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Luzie & Leander 7 - Verdächtig cleverOverlay E-Book Reader

Luzie & Leander 7 - Verdächtig clever

Bettina Belitz

E-Book (EPUB)
2018 Loewe Verlag
Auflage: 1. Auflage
208 Seiten; ab 11 Jahre
ISBN: 978-3-7320-1146-9

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Kurztext / Annotation
Einen unsichtbaren Mitbewohner zu haben, ist genauso kompliziert, wie es klingt: Wegen Leander hat Luzie ständig Ärger mit ihren Eltern. Bis denen der Geduldsfaden reißt und Luzie in einem Erziehungscamp in Colorado landet. Als Luzie schon denkt, dass selbst Leander sie im Stich gelassen hat, taucht er auf und bittet sie um Hilfe: Zusammen mit ihr will er die letzten Geheimnisse des Dreisprungs ergründen. Und die Zeit drängt, denn durch den misslungenen Versuch, ein Mensch zu werden, verwandelt Leander sich nach und nach in einen Geist ... 'Verdächtig clever' ist der siebte Band der Luzie und Leander-Reihe. Die himmlische Jugendbuch-Reihe von Bettina Belitz! Mit viel Humor und Einfühlungsvermögen erzählt die Splitterherz-Autorin, wie sich Luzie und ihr Schutzengel Leander durch das Pubertätschaos kämpfen und die erste Liebe erleben.

Bettina Belitz, geboren 1973 in Heidelberg, verliebte sich schon früh in die Magie der Buchstaben. Lesen allein genügte ihr bald nicht mehr - nein, es mussten eigene Geschichten aufs Papier fließen. Nach dem Studium arbeitete Bettina Belitz als Journalistin, bis sie ihre Leidenschaft aus Jugendtagen zum Beruf machte. Heute lebt sie umgeben von Pferden, Schafen, Katzen und Hühnern in einem 400-Seelen-Dorf im Westerwald und lässt sich von der Natur und dem Wetter zu ihren Romanen inspirieren. Hier geht es zur Webseite von Bettina Belitz

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Wie Johnny und Vanessa

Schon auf dem Heimweg begann das Hochgefühl, das bisher jedes Parkour-Training begleitet hatte und auch anschließend mindestens noch vier, fünf Stunden anhielt, sich zu verflüchtigen und einer dumpfen Vorahnung Platz zu machen. Von Straßenecke zu Straßenecke wurden meine Schritte langsamer und ich ertappte mich dabei, wie ich in Schaufenster stierte, ohne etwas zu sehen, was mich interessierte. Ich schindete Zeit, doch je mehr ich trödelte, desto gewichtiger und endgültiger wurde das ungute Gefühl, bis ich mich bewegte, als habe ich Bleigewichte an den Händen und Füßen. Nicht einmal der strahlend blaue Frühlingsabendhimmel und der milde Wind, der durch die Gassen strich - ein Wetter, das mir sonst Flügel verlieh -, konnten daran etwas ändern.

Es würde unangenehm werden zu Hause, darauf musste ich mich einstellen. Andererseits war das, was mich dort erwartete, nichts Neues und ich hatte im Grunde auch nichts Neues getan, sondern »nur« unerlaubt Parkour gemacht. Dabei hatte ich die grundsätzliche Erlaubnis dafür sogar bekommen, obwohl ich vorher mehrfach heimlich trainiert hatte. Für meine Eltern musste das ein doppelter Vertrauensbruch sein. Ich brauchte mir nichts vorzumachen, das war viel, viel schlimmer als früher. Doch insgeheim baute ich auf eine gute Tat Leanders. Er musste eingesehen haben, dass er zu weit gegangen war, und irgendetwas veranstaltet haben, was meine Eltern versöhnlich stimmte. Bisher hatte er in den entscheidenden Momenten immer begriffen, was richtig und falsch war, und mir manchmal sogar die Haut gerettet. Das würde er auch dieses Mal tun. Er musste es tun!

Aber sobald ich den Schlüssel herumdrehte und den Hausflur betrat, spürte ich, dass meine Hoffnungen vergebens waren. Es war zu still. Und zu dunkel. Aus Papas Leichenkeller drang kein Licht, was bedeutete, dass er oben in der Wohnung war, bei Mama, deren Alfa im Hof stand. Sie warteten dort auf mich, zu zweit. Ich stockte. Einen Moment lang war ich versucht, noch eine Runde um den Block zu laufen. Doch je mehr Zeit ich verstreichen ließ, desto heftiger würden sie sich in ihr Donnerwetter hineinsteigern. Also biss ich die Zähne zusammen und marschierte nach oben in die Wohnung, wo es ebenso dunkel und still war wie im Treppenhaus. Noch immer zog sich mein Herz schmerzhaft zusammen, wenn ich nach Hause kam und kein Tapsen von Hundepfoten auf glatten Holzdielen ertönte, doch Mogwai hätte mich jetzt auch nicht retten können.

»Hallo, bin wieder da!«, rief ich. Keine Reaktion. Doch sie waren da, ich fühlte es. Und jetzt? Sollte ich versuchen, mich in mein Zimmer einzuschließen? Nein, das war albern und brachte sowieso nichts. Ich hatte nicht solch großen Mist gebaut, wie sie dachten, aber ich hatte Mist gebaut und sollte mich lieber stellen. Feige war ich noch nie gewesen.

Trotzdem wurde mir beinahe übel, als ich die Küchentür aufstieß und in Mamas und Papas nachtschwarze Mienen blickte.

»Ich hab nur trainiert, mit meinen Jungs. Sonst nichts. Nur Sport gemacht«, verteidigte ich mich rasch, bevor mich einer von ihnen angreifen konnte. »Das ist doch kein Verbrechen, oder?«

»Das nicht«, erwiderte Papa mit eisiger Stimme und schob einen Geldbeutel, der unter seiner Hand gelegen hatte, in die Mitte des Küchentischs. Mamas Geldbeutel, dunkellila mit pinkfarbenen Nähten. Verständnislos schaute ich ihn an, während Papas Lippen kaum mehr zu sehen waren und Mamas anschwollen, einer ihrer vielen Tränenvorboten. »Das hier schon.«

»Was, 'das hier'?«, fragte ich schwach. »Die Farbe? Ja, ein Verbrechen, sehe ich auch so.«

»Luzie!«, donnerte Papa so laut, dass ich einen erschrockenen Satz zurück machte. Auch Mama zuckte zusammen. »Zum Henker, Rosa, wir hätten ihr einen anderen Namen geben sollen, Luzie klingt immer niedlich, selbst wenn man es schreit, und niedlich ist sie nicht in diesen Wochen und Monaten! Ganz und gar nicht!«

Ich machte einen we



Bettina Belitz, an einem sehr sonnigen Spätsommertag 1973 beinahe in einer Heidelberger Bäckerei zur Welt gekommen, wuchs zwischen unzähligen Büchern auf und verliebte sich schon früh in die Magie der Buchstaben. Lesen alleine genügte ihr dabei nicht nein, es mussten auch eigene Geschichten aufs Papier fließen. Nach dem Studium der Geschichte, Literaturwissenschaft und Medienwissenschaft arbeitete Bettina Belitz als Redakteurin und freie Journalistin, bis sie ihre Leidenschaft aus Jugendtagen zum Beruf machte. Heute lebt Bettina Belitz umgeben von Pferden, Schafen, Katzen und Hühnern als freie Autorin in einem 400-Seelen-Dorf im Westerwald.