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Lass frei was du liebst

b029 refname='Subtitle'¿ | Antje Szillat

E-Book (EPUB)
2019 Franckh-kosmos Verlags-gmbh & Co. Kg
320 Seiten; ab 12 Jahre
ISBN: 978-3-440-16710-6

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Kurztext / Annotation
Ein seltsamer Brief stellt das Leben der 17-jährigen Sophia völlig auf den Kopf: Ihr Vater, der angeblich im Ausland lebte, hat in Wahrheit ein traumhaftes Gestüt auf Rügen geleitet ... und es Sophia vererbt. Ein Besuch auf dem Gestüt Rosencarree, das Zusammentreffen mit ihrem Großvater sowie ein magischer Moment mit der besonderen Stute Finja und es ist klar: Sophia will auf Rosencarree bleiben. Eine herrliche Zeit mit Finja beginnt und Sophia verliebt sich zum ersten Mal. Doch warum will ihre Mutter alles verbieten, was Sophia glücklich macht?

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

KAPITEL 1

In jedem Anfang liegt die Ewigkeit.

(Hugo von Hofmannsthal)

Wie aus weiter Ferne drang das schrille Piepsen des Weckers zu mir vor. Ein schreckliches Geräusch, das einfach nicht enden wollte. Und je mehr ich versuchte, es zu ignorieren, desto penetranter wurde es. All das Finger in die Ohren stecken oder unters Kopfkissen wühlen brachte einfach nichts, musste ich schließlich einsehen.

Stöhnend schlug ich die Bettdecke zur Seite. Doch gerade als meine Zehenspitzen das eiskalte Parkett berührten, erstarb das nervige Schrillen. Mal vorausgesetzt, ein Wecker verfügte über Verstand, dann war es wohl so, dass er lediglich seinen Job erfüllen und darüber hinaus sich nicht weiter verausgaben wollte.

Schönen Dank auch dafür!

Natürlich war dieser Gedanke Blödsinn. Nur war ich gerade aus dem Tiefschlaf gerissen worden. Auf brutalste Art und Weise. Und das völlig grundlos. Schließlich war heute Samstag und ich hatte nichts vor, also gab es auch keinen Grund für mich, um neun Uhr aufzustehen. Da konnte man schon mal blödsinnige Gedanken haben.

Das nächste Ärgernis dieses für mich viel zu frühen Samstagvormittags waren die arktischen Temperaturen in meinem Zimmer. Meine Mutter, mit der ich mich eigentlich ziemlich gut verstand, musste sich mal wieder spätabends in mein Zimmer geschlichen, und während ich friedlich in der wohligen Wärme geschlafen hatte, die Heizung von Stufe 5 auf 0 heruntergedreht und das Fenster gekippt haben.

"Eine kühle Schlafumgebung sorgt dafür, dass Kopf und Gehirn sozusagen im Schlaf freigepustet werden", lautete ihre ewige Begründung dafür.

Egal wie oft ich ihr schon gesagt hatte, dass sich ein eingefrorenes Gehirn nicht gerade förderlich auf meine Lernfähigkeit auswirkte oder eine abgestorbene Nasenspitze alles andere als schick war, wann immer sich ihr die heimliche Gelegenheit bot, verwandelte sie abends meinen kuscheligen Raum in einen sibirischen Gefrierschrank.

Fröstelnd eilte ich zum Fenster und knallte es zu. Als ich auf die Straße sah, fiel mein Blick auf einen unserer Nachbarn, der gerade in sein Auto stieg und davonfuhr. Im Hauseingang gegenüber stritten die Zwillinge Jette und Jonas um irgendein Spielzeug. Um welches, konnte ich nicht erkennen, aber im Grunde war es mir auch egal. Mir war kalt, ich war müde und wollte jetzt schleunigst wieder zurück in mein kuscheliges Bett. Doch gerade als ich mich vom Fenster abwandte, klingelte es an der Wohnungstür.

"Verdammt", fluchte ich. "Wer ist das denn?"

Ich war alleine in der Wohnung, denn im Gegensatz zu mir war meine Mutter ein Morgenmensch. Wenn um sechs ihr Wecker klingelte, sprang sie aus ihren eiskalten Federn direkt in die Joggingsachen, lief ihre gewohnte Strecke an der Elbe entlang und war fit und bereit für den Tag. Spätestens um halb acht machte sie sich dann auf den Weg in ihre Agentur und das an sechs Tagen in der Woche.

Der Sonntag gehörte dann uns, Sophia und Martina.

Seit ich ein kleines Mädchen war, verbrachten meine Mutter und ich den Sonntag gemeinsam und bis auf ganz wenige Ausnahmen bei uns zu Hause. Wir frühstückten gemütlich zusammen, erzählten uns dabei gegenseitig von der hinter uns liegenden Woche, wir tauschten uns aus, brachten uns auf den neuesten Stand, schauten anschließend eine DVD, hörten Musik, oder quatschten über Bücher.

Als ich noch kleiner war, hatte meine Mutter mir sonntags immer stundenlang vorgelesen. Die ganze Woche über hatte ich dieser Vorlesezeit entgegengefiebert, denn die Leidenschaft für Bücher war mir von ihr genauso vererbt worden wie die dunklen glatten Haare und leicht schräg stehenden grünen Augen.

Leise vor mich hin fluchend schlüpfte ich in die Jeans von gestern, zog eine dicke Strickjacke über mein Schlafshirt und lief zur Wohnungstür.

Als ich durch den Türspion lugte, entdeckte ich einen mir unbekannten Mann und wollte einem ersten Impuls fo