftes Geschenk über Blanc gekommen. Avelines Mann war nicht, wie sonst oft, aus Paris in den Süden gekommen. Der Staatssekretär hatte rechtzeitig genug die Seiten gewechselt und sich Macrons neuer Partei angeschlossen. So war er einer der wenigen Politiker, der von der Flutwelle der Wahlen im Frühsommer nicht aus Ministerien und dem Parlament gespült worden war, im Gegenteil: Jean-Charles Vialaron-Allègre galt als einer der erfahrensten Köpfe der neuen Regierung und damit als graue Eminenz im Innenministerium. Nur beglich er dafür den Preis, den jeder entrichten musste, dessen Macht wuchs: Er bezahlte mit seiner Zeit. Vialaron-Allègre musste das ganze Wochenende über in der Hauptstadt mit dem Premier und dem Innenminister am Text eines neuen Antiterrorgesetzes feilen.

Da Aveline am Gericht gerade Ermittlungen gegen einen I