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Mina Zinkgraf und der schwarze MardukOverlay E-Book Reader

Mina Zinkgraf und der schwarze Marduk

Yasemin Iven

E-Book (EPUB)
2019 Books On Demand
Auflage: 2. Aufl.
272 Seiten; ab 8 Jahre
ISBN: 978-3-7481-6270-4

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Kurztext / Annotation
Stress mit dem Bruderherz und die Ferien stehen vor der Tür - wäre es nicht toll, wenn man da zaubern könnte? Deshalb will Mina die Magie erforschen und dafür muss sie unbedingt zu Opi, der einen ganz besonderen Spiegel hat. Der Spiegel ist tatsächlich der Eingang zu einer anderen, unbekannten Welt und Mina stürzt ahnungslos genau in dieses merkwürdige Land. Dort gibt es nicht nur neue Freunde, mit denen Mina durch dick und dünn gehen kann, sondern auch ausgesprochen üble Gesellen, die Gedanken absaugen und ihre Opfer ziemlich fertig machen. Dabei hinterlassen sie eine Schneise der Zerstörung - logo, da muss ganz dringend eine Heldin her, die das Problem endlich löst. Am Schluss weiß Mina, dass sie mehr kann, als sie anfangs dachte, aber so geht es ja oft im Leben: Man wächst mit seinen Aufgaben. Und da Mina nun weiß, wie stark sie sein kann, ist das mit dem Bruderherz auch nicht mehr so schlimm ...

Yasemin Iven wurde in Ludwigshafen am Rhein geboren. Sie lebt mit ihrer Familie in Neustadt an der Weinstraße.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Ferien

Der Wecker klingelte. Die elfjährige Mina Zinkgraf schlug die Augen auf und fühlte sich ganz kribbelig. Sie hatte geträumt, Merlin - der große Zauberer, hätte seinen Hut gezogen und sich vor ihr verbeugt.

In der Schule hatten sie in den letzten Wochen viel über Magie diskutiert. Auslöser war die Geschichte von dem Zauberer Harry Houdini gewesen, welche die Theater-AG aufgeführt hatte.

Die Lehrer hielten Magie für Quatsch. Auch viele Schüler.

Mina jedoch wusste, dass Magie existierte.

Am schwarzen Brett in der Schule klebte ein Zettel mit der Aufforderung, alle die schon einmal ein magisches Erlebnis gehabt hätten, mögen sich bitte nach den Ferien bei der Schülerzeitung-AG melden. Das Beste darunter erschiene in der nächsten Ausgabe.

Auftrumpfen mit einem magischen Erlebnis konnte Mina nicht.

Sie hatte etwas anderes zu bieten - einen magischen Gegenstand.

Die Sommerferien hatten gerade erst begonnen, doch schon jetzt freute sie sich auf die Gesichter in der Schule, wenn sie den Beweis brachte, dass Magie existierte.

Mina verschränkte die Hände hinter dem Kopf, blickte grinsend hoch zur Decke, da plötzlich wurde die Tür aufgerissen. Mit einem Schrei sprang ihr Bruder ins Zimmer.

Mina fuhr hoch. Ein nasser Waschlappen traf sie im Gesicht.

»Na, warte, Tim.«

Tim lachte, rannte hinaus, über den Korridor, die Treppe hinunter. Mina schwang die Beine aus dem Bett und stürmte ihm nach.

An der Treppe blieb sie stehen, beugte sich über das Geländer und schrie: »Das kriegst du zurück.«

»Uh, ich krieg Angst«, rief er hoch. »Dalli, runter kommen, sonst esse ich dein Frühstück auf.«

Tim war ein Jahr älter und im Gegensatz zu Mina groß und speckig.

Mina kehrte ins Zimmer zurück, knallte die Tür zu. Sie zog das Nachthemd über den Kopf, warf es auf das Bett und zog an der Schnur des Fensterrollos. Geräuschvoll schoss es in die Höhe.

Nicht der Hauch eines Wölkchens war an dem strahlend blauen Himmel zu sehen.

Mina nahm frische Wäsche aus der Kommode und aus dem Schrank das gelbe Sommerkleid. Barfuß lief sie über den Flur ins Badezimmer. Sie schloss die Tür ab und schaute in den großen Spiegel über dem Waschbecken. Ihr Gesicht war voller Sommersprossen und ihre hellblonden Wuschelhaare standen in alle Richtungen ab.

Mina griff nach der Bürste, hielt sie unter den Wasserhahn, als ihre Mutter rief: »Mina beeil dich. Wir wollen bald los.«

Eine Minute später verließ Mina, gewaschen und angezogen das Bad und rannte die Treppe hinunter. Auf der ersten und dritten Stufe standen zwei gepackte Reisetaschen. Jedes Jahr fuhr die ganze Familie nach Italien. Beim letzten Mal musste Tim sich während der Fahrt dauernd übergeben, deshalb durften sie alle beide zwei Wochen bei Großvater auf dem Land verbringen. Dies war für Mina enorm wichtig, denn der magische Gegenstand befand sich in Großvaters Haus.

Sie öffnete den Schuhschrank und holte die neuen, braunen Holzsandalen heraus. In die Küche spähend ließ sie sich auf dem Boden nieder und schloss die Riemchen.

Ihre Mutter löffelte gerade Kaffeepulver in die Kanne. Sie trug ein grünes Trägerkleid und die langen, hellblonden Haare streng nach hinten gebunden. Ihr Vater saß am Küchentisch und starrte in seinen Laptop. Er war Abteilungsleiter in einer Firma, die Solaranlagen herstellte. Wie immer trug er einen dunklen Anzug.

»Das fällt ihm wieder früh ein.« Er schüttelte den Kopf.

Mama Zinkgraf nahm den dampfenden Wasserkocher und goss den Kaffee auf. »Was denn, Thilo?«

»Fön hat für zehn Uhr eine Konferenz angesetzt.«

»Musst du da hin?«

»Die Geschäftsleitung fliegt morgen nach China. Wir haben noch einiges zu Besprechen. Aber keine Sorge. Ich komme bald nach Hause. Ich will mich auch noch ein paar Stunden aufs Ohr hauen, bevor wir nach Italien fahren.«

Tim, der mit am Tisch saß, schob sich