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Der Orden der FlammenOverlay E-Book Reader

Der Orden der Flammen

Teil 1 und 2 | Luisa Ruthe

E-Book (EPUB)
2020 Books On Demand
Auflage: 1. Auflage
400 Seiten
ISBN: 978-3-7504-0362-8

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€ 4,99

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Kurztext / Annotation
Areon ist eigentlich ein Tunichtgut, der als einstige Kriegswaise sein Geld damit verdient, Wetten gegen die Stadtwache zu gewinnen, die Leute zu unterhalten. Als einige seltsame Gestalten ihn in einen geheimen Kerker ins Innere eines Berges verschleppen, sieht er sein Leben bereits an sich vorbeiziehen. Zumindest, bis ihn ein Fremder befreit. Herim, so lautet sein Name, ist ein Schwertkämpfer des Ordens der Flammen. Und dieser eröffnet ihm bald, dass sein Schicksal ebenso fest mit dem Orden verwoben ist wie das Seine. --- Sammelband der ersten beiden Teile der "Der Orden der Flammen"-Reihe enthält: Feuerklinge (1) Feuerwächter (2)

Luisa Ruthe wurde am 17.02.1997 in Wolfsburg geboren. Nach ihrem Abitur im Jahr 2015 nahm sie ein Studium der Rechtswissenschaften auf, verwarf dieses jedoch nach zwei Semestern, um sich ihrer eigentlichen Leidenschaft zuzuwenden: den geschriebenen Worten. Die Autorin begann, Germanistik an der Universität Leipzig zu studieren, wo sie auch heute lebt. Nebenbei arbeitet sie freiberuflich als Lektorin und Texterin für größere Online-Firmen.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Alte Legenden

Schweigend saß Areon am Rande der Halle mit dem riesigen Sandplatz. Er versuchte, das Gespräch, welches nicht weit von ihm stattfand, auszublenden. Doch dafür diskutierten die zwei Männer einfach zu laut. Genauer gesagt diskutierte nur der Krieger, der ihn aus dem Kerker befreit hatte, doch der Ordensmeister schien davon überhaupt nicht beeindruckt.

"Meister, bei allem Respekt-"

"Nun schweig doch endlich, Herim! Du hast meine Entscheidung zu akzeptieren. Er wird dein neuer Partner." Areon riskierte einen kurzen Blick in Richtung der Stimmen und sah zu, wie Herim die Hände zu Fäusten ballte und schnippisch entgegnete: "Er ist noch roh. Es wird Jahre dauern, ihn soweit zu trainieren, dass er gut genug ist, um überhaupt an Kämpfen teilnehmen zu können. Warum kann nicht Jarvan mein Partner sein? Wir kennen uns schon eine so lange Zeit, seine Ausbildung ist bereits abgeschlossen und-"

"Jarvan ist kein reiner Magier, das weißt du. Er wird Areons Meister sein. Von ihm wird unser Neuling alles lernen, was es zu lernen gibt. Wahre Stärke kommt erst mit der Erfahrung, das dürftest du am besten wissen. Herim, sein Blut ist stark, ich habe ein gutes Gefühl. Er passt zu dir. Gib ihm eine Chance", unterbrach der Ältere den Krieger, welcher sich mit missbilligendem Schnauben umdrehte und ohne weitere Worte die Halle verließ. Dann wandte der Mann sich ihm zu.

"Areon, entschuldige. Bitte komm zu mir." Schweigend erhob er sich und leistete dieser Aufforderung Folge. Irgendwo in ihm wurmte es ihn, dass Herim eine so geringe Meinung von ihm hatte. Auf der anderen Seite konnte er dies aber auch verstehen. Immerhin hatte er bis vor Kurzem nicht einmal gewusst, dass in ihm weit mehr steckte als das Potential zum nichtsnutzigen Tunichtgut. Andere Magier waren mit Sicherheit bereits ausgebildet, allein, wenn er an Jarvan dachte: Dieser war sogar noch jünger als er. Innerlich schloss er sich der Ansicht seines Retters an: Er war ganz sicher nicht die richtige Wahl, um an der Seite eines so erfahrenen Kriegers zu stehen.

"Ich weiß, was du denkst, mein Freund."

Areon sah fragend auf.

"Warum nur bin ich der Meinung, dass gerade du gut zu Herim passen würdest, wenn ich hier doch einige momentan fähigere Schüler beherberge." Einen Moment lang starrte er den Älteren nur perplex an, senkte dann leicht den Blick und erwiderte leise: "So ist es." Der Mann lachte, bat ihn dann, ihm einfach zu folgen. Nach kurzem Zögern tat er dies auch. An der Seite des Ordensmeisters schritt er aus der Halle hinaus durch die vielen Gänge, welche sich wie ein Labyrinth durch das Gemäuer zogen. Während sie schweigend nebeneinander her gingen, schweifte sein Blick über die zahlreichen Gemälde, welche die Wand links von ihm in einigen Abständen zierten. Es waren Männer dort abgebildet; in voller Rüstung und jeweils mit einem brennenden Schwert bewaffnet.

"Das sind die Legenden der Gründer unseres Ordens. Und diese Geschichte ist auch der Grund dafür, warum ich dich für Herims wahren Partner halte", erklärte der Ordensmeister, als dieser wohl mitbekommen hatte, dass er die Bilder betrachtete, "aber dafür gehen wir am besten in mein Arbeitszimmer."

Wenig später saß Areon auf dem gleichen Stuhl wie am Morgen und versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. Vor kurzer Zeit noch hatte er jegliche aktuelle Existenz von Magie noch für unmöglich gehalten und nun steckte er selbst inmitten einer dieser Märchen, die er sein Leben lang nur belächelt hatte. Sein Verstand bildete sich nach wie vor ein, dass er schlief; ein böser Albtraum und dass, wenn er aufwachen würde, alles so war wie vorher. Vielleicht wäre er der Stadtwache und einer Rekrutierung für die Armee des Reiches nicht entkommen, aber zumindest hätte er die Möglichkeit gehabt, zu fliehen, wie er es immer tat: Es gab kein Gefängnis, das ihn lange halten konnte, keinen Käfig, in dem er eingesperrt blieb. Er betrachtete allein seine Frei