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Das Fundament der EwigkeitOverlay E-Book Reader

Das Fundament der Ewigkeit

Historischer Roman | Ken Follett

E-Book (EPUB)
2017 Verlagsgruppe Lübbe Gmbh & Co. Kg
Auflage: 1. Auflage
1162 Seiten; ab 16 Jahre
ISBN: 978-3-7325-4282-6

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€ 14,99

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Kurztext / Annotation

Nach DIE SÄULEN DER ERDE und DIE TORE DER WELT der neue große historische KINGSBRIDGE-Roman des internationalen Bestsellerautors:

1558. Noch immer wacht die altehrwürdige Kathedrale von Kingsbridge über die Stadt. Doch die ist im Widerstreit zwischen Katholiken und Protestanten zutiefst gespalten. Freundschaft, Loyalität, Liebe ... nichts scheint mehr von Bedeutung zu sein. Die wahren Feinde sind dabei nicht die rivalisierenden Konfessionen. Der eigentliche Kampf wird zwischen denen ausgefochten, die an Toleranz und Verständigung glauben, und den Tyrannen, die ihre Ideen den anderen aufzwingen wollen - koste es, was es wolle.

Ned Willard wünscht sich nichts sehnlicher, als Margery Fitzgerald zu heiraten. Doch der Konflikt entzweit auch sie, und Ned verlässt Kingsbridge, um für die protestantische Prinzessin Elizabeth Tudor zu arbeiten. Als diese wenig später Königin wird, wendet sich ganz Europa gegen England. Um in dieser heiklen Situation früh vor Mordkomplotten, Aufständen und Angriffen der konkurrierenden Mächte gewarnt zu sein, baut die scharfsinnige Monarchin mit Neds Hilfe den ersten Geheimdienst des Landes auf. Die kleine Gruppe geschickter Spione und mutiger Geheimagenten ermöglicht es Elizabeth I. in den nächsten fünfzig Jahren, an ihrem Thron und ihren Prinzipien festzuhalten. Die Liebe zwischen Ned und Margery scheint verloren zu sein, denn von Edinburgh bis Genf steht ganz Europa in Flammen ...



Ken Follett, geboren 1949 in Cardiff, Wales, gehört zu den erfolgreichsten Autoren der Welt. Berühmt wurde er mit den Romanen Die Säulen der Erde und der Fortsetzung Die Tore der Welt, die beide auch erfolgreich verfilmt wurden. Nach einigen Thrillern hat er zuletzt mit Sturz der Titanen, Winter der Welt und Kinder der Freiheit eine groß angelegte Chronik des 20. Jahrhunderts vorgelegt. Auf seinen neuen Kingsbridge-Roman haben seine Fans viele Jahre lang gewartet.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

 

Als Ned Willard nach Kingsbridge heimkehrte, wütete ein Schneesturm.

Im Hafen von Combe schiffte er sich auf einem langsamen Frachtkahn ein, der Tuch aus Antwerpen und Wein aus Bordeaux geladen hatte, und fuhr in dessen Kajüte flussaufwärts. Als das Schiff sich endlich Kingsbridge näherte, zog er seinen französischen Umhang straffer um die Schultern, warf sich die Kapuze über, ging an Deck und ließ den Blick schweifen.

Zuerst war er enttäuscht, denn er sah nichts als dichtes Schneegestöber, wo ihn doch ein beinahe schmerzliches Verlangen erfüllte, Kingsbridge wiederzusehen. Deshalb blickte er angestrengt und voller Hoffnung in die wirbelnden Flocken. Nachdem er eine Zeit lang in das blendende Weiß gestarrt hatte, wurde ihm sein Wunsch erfüllt: Der Schneesturm ließ nach, und mit einem Mal erschien ein Fleck blauen Himmels.

Ned blickte über die Wipfel der Bäume am Ufer hinweg und entdeckte den Turm der Kathedrale - vierhundertundfünf Fuß hoch, wie in Kingsbridge jedes Schulkind wusste. Der steinerne Engel, der von der Turmspitze aus über die Stadt wachte, trug an diesem Tag eine Decke aus Schnee über den ausgebreiteten Flügeln; sie ließ die sonst taubengrauen Federspitzen in strahlendem Weiß leuchten. Noch während Ned schaute, traf ein Sonnenstrahl die Engelsstatue, und der Schnee erstrahlte wie ein Heiligenschein. Dann zog der weiße Vorhang sich wieder zu, und der Engel verschwand aus Neds Blick.

Längere Zeit sah er nur die Bäume am Ufer, grau und geisterhaft im Schneegestöber. Doch sein Inneres war jetzt, da er Kingsbridge vor sich wusste, voller Bilder. Bald würde er wieder bei seiner Mutter sein - nach einem Jahr in der Ferne. Wie schmerzlich er sie vermisst hatte, würde er ihr indes verschweigen; als Mann von achtzehn Jahren musste er auf eigenen Beinen stehen.

Am meisten hatte ihm ohnehin Margery gefehlt. Ned hatte sich zum unpassendsten Zeitpunkt in sie verliebt - wenige Wochen vor seiner Abreise nach Calais, dem Hafen an der Nordküste Frankreichs, der gleichwohl zu England gehörte. Ned kannte die ungestüme, eigenwillige Tochter von Sir Reginald Fitzgerald seit ihrer Kindheit. Inzwischen war Margerys jungenhafte Ausgelassenheit ausgesprochen weiblichen Reizen gewichen, und Ned hatte sich dabei ertappt, wie er sie in der Kirche anstarrte, mit großen Augen und trockenem Mund. Doch er hatte gezaudert, mehr zu tun, als sie mit Blicken zu verschlingen, zumal sie drei Jahre jünger war als er.

Margery hingegen kannte keine solchen Hemmungen. Den ersten Kuss gab sie Ned auf dem Friedhof von Kingsbridge, im Schutz des wuchtigen Mausoleums von Prior Philip - jenem Mönch, der vierhundert Jahre zuvor die Kathedrale hatte erbauen lassen. An Margerys leidenschaftlichem Kuss war nichts Kindliches; umso schmerzlicher war es für Ned, als sie sich von ihm löste und lachend davonrannte. Doch schon am nächsten Tag küsste sie ihn erneut. Und am Abend vor seiner Abreise nach Frankreich gestanden sie einander ihre Liebe.

In den ersten Wochen schrieben sie sich leidenschaftliche Botschaften, konnten dabei aber nicht offen in Briefwechsel treten: Beide hatten ihren Eltern nichts von den Gefühlen erzählt, die sie füreinander hegten; es war ihnen zu früh erschienen. Stattdessen vertraute Ned sich seinem älteren Bruder Barney an, der ihr Mittelsmann wurde - bis auch Barney Kingsbridge verließ und nach Sevilla ging. Zwar hatte auch Margery einen älteren Bruder namens Rollo, aber sie vertraute ihm nicht so sehr, wie Ned Barney vertraute. So war der Briefwechsel versiegt.

Für Ned änderte es wenig, von nun an auf Margerys Briefe verzichten zu müssen, zumindest nicht, was seine Gefühle für sie anging. Er wusste, was die Leute über junge Liebe erzählten, und beobachtete sich selbst in der Erwartung, dass seine Liebe zu Margery ersterben würde. Aber das geschah nicht. Deshalb geriet Ned kaum in Versuchung, als ihm nach ein paar Wochen in Cala