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Aderunita

Das Seelenband | Ela Bellcut

E-Book (EPUB)
2019 Twentysix Epic
Auflage: 4. Aufl.
334 Seiten; ab 12 Jahre
ISBN: 978-3-7407-7602-2

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€ 4,99

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Kurztext / Annotation
>>So was kann ich nicht träumen - außer ich bin Alice und das ist das Wunderland<< Natura befindet sich nicht im Wunderland, sondern auf einer idyllischen Insel Schottlands, wo sie mit ihrem Vater ein beschauliches Leben führt. Fernschule, die Fotografie und Bücher füllen ihren Alltag aus. Zumindest bis zu dem Tag, an dem Charlie und seine Mutter Damina auf der Insel eintreffen. Die magische Begegnung mit ihm, ein fragwürdiger Unfall, der das junge Mädchen in die Burg der Insel verschlägt, sowie das Verschwinden ihres Vaters stellen Naturas Leben völlig auf den Kopf. Aber schon bald muss sie erkennen, dass ihr Leben nie mehr wie früher sein wird. Der erste Teil der Serie Aderunita ist geprägt von Liebe, dunkler Magie, spannungsgeladenen Geschehnisse, den Kampf um Selbstverwirklichung und dem auferlegten Schicksal zu entkommen.

Ela Bellcut ist gelernte Fotografin & ein laufendes kreatives Chaos. Mithilfe von To-do-Listen und diversen Notizbüchern versucht sie, ihr Leben zwischen dem Brotjob & dem Schreiben zu händeln. Am liebsten zieht sie sich ins Grüne zurück, verbringt Zeit mit ihrer Katze oder widmet sich ihren ausgefallenen Ideen. Ihre schriftstellerische Tätigkeit hat sie mit Gedichten, Kurzgeschichten und Texten als Filmkritikerin für eine Onlineplattform begonnen. "Aderunita - das Seelenband" ist Elas Debütroman & der 1. Teil der vierteiligen Romantasy/ Urban Fantasy Reihe.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

2. VERLOREN IM SOG

Natura schrie auf, als sie schwungvoll herumgedreht und von der Klippe weggerissen wurde.

Doch der Laut, der über ihre Lippen drang, wurde jäh unterbrochen, als sie von zwei starken Armen umschlungen wurde.

Sie blickte in blaue Augen, die von schokobraunen Locken umrahmt wurden. Schlagartig befand sie sich in einem schwindelerregenden Déjà-vu-Erlebnis und wurde zurück in ihren Traum katapultiert.

Sie hatte insgeheim gehofft, ihn hier zu treffen, dennoch übertraf die Realität das Erträumte.

Alle Empfindungen stürmten gleichzeitig auf sie ein: Verwirrung, Schock, dass ihr Traum nicht bloß nur ein Traum war, und seine Nähe.

Natura fühlte, wie seine rechte Hand sanft gegen ihren Rücken drückte, wohingegen die andere fest ihren Arm umfasste. Sie spürte die Wärme seines Körpers durch ihr dünnes Kleid hindurch und nahm deutlich die Muskeln seines Oberkörpers wahr, der sich gegen ihre Brust presste. Er war real.

Ihr Gegenüber war gut einen Kopf größer als Natura, wodurch sie zu ihm aufsehen musste. Als sie nun jeden Zug seines Gesichts studierte, erkannte sie erst, wie verblüfft er wirkte. Die Begegnung hatte ihm anscheinend die Sprache geraubt. Er war erstarrt wie eine Statue, nur warm und mit pochendem Herzen. Er lockerte seinen Griff nicht, hielt sie nur fest, als wäre sie ein seltener Vogel, den er schützen musste.

Als ihr Verstand nach einer gefühlten Ewigkeit versuchte, die vorliegende Situation zu erfassen, kam sie sich total albern vor. Ihr Herz raste wie das eines Kaninchens, das im Angesicht einer Schlange vor Angst erstarrt war.

Hinter der Verblüffung ihres Gegenübers erkannte sie eine Anspannung, die sie nicht zuordnen konnte, und ihr drängte sich der Gedanke auf, ob sie Angst vor ihm haben sollte.

Nur dass sie keine Angst empfand.

Obwohl sie an einen wildfremden Mann gepresst stand, fühlte sie sich wohl.

Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Natura nicht an Visionen geglaubt. Trotzdem konnte sie nur an ihren Traum denken. Sie fühlte sich bei ihm geborgen und hätte ewig dort mit ihm stehen können, wäre da nicht die Stimme der Skepsis in ihr gewesen.

"Ähm, was wird das? Kidnapping?" Sie wusste selbst nicht, woher ihr Sarkasmus kam.

Er erwachte aus seiner Erstarrung und antwortete dann zögerlich: "Ich dachte, du wolltest springen."

Seine Stimme war viel tiefer, als sie es aufgrund seines Alters erwartet hätte.

Er sah aus, als wäre er nicht einmal zwanzig, klang jedoch, als hätten Jahre des Whiskys und der Zigaretten ihn heiser werden lassen.

Sie wartete einen Moment, damit er noch etwas sagen oder erklären konnte, aber er guckte sie nur weiterhin an, als müsste er seine Gedanken sortieren, und hielt sie stumm in seinen Armen.

Dieses Ausharren kostete Natura ihre gesamte Geduld, aber sie wollte ihn auch nicht gleich überfahren, wie sie es sonst bei Phil tat.

Seine Lippen verzogen sich mit einem Mal zu einem Lächeln und in seinem Blick erschien eine Wärme, die Naturas Herz in einen unregelmäßigen Takt stolpern ließ. Es knisterte nicht nur zwischen ihnen, als gäbe es eine kleine elektrische Spannung, sondern als strömten 250 Volt auf einmal durch ihren Körper.

Sie schaute auf seinen Mund und wollte ihn am liebsten küssen. Das ist doch absurd!

Natura verzog irritiert das Gesicht und schüttelte kurz ihren Kopf, um ihre merkwürdigen Gedanken loszuwerden.

"Würdest du mich loslassen?", fragte sie, bevor sie noch etwas Dummes tat.

Er zuckte zurück. Das Lächeln verschwand wieder. Dafür huschte ein verwirrter, nahezu gequälter Ausdruck über sein Gesicht.

Spürt er das etwa auch?

Er machte ein paar zaghafte Schritte rückwärts und ließ Natura zu ihrem Bedauern vorsichtig los. Ihr Körper wollte rebellieren und ihn erneut an sich ziehen. Doch sie riss sich zusammen und versuchte mühsam, Herrin über ihre Gefühle zu werden.