Buchhandlung Spazierer

Suche

Unter der Sonne - Teil 3: HorizontOverlay E-Book Reader

Unter der Sonne - Teil 3: Horizont

aus der Serie WELTENWANDLER | Jannika Hauch

E-Book (EPUB)
2019 In Farbe Und Bunt Verlag
120 Seiten
ISBN: 978-3-95936-179-8

Rezension verfassen

€ 2,49

in den Warenkorb
  • EPUB sofort downloaden
    Downloads sind nur in Österreich möglich!
Kurztext / Annotation
Aus der Serie WELTENWANDLER präsentiert der Verlag in Farbe und Bunt den dritten und letzten Teil der packenden SF-Trilogie 'Unter der Sonne' von Jannika Hauch.

Nichts regt sich unter der erbarmungslosen Hitze der Sonne. Fast nichts. Denn auf der Erdoberfläche kämpfen die letzten Menschen einen erbitterten Kampf um das Wasser - die letzte Hoffnung auf Leben. Melekai sieht der Sonne entgegen. In ihrem Licht erkennt er die Realität und Tiriin, die ihn in ihren Bann schlägt. Nun muss Melekai eine Entscheidung treffen ...

Werden Sie zum WELTENWANDLER und begleiten Sie uns auf den Pfaden der Phantastik! Tauchen Sie ein in spannende Geschichten aus allen Bereichen phantastischer Stoffe: Ob Science-Fiction, Fantasy, Mystery, Thriller, Dystopie oder Nervenkitzel - unsere abwechslungsreichen, exklusiven E-Books liefern jeden Monat neue Geschichten, sprengen die Grenzen der Phantasie und fesseln Sie mit fortlaufenden Erzählungen!

Jannika Hauch studierte in Hamburg Psychologie. Nach ausgedehnten Reisen durch die ganze Welt ist sie nun angehende Psychotherapeutin und arbeitet mit traumatisierten Menschen.

Sie schreibt Science-Fiction und Gegenwartsliteratur mit einer Vorliebe für dystopische Stoffe. 'Unter der Sonne' ist ihr erster Roman.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Das Fährhaus

"Leg ihm die Infusionsnadel an den anderen Arm, dann können wir ihm etwas Aufpäppelndes zu den Antikörpern spritzen."

"Hast du das Spritzbesteck ausgekocht?"

"Hab ich, Mylka, liegt alles vorbereitet auf der Kommode."

Ein kuppelförmiges Zelt aus Kunststofffolie breitete sich über ihm aus. Die Gestalten dahinter waren verschwommen zu sehen und erschienen durch die Falten in der Folie wie in Streifen geschnitten. Finger tasteten an seiner linken Armbeuge entlang, und er zuckte zusammen.

"Keine Angst", sagte eine melodische Frauenstimme, und für einen kurzen Augenblick kam ein Gesicht so dicht an die durchsichtige Zeltwand heran, dass er Einzelheiten erkennen konnte. Glasblaue Augen, die Stirn von braunem Haar umrahmt, ein weinrotes Tuch um den Hals. Ein Schauer lief ihm über den Rücken. Er wollte sich die Arme um den Leib schlingen, fror aus unerfindlichen Gründen, doch Hände in Gummihandschuhen drückten seine Arme sanft zurück auf die Matte. Erst jetzt bemerkte er, dass er nackt war, dass das Schwindelgefühl verschwunden und das Brennen seiner Haut einem Spannungsgefühl gewichen war. Das leise Brummen eines Motors ließ ihn den Kopf heben.

"Bleib einfach ruhig liegen", sagte sie mit Nachdruck, und die Hände legten sich an seine Schläfen und drückten seinen Kopf zurück auf die Matte.

"Willkommen im modernsten Sauerstoffzelt der Welt", scherzte die zweite Stimme, und eine weitere Frau, kleiner als die andere, trat an sein Lager. "Die Sauerstoffdosierungsanlage ist zwar nicht mehr als ein gereinigter Filter mit Ventilator, aber sie erfüllt ihren Zweck."

Die Frau war alt, ihr Haar mit grauen Strähnen durchzogen, der Rücken gebeugt. Ihr Gesicht kam so nah an die Folie heran, dass Melekai sehen konnte, wie sich die Falten um ihre Augen und ihren Mund zu einem Lächeln verzogen. Die Umrisse der anderen blieben unscharf.

"Ich werde dir gleich die letzte Dosis Antikörper spritzen, und wenn sich deine Atemleistung weiter verbessert, kannst du bald aus dem Zelt", erklärte die Alte.

Er stöhnte, ein schwaches Hauchen nur, während sie seinen Arm festhielt und ein kurzer Schmerz die Nadel in seinem Arm ankündigte. Er wand sich, und die Hände fassten wieder an seinen Kopf.

"Du kannst ganz entspannt sein", raunte die jüngere der beiden, und die glasblauen Augen trafen seinen Blick. "Wir wollen dir helfen."

Er spürte die Flüssigkeit in seine Vene rinnen, dann den Schmerz, als die Nadel aus seiner Armbeuge gezogen wurde. Schüttelfrost überkam ihn, und Schweiß rann ihm von der Stirn.

"Warum reagiert er bloß so heftig auf die Immunisierung?", murmelte sie. Melekais Oberschenkelmuskeln krampften sich zusammen, ein weiterer Kälteschauer überkam ihn. Er schaffte es nicht, den Blick zu fixieren, um irgendetwas in seinem Umfeld zu erkennen.

"Vielleicht ist er noch nie mit den Grippeviren in Berührung gekommen", überlegte die Alte, deren runzliges Lächeln immer noch deutlich an der Kunststofffolie zu sehen war. Die Zeltwand ähnelte eher einem Flickenteppich aus Plastiktüten.

"Er war zu lange der Sonne ausgesetzt. Vermutlich ist sein Kreislauf deshalb zusammengebrochen", sagte sie.

"Aber die Symptome ähneln denen, die die Trucker aus den Schichten zeigen, wenn sie zum ersten Mal nach oben kommen", überlegte die Jüngere und hielt weiterhin seine Schultern fest, damit er nicht von der Matte fiel. "Als wäre er nicht an den höheren Sauerstoffanteil gewöhnt."

"Deshalb lassen wir ihn noch eine Weile im Sauerstoffzelt. Du siehst ja selbst, dass er noch nicht genesen ist."

"Wie lange dauert es noch, bis er aufstehen kann?"

"Frag ihn doch selbst, Tiriin. Ich muss mich jetzt um den Ofen kümmern. In zwei Stunden geht die Sonne unter."

"Wann kannst du aufstehen?", fragte Tiriin, und ihre blauen Augen kamen näher an die Zeltwand. Ihre Haut war heller als die der Alten, ihre Lippen