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Die Verschwörung des RabenOverlay E-Book Reader

Die Verschwörung des Raben

Sylvia Kaml

E-Book (EPUB)
2022 Hybrid Verlag
248 Seiten
ISBN: 978-3-946820-30-7

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Kurztext / Annotation
Nick Markers lebt in Nijmegen, das durch die Erderwärmung eine Küstenstadt geworden ist. Nach dem Zusammenbruch Europas stehen die Zukunftsaussichten für Bewohner dieser äußeren Regionen schlecht. Genährt von Frustration steigt eine neue Gruppierung auf, deren Anführer gerade jungen, fähigen Leuten eine bessere Zukunft verspricht. Auch Nick, der trotz der allgegenwärtigen Propaganda anfangs kein Interesse an den 'Street Ravens' zeigt, verfängt sich in ihrem Netz. Als ein guter Freund von ihm ins Visier der Organisation gerät, wird seine Loyalität zu der Bande auf eine harte Probe gestellt.

Sylvia Kaml ist Tierärztin und Autorin. Sie veröffentlichte Romane verschiedener Genres in unterschiedlichen Verlagen.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

 

 

Prolog

 

Jetzt habe ich dich!

 

Mit einem Knall landete das zusammengerollte Magazin auf der Fliege, die keine Chance mehr zur Flucht hatte. Ladenbesitzer Walter Geppert schnippte den Kadaver weg. Endlich Ruhe. Auch ohne diese Mistviecher war es unerträglich, seit die Klimaanlage im Geschäft den Geist aufgegeben hatte.

Geppert griff nach einer Papierserviette und wischte sich den Schweiß von Stirn und Nacken. Es war wieder einmal so ein Jahrhundertsommer. Wie im letzten Jahr ... und dem davor. Er lehnte sich im Stuhl zurück, der unter dem Gewicht seines Körpers ächzte. Auf dem Flachbildschirm an der Wand über ihm war die Sportreportage von einer Geschichtsdokumentation abgelöst worden.

»Europa versucht mit aller Kraft, die Klimaveränderungen in den Griff zu bekommen«, kommentierte eine weibliche Stimme den Filmbeitrag. Sie klang leicht rauchig, wie bei einer Jazzsängerin. Geppert stellte sich die Frau vor: brünett, schlank, hochgewachsen, dunkle Augen und volle Lippen ...

»Durch die Weigerung der anderen Weltmächte bleiben diese Anstrengungen jedoch erfolglos und werfen Deutschland wirtschaftlich zurück. Der Austritt Großbritanniens und vieler anderer Länder aus dem europäischen Verbund stellt eine zusätzliche Belastung dar. Die Folgen spüren wir bis heute ...«, berichtete die Journalistin. Gepperts Fantasie verpuffte. Die Stimme klang zu seriös und die Worte zu deprimierend. »Doch der Klimakatastrophe entkommt am Ende niemand. Wüsten wie die Sahara dehnen sich über die Ländergrenzen hinweg unaufhaltsam aus. Die Küsten werden von Flutwellen überrollt, ganze Millionenstädte, wie diese Filmaufnahmen von San Francisco aus den letzten Jahrzehnten zeigen, verschwinden vollkommen im Meer ...«

»Kanal Zwei!«, befahl Walter genervt. Der Fernseher ignorierte den Befehl. »Kanal Zwei, du verflixte Schrottkiste.« Zwecklos, die Spracherkennung reagierte nicht. Er versuchte, das Programm mithilfe der App seiner Smartwatch zu wechseln. Vergeblich. Wo war nur die gute alte Zeit, in der es noch gewöhnliche Fernbedienungen gab?

»In Amerika bricht der Bürgerkrieg aus. Die afrikanische Handelsgemeinschaft verbündet sich mit China. Russlands Übernahme der osteuropäischen Staaten provoziert ein Handelsembargo von Europa. Die ehemals starke und blühende EU droht zudem, mit ihren Küsten zu versinken«, informierte nun eine männliche Stimme. Der Bildschirm zeigte Europa, wie es früher ausgesehen hatte: Die Küstenregionen nicht überschwemmt und die Landschaft mit Wäldern und Wiesen durchzogen. Die Jahreszeiten waren damals noch stabil und geordnet, ohne stetige Verwüstungen durch Stürme und Flutwellen.

Walter klopfte erneut auf dem Display der Uhr herum, das für seine breiten Finger viel zu klein war. Das Licht im Laden ging aus und an, das Dachfenster öffnete sich surrend. Fluchend unterdrückte er den Drang, das teure Gerät vom Handgelenk zu reißen und es gegen die Wand zu schmettern.

»Die Großstädte der Ballungsgebiete vereinen sich zu riesigen Metropolen. So wie die Ruhrstadt im Ruhrgebiet, die heute unser einziger verbliebener Wirtschaftsmotor ist -« Er schaltete den Ton aus, wenigstens das funktionierte.

Verbliebener Wirtschaftsmotor, dass ich nicht lache, dachte er missmutig. Arrogante Arschlöcher sitzen da, kriechen vor China im Staub und schieben denen die Kohle in den Arsch, die uns hier fehlt.

Die Ladentür glitt auf. Walter hob den Kopf und runzelte die Stirn. Diese Person im Kapuzenshirt wirkte seiner Erfahrung nach zu wenig zielstrebig, um ein echter und vor allem zahlender Kunde zu sein. Er würde den Typen im Auge behalten müssen.

Der junge Mann schritt die Regale ab, die Kapuze über dem Kopf und stets so, dass Walter sein Gesicht nicht erkennen konnte.

Kurze Zeit später öffnete sich die Tür erneut. Was war denn das für ein Taub