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Hilfe, ich will keinen Hund!

Klaus Kordon

E-Book (EPUB)
2019 Beltz
176 Seiten; ab 8 Jahre
ISBN: 978-3-407-75797-5

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Kurztext / Annotation
Ausgerechnet Paul (9), der Hunde doof findet, muss sich plötzlich um Rieke kümmern. Obwohl die eigentlich Miris Hund ist ... Rieke, ein schwarzer Mittelschnauzer, springt jedem Ball hinterher und macht jede Menge Quatsch. Doch schon bald ist klar, dass Rieke ein ganz großartiger Hund ist - ob sie die Bulldogge in die Flucht schlägt oder ganz behutsam mit einem Vogel im Maul ankommt. Und so werden die beiden »ein Herz und eine Seele«. Eine wahre Hundegeschichte, mit vielen Bildern von Lena Winkel, für alle, die sie sehnlichst einen Hund wünschen oder die schon wissen, wie schön es ist, mit einem zusammenzuleben.

Klaus Kordon, geboren 1943 in Berlin, war Transport- und Lagerarbeiter, studierte Volkswirtschaft und unternahm als Exportkaufmann Reisen nach Afrika und Asien, insbesondere nach Indien. Heute lebt er als freischaffender Schriftsteller in Berlin. Kordon, der als »Chronist der deutschen Geschichte« gilt, veröffentlichte neben zahlreichen Kinderbüchern viele historische Romane, darunter den autobiographische Roman Krokodil im Nacken (Deutscher Jugendliteraturpreis; nominiert für den Deutschen Bücherpreis). Viele seiner Bücher wurden mit nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet. Für sein Gesamtwerk erhielt Kordon den Alex-Wedding-Preis der Akademie der Künste zu Berlin und Brandenburg, den Großen Preis der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur und, 2016, den Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises. 'Kordon versteht sich als ein Autor, der zuallererst eine Geschichte erzählen möchte. Diese Geschichte gestaltet er poetisch, spannend, aktuell. Sie soll dem Leser Spaß machen. Dies gelingt ihm vor allem wegen seiner feinen Beobachtungsgabe, verbunden mit einem ganz natürlichen Verhältnis zu den von ihm dargestellten, denkenden, fühlenden und handelnden Personen. Er lebt mit ihnen, spricht ihre Sprache, gräbt sie als Außenseiter, als Freunde, als Hilfsbedürftige oder als Helfer, als Leidende, die nicht ohne Hoffnung bleiben, in das Gedächtnis seiner Leser ein.' jugendbuch-magazin Lena Winkel, geb. 1993, aufgewachsen im Westerwald, lebt und arbeitet in Hamburg. Sie studierte Illustration an der HAW Hamburg und in Paris und illustrierte bereits während ihres Studiums Kinderbücher, einige ihrer Arbeiten wurden für die Bologna Illustrator's Exhibition ausgewählt.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Ein Hund? Aber nicht für mich!

Alles begann damit, dass Miri sich einen Hund gewünscht hat. Und das schon seit fast immer.

Wer Miri ist? Na, meine Schwester. Sie ist vier Jahre älter als ich und hält sich für viel klüger. Weil sie ja schon ein bisschen länger auf der Welt ist.

Schön doof! Als ob man Klugheit nach Jahren oder Zentimetern messen kann.

Richtig heißt sie Marie. Aber alle sagen nur Miri zu ihr. Und das gefällt ihr. Miri, sagt sie, so heißt ja sonst niemand. Maries gibt's in ihrer Klasse gleich drei.

Ich heiße Paul. Auch so heißen viele. Aber mir macht das nichts aus. Darf nur niemand Paulchen zu mir sagen. »Paulchen« klingt nach »klein«. Und ich bin ja wirklich kein Riese. Was mir manchmal ziemlich stinkt. Wie sieben oder acht sehe ich aus - und dabei bin ich schon zehn.

Aber so schnell könnt ihr gar nicht laufen, wie ihr flitzen müsstet, wenn ihr Paulchen zu mir sagt. Nur Jessy darf das.

Jessy ist unsere Mutter. Zwar lasse ich mich auch von ihr nicht gern zum Zwergplaneten machen, aber vielleicht will sie wegen meiner kleinen Größe ja nur besonders lieb zu mir sein. Sie sagt, dass manche Kinder erst später wachsen. Hoffentlich behält sie recht.

Also: Miri wünschte sich einen Hund. Und ich? Ich wollte keinen.

Wozu denn? Um dreimal am Tag mit ihm Gassi gehen zu dürfen? Und solange er noch nicht stubenrein war, vielleicht noch öfter? Da konnte ich mir Schöneres vorstellen. Hab ich auch immer wieder gesagt. Aber auf mich hört ja keiner.

Und Miri ließ einfach nicht locker. Sah sie irgendwo einen Köter, der ihr gefiel, fing sie jedes Mal von Neuem an: Nie wieder wollte sie zu Weihnachten oder zum Geburtstag etwas geschenkt bekommen, sie wollte nur endlich einen eigenen Hund haben.

Schon als sie noch ganz klein war, soll das so gewesen sein. Weil es - ich konnte zu der Zeit noch nicht mal richtig laufen - damals eine Fernsehserie gab, in der ein Hund die Hauptrolle spielte. Vier Kinder erlebten mit ihm immer wieder irgendwelche Abenteuer. Miri durfte die Serie kucken, weil jede Folge nur eine halbe Stunde dauerte. Und da verliebte sie sich in den Hund - und wollte auch so einen haben. »Ich will einen Hund-Hund-Hund!«, soll sie immerzu gesagt und dabei manchmal sogar mit dem Fuß aufgestampft haben.

Ein Hund hätte damals aber nur gestört, wie Jessy mir mal erzählt hat. Miri und ich machten ihr schon genug Arbeit und unsere Wohnung war nicht gerade groß. Zwar bekam Miri dann doch noch einen Hund, der genauso aussah wie der aus der Fernsehserie, aber der war nur aus Stoff.

Was das für ein Hund war, in den Miri sich verliebt hatte? - Ein Mittelschnauzer, ganz schwarz, lustig und verspielt.

Den Stoffhund, okay, den liebte Miri auch bald. Aber lustig und verspielt war der nun gerade nicht. Doch musste er wenigstens nicht Gassi geführt werden. Den ganzen Tag lag er auf Miris Bett und kuckte sie mit dunklen Knopfaugen an. Und wenn wir irgendwo hinfuhren, nahm Miri ihn mit und hielt ihn fest, als wollte ihr den jemand klauen.

Na ja, das weiß ich alles nur, weil es mir erzählt wurde. Aber an die Poster, die Miri sich über ihr Bett gehängt hatte, erinnere ich mich noch genau. Auf jedem war ein schwarzer Mittelschnauzer abgebildet. Einer sprang über einen bunten Ball, einer machte Männchen, weil ihm ein Leckerli hingehalten wurde, einer schmuste mit einem kleinen, blonden Jungen. - Nur gut, dass ich nicht dieser Junge bin, dachte ich immer. Der Gedanke, dass mir so ein Köter das Gesicht ableckte - wie eklig!

Waren alles nur Reklame-Poster von einer Firma, die Hundefutter herstellte. Jessy hatte sie Miri mitgebracht, weil dort, wo sie arbeitet, ja auch Werbeplakate gedruckt werden.

Jedenfalls roch schon damals in Miris Zimmer alles nach Hund, auch wenn sie noch gar keinen hatte. Um Miri zu ärgern, hielt ich mir oft die Nase zu. Andere Mädchen pinnten sich