Buchhandlung Spazierer

Suche

Die Spur der OrphansOverlay E-Book Reader

Die Spur der Orphans

Agenten-Thriller | Gregg Hurwitz

E-Book (EPUB)
2019 Harpercollins
Auflage: 1. Auflage
512 Seiten
ISBN: 978-3-95967-875-9

Rezension verfassen

€ 11,99

in den Warenkorb
  • EPUB sofort downloaden
    Downloads sind nur in Österreich möglich!
  • Als Taschenbuch erhältlich
  • Als Audio erhältlich
Kurztext / Annotation

Als »Nowhere Man« ist Evan Smoak unter Verbrechern auf der ganzen Welt bekannt und gefürchtet; für seine ehemaligen Auftraggeber ist er »Orphan X«, ein Absolvent des Orphan-Programms, in dem Waisenkinder zu hocheffizienten Killern ausgebildet wurden. Nach Jahren des Mordens für die Regierung ist Evan in den Untergrund gegangen. Um seine früheren Taten zu sühnen, nutzt er seine Fähigkeiten nun, um den Verzweifelten zu helfen.
Doch Evan wird gejagt. Da die Existenz des geheimen und höchst illegalen Orphan-Projekts ein Risiko für dessen Erfinder darstellt, werden systematisch alle Agenten und ihre Ausbilder eliminiert. Evan hat nur eine Chance - töte oder werde getötet. Die Spur der ermordeten Orphans führt ihn zu dem Mann, der die Morde in Auftrag gegeben hat. Evans ultimatives Ziel: der amtierende US-Präsident.



Gregg Hurwitz schreibt neben Thrillern Drehbücher für die großen Hollywood-Studios sowie Comicbücher für so prestigeträchtige Verlage wie Marvel (Wolverine, Punisher) und DC (u.a. Batman). Mit seinen Büchern hat er den Weg auf die New-York-Times-Bestsellerliste gefunden, seine 15 Thriller sind mittlerweile in 22 Sprachen übersetzt worden.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

2. DAS FEHLEN VON LICHT

Orphan X.

So lautete Evans Codename, der ihm im Alter von zwölf Jahren verliehen worden war, als man ihn aus einem Waisenhaus herausgeholt und im Rahmen eines tief im Verteidigungsministerium verborgenen Programms ausgebildet hatte, dessen Existenz komplett abgestritten werden konnte. Das Programm war nicht nur geheim, es schien mit einer Tarnkappenfunktion ausgestattet zu sein. Man konnte direkt darauf starren und nahm doch nichts wahr als das Fehlen von Licht.

Vor etwa zehn Jahren hatten die unvermeidlichen moralischen Unschärfen der Aufträge, mit denen Evan betraut war, ihn an einen Punkt geführt, an dem er eine Entscheidung treffen musste. Also war er aus dem Orphan-Programm geflohen und von der Bildfläche verschwunden.

Die schier unendlichen finanziellen Mittel, die er während seiner Zeit als Geheimagent angehäuft hatte, hatte er behalten, wie auch die besonderen Fähigkeiten, die ihm in Fleisch und Blut übergegangen waren. Was er jedoch ebenfalls behalten hatte, war seine moralische Richtschnur, die sich trotz all des Blutes, das er auf sechs Kontinenten vergossen hatte, hartnäckig geweigert hatte zu reißen.

Jetzt war er der Nowhere Man und stellte seine Dienste den wahrhaft Verzweifelten zur Verfügung, denjenigen, die keinen Ausweg mehr wussten. Er war bereit gewesen, die Vergangenheit ruhen zu lassen. Selbst innerhalb der Welt der Geheimdienste war das Programm größtenteils unbekannt gewesen. Evans Codename, Orphan X, wurde als Sagengestalt oder urbane Legende abgetan. Nur wenige Menschen wussten, wer Evan wirklich war oder was er getan hatte.

Bedauerlicherweise war zufällig einer von ihnen jedoch der Präsident der Vereinigten Staaten.

Während Evans Anfangsjahre beim Orphan-Programm war Jonathan Bennett Staatssekretär für Verteidigungspolitik am Verteidigungsministerium gewesen. Mittels eines auf größtmögliche glaubhafte Bestreitbarkeit angelegten »Trickle Down«-Systems hatte Bennett die Einsatzbefehle gegeben. Während Bennetts Zeit als Befehlshaber war Evan der erfolgreichste Agent des Programms gewesen und hatte genügend erklärte Staatsfeinde eliminiert, um einen ganzen Friedhof zu füllen. Evan wusste, wo die Leichen begraben waren, denn er hatte sie eigenhändig dorthin befördert.

Etliche Jahre darauf, als Bennett Präsident geworden war, hatte er sich darangemacht, jeglichen Verweis auf das aus Verfassungssicht fragwürdige Programm, dem er vorgestanden hatte, zu tilgen. Durch Blut, Schweiß und harte Arbeit hatte Evan herausgefunden, dass Bennett ganz besonders darauf erpicht war, jegliche Spur des Einsatzes von 1997 auszulöschen.

Was Evan ganz oben auf die Abschussliste setzte.

Er hatte keine Ahnung, warum dieser Einsatz einen so speziellen Platz in Bennetts paranoidem Herzen innehatte oder warum das Attentat in jener weit entfernten grauen Stadt heutzutage noch eine Bedeutung haben sollte. Was für Geheimnisse hatte es an jenem kalten, schicksalhaften Morgen gegeben, die außerhalb von Evans Zielfernrohr gelegen hatten? Hatte er mit dem Druck auf den Abzug einen Dominostein umgestoßen und eine Kettenreaktion mit folgenschweren Auswirkungen ausgelöst? Oder war in der Dunkelheit jener Kanalisation versehentlich in etwas Persönliches gewatet und somit ins Visier eines privaten Rachefeldzugs geraten? Auf keine dieser Fragen hatte er eine Antwort.

Er wusste nur, dass Bennett ihn ausschalten wollte.

Und dass er im Gegenzug Bennett ausschalten wollte.

Evans Motive waren jedoch nicht reiner Selbsterhalt. Bennett war in umfassendster Hinsicht moralisch verdorben, eine Fäulnis, die sich durch die gesamte Befehlskette nach unten fraß. Vom höchsten Amt des Staates aus hatte er die Ermordung einer ganzen Reihe von Orphans angeordnet und diejenigen hinrichten lassen, die - während seiner Amtszeit - ihr Leben für ihr Land aufs Spiel gesetzt hatten. Er hatte auch noch jemand anders ermorden lassen, ei