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Calendar Girl - ErsehntOverlay E-Book Reader

Calendar Girl - Ersehnt

Oktober/November/Dezember | Audrey Carlan

E-Book (EPUB)
2016 Ullstein
Auflage: 1. Auflage
432 Seiten
ISBN: 978-3-8437-1372-6

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Kurztext / Annotation
Der vierte Band der Bestseller-Serie Calendar Girl Mia hat ihren Auftrag erfüllt, die Schulden ihres Vaters sind bezahlt. Sie kann sich ihren Job nun aussuchen und verbringt den Oktober in ihrer neuen Heimat Malibu - an der Seite des Mannes, den sie liebt. Doch den lassen die Schatten der Vergangenheit nicht los. Mia muss um ihr gemeinsames Glück kämpfen. Und auch in Mias eigenem Leben fehlt ein wichtiges Puzzleteil. Wird sie es finden und ihr vor langer Zeit verwundetes Herz heilen können? Entdecken Sie auch TRINITY von Audrey Carlan - super sexy, wahnsinnig spannend!

Audrey Carlan schreibt mit Leidenschaft heiße Unterhaltung. Ihre Romane veröffentlichte sie zunächst als Selfpublisherin und wurde daraufhin bald zur internationalen Bestseller-Autorin. Ihre Serien »Calendar Girl«, »Trinity« und »Dream Maker« stürmten auch in Deutschland die Charts. Audrey Carlan lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Kalifornien.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

KAPITEL 1

Stille begrüßte mich, als ich Wes' Zuhause in Malibu betrat. Mein Zuhause. Ich weiß nicht, was ich erwartet hatte. Vielleicht hatte ich gehofft, dass das Universum sich plötzlich auftut und mir den Himmel auf Erden, will heißen meinen Mann, sicher und wohlbehalten auf amerikanischen Boden setzt, direkt in unser heimeliges Zuhause. Denn genau das war es. Unser Zuhause. Wes hatte darauf bestanden, dass ich meine Sicht auf das Haus, das Ginelle immer als Anwesen bezeichnete, änderte und es als meins ansah. Ansonsten müssten wir uns gemeinsam etwas Neues suchen, meinte er. Das wollte ich nicht. Um ehrlich zu sein, wollte ich lieber komplett in seine Welt abtauchen. Ganz und gar. Großartig.

Wes hatte sich all das, was er in jungen Jahren besaß, hart erarbeitet. Er war weder überheblich noch gierig. Die klaren Linien und die lässige Ausstattung des Hauses waren einladend und zeugten von dieser inneren Haltung. Als ich durch die dunklen, leeren Räume ging, machte ich mich wieder mit seinen Sachen vertraut, aber es war anders. Etwas hatte sich verändert. Mit scharfem Blick versuchte ich zu ergründen, was anders war als bei meinem letzten Aufenthalt vor zwei Monaten.

Auf dem Kaminsims stand eine kleine, dreißig Zentimeter hohe Figur einer Balletttänzerin, die ein Bein in die Luft streckte. Sie hielt das Bein über ihrem Kopf am Knöchel fest und stand auf der Zehenspitze. Die Figur hatte meiner Mutter gehört. Sie hatte sich immer auf die Zehen gestellt, sich zurückgebeugt und mir genau gezeigt, wie eine Ballerina diese Position einnahm. Meine Mutter war Showgirl in Vegas gewesen, war aber in klassischem und zeitgenössischem Tanz ausgebildet. Ich sah ihr wahnsinnig gern zu. Beim Putzen wirbelte sie zu Musik durchs Haus, die nur sie hören konnte. Ihr schwarzes Haar reichte ihr bis zur Taille und schwang wie ein dunkler Umhang um ihren Körper. Als Fünfjährige hatte ich meine Mutter für die schönste Frau der Welt gehalten und sie mehr geliebt als sonst irgendjemanden. Diese Liebe war fehl am Platz gewesen, aber die Figur war es nicht. Sie hatte einen Ehrenplatz auf dem Kaminsims, und auch wenn ich sie am liebsten heruntergestoßen und zerbrochen hätte, ich ließ sie stehen. Wenn ich sie nicht hätte behalten wollen, hätte ich sie längst gespendet. Manchmal taten Erinnerungen halt weh, selbst die schönsten.

Ich sah mich im Wohnzimmer um. Auf einem Beistelltisch stand ein gerahmtes Foto, das ich kannte. Maddy. Es war an dem Tag aufgenommen, bevor sie aufs College kam. Ich war ihr wie ein hilfloser Welpe durch die Uni hinterhergelaufen. Mads jedoch war freudig vor mir hergehopst, hatte meine Hand gehalten und die Arme geschwungen. Wir waren von Hörsaal zu Hörsaal gegangen. Sie hatte mir von all ihren Kursen erzählt und davon, was sie laut Vorlesungsverzeichnis dort lernen würde. Ihre Freude war ansteckend, und ich genoss sie, weil ich bereits damals wusste, dass meine kleine Schwester etwas Tolles aus sich machen würde. Und das hatte sie. Ich war unheimlich stolz auf sie. Sie griff nach den Sternen und ließ sich von nichts aufhalten.

In der Küche war eine Fotocollage mit Magneten am Kühlschrank befestigt. Einzelne Fotos, die ich vom Kühlschrank in meinem winzigen Apartment abgenommen hatte, waren hinzugekommen. Maddy, Ginelle, Pops. Und ein paar neue. Fotos, die nicht ich entwickelt hatte. Wes und ich. Eins von einem Abendessen und ein Selfie im Bett, auf dem nur unsere Gesichter zu sehen waren. Wes musste sie hinzugefügt haben. Das war ganz am Anfang gewesen. Ich strich mit dem Finger über sein Lächeln. So selbstsicher und sexy, wie er mich in seinem Bett im Arm hielt. Meine Brust zog sich zusammen, und ich rieb den Schmerz weg. Bald. Bald würde er nach Hause kommen. Der Weg war das Ziel. Mehr denn je musste ich auf die Worte vertrauen, die ich als Tattoo am Fuß trug.

Als ich ins Schlafzimmer ging, jetzt unser gemeinsames, blieb ich wie angewurzelt stehen