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Dünndarmfehlbesiedelung

erkennen, verstehen, erfolgreich behandeln | Doris Paas

E-Book (EPUB)
2019 Books On Demand
Auflage: 3. Aufl.
220 Seiten
ISBN: 978-3-7412-1932-0

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Kurztext / Annotation
Die Dünndarmfehlbesiedelung ist wahrscheinlich derzeit eine der am häufigsten verkannte und auch unterschätzte Erkrankung des Verdauungssystems. Weil die oftmals quälenden Verdauungsbeschwerden kaum mit dem Verzehr bestimmter Lebensmittel in Verbindung gebracht werden können, ist sie so schwer zu packen. Dass die Dünndarmfehlbesiedelung oft in enger Beziehung mit Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten und auch mit der bisher als Reizdarm-Syndrom bezeichneten Problematik steht, ist mittlerweile zwar nachgewiesen, aber leider noch nicht im allgemeinen medizinischen Bewusstsein verankert. Deshalb soll dieses Buch neben den Betroffenen selbst auch Ärzte, Therapeuten und Berater ansprechen. Wenn man einmal die Zusammenhänge erkannt und verstanden hat, wie sich die langanhaltenden und belastenden Beschwerden begründen, ist es möglich, eine Dünndarmfehlbesiedelung zu erkennen und dauerhaft zu beseitigen. Vor einer erfolgreichen Behandlung steht immer eine korrekte Diagnose, und diese sollte auf der einen Seite alle erforderlichen Maßnahmen umfassen, auf der anderen Seite aber belastende und oft auch überflüssige und vielleicht sogar kostenträchtige Untersuchungen vermeiden. Eine zielführende Therapie erfolgt dann in mehreren Phasen, wobei verschiedene Mittel und Möglichkeiten zur Verfügung stehen. Auch die gleichzeitig erforderlichen behandlungsbegleitenden Maßnahmen und allgemeinen Regeln zur Gesunderhaltung der Darmflora werden thematisiert. Nur die konsequente Einhaltung aller notwendigen Schritte kann zu einem dauerhaften Erfolg führen und die größtmögliche Sicherheit vor Rückfällen gewährleisten. In diesem Buch lernen Sie alle möglichen Ursachen, Diagnosemethoden und Behandlungsalternativen kennen und werden das Zusammenspiel aller Therapiekomponenten verstehen. Als Betroffene können Sie letztendlich durch Ihr eigenes Verhalten einen dauerhaften Behandlungserfolg sicherstellen. Und natürlich erhalten Sie die Möglichkeit, gemeinsam mit Ihren Ärzten und Beratern auf Augenhöhe zu sprechen und darüber entscheiden zu können, welche der Behandlungsalternativen für Sie die geeignetste ist.

Doris Paas, Jahrgang 1952, ist ausgebildete Lehrerin und Ernährungs- und Gesundheitspädagogin und Betriebliche Gesundheitsmanagerin. Während ihrer Arbeit in verschiedenen Krankenhäusern sammelte sie weitreichende medizinische Erfahrungen und ist Autorin mehrerer Fachbücher und Veröffentlichungen in medizinischen Fachzeitschriften. In ihrer Praxis berät Doris Paas Klienten u.a. mit den Schwerpunkten Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten und Verdauungsproblemen. Doris Paas Praxis für Ganzheitliche Gesundheitsberatung und Prävention Gneisenaustr. 17 53842 Troisdorf Telefon: 02241/97 53 26 eMail: info@dorispaas.de Internet: www.DorisPaas.de und www.ganzheitliche-Gesundheitsberatung.de

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Darmflora

Unser Körper besteht aus etwa 1013 Zellen - das sind 10 Billionen Zellen, die sich auf viele verschiedene Aufgaben spezialisiert haben: Es gibt Haut- und Muskelzellen, Nerven- und Knochenzellen, diverse Organ- und Blutzellen oder auch die verschiedenen Zellen, die unser Verdauungssystem bilden. Jede einzelne Zelle hat ihre ganz spezifische Funktion, aber sie arbeiten auch Hand in Hand.

Neben diesen 10 Billionen Zellen leben noch sehr viel mehr verschiedene Organismen in und auch auf uns, die eigentlich nicht zu uns gehören und die doch einen ganz entscheidenden und vor allem unverzichtbaren Beitrag zu unserem Leben beisteuern: die Bakterien. Oft erschrecken wir und denken bei dem Wort "Bakterien" gleich an Krankheitserreger. Natürlich können viele der unzähligen verschiedenen, auf unserer Erde lebenden Spezies Krankheiten verursachen. Viele jedoch fördern unsere Gesundheit, und wir könnten gar nicht ohne sie leben.

Die Zahl dieser Mikroorganismen ist mit nach heutigen Erkenntnissen geschätzten 1014 bis 1015 (100 Billionen - 1 Billiarde) etwa zehn- bis hundertmal so groß wie die Zahl unserer Körperzellen - wobei die Darmbakterien alleine etwa ein bis zwei Kilogramm wiegen. Hinzu kommen noch die Bakterien, die alle anderen Körperoberflächen wie Haut, Mund und Nase, Zähne, Lunge, Blase und den Genitaltrakt besiedeln - Hunderte von Arten, die an jedem ihrer zahlreichen "Wohnorte" auch ganz spezifische Funktionen übernehmen. Wir leben in "Symbiose" (sym = zusammen, gr.) mit all den Mikroorganismen, die die verschiedensten Aufgaben für uns erledigen. Im Gegenzug bieten wir den Bakterien Unterschlupf, Nahrung, Wärme und viele andere von ihnen benötigte Bedingungen. "Wirt und Untermieter" profitieren also vom jeweils anderen.

Versuche mit Mäusen haben gezeigt, dass diese ohne eine (mäusespezifische) Darmflora nicht überlebensfähig sind. Nachdem man die Bakterien im Darm abgetötet hatte, starben die Tiere nach wenigen Wochen, ohne dass Erkrankungen dafür verantwortlich gewesen waren. Selbstverständlich hat man solche Versuche nicht auch mit Menschen durchgeführt, kann die Ergebnisse aber durchaus übertragen: ohne unsere Darmflora wären auch wir nicht lebensfähig.

Seit den Erkenntnissen um die Bedeutung der Gesamtheit der Bakterien für unseren Körper und für unser Leben werden sie von den Wissenschaftlern auch als Mikrobiota oder Mikrobiom bezeichnet.

Auch wenn die Bakterienbesiedelungen aller unserer Körperoberflächen gleichermaßen wichtig für unsere Gesundheit sind, betrachten wir in diesem Buch insbesondere die Keime in Dünn- und Dickdarm - die sogenannte Darmflora.

Wissenschaftler nennen die Darmflora "intestinale 20 Mikrobiota". Da der Begriff "Darmflora" verbreiteter ist, benutze ich in diesem Buch der besseren Lesbarkeit halber in den meisten Fällen diese Bezeichnung.

Es bestehen enge Wechselbeziehungen zwischen den "Partnern": Geht es den Bakterien der Darmflora gut, geht es auch uns als Wirt gut. Ist die Darmflora jedoch aus ihrer gesunden Balance geraten, bemerken wir dies negativ. Im Laufe der Zeit und Evolution 21 des Menschen hat sich in Coevolution 22 parallel dazu auch die Zusammensetzung der Darmflora entwickelt. Unsere pflanzenfressenden, äffischen Vorfahren haben eine andere Zusammensetzung ihrer Darmflora als wir menschlichen Alles(fr)esser. Auch daran kann man erkennen, wie eng der Mensch und seine Darmbakterien voneinander abhängen.

Die Forschung über die Darmflora nimmt seit einigen Jahren Schwung auf, und es kommt immer mehr Licht in diesen bis noch vor einigen Jahrzehnten völlig unbekannten, dunklen Bereich. Und dieses bisher eher als anrüchig betrachtete Thema wird sogar richtig salonfähig, wie das sehr empfehlenswerte Buch "Darm mit Charme" von Giulia Enders 23 beweist.

Aber auch neue wissenschaftliche Erkenntnisse überholen sich rasch und müssen revidiert werden. Dachte man z.B