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Blind Date

Roman | Joy Fielding

E-Book (EPUB)
2019 Goldmann
480 Seiten
ISBN: 978-3-641-19059-0

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Kurztext / Annotation
Vier Frauen suchen die Liebe. Eine findet den Tod.
Er nennt sich Mr Right Now - und das Profil auf seiner Datingseite ist äußerst attraktiv. Nichts weist darauf hin, dass der sympathische Mann mit dem gewinnenden Lächeln eine ganz besondere Neigung hat. Und dass er eine tödliche Überraschung bereithält, wenn der romantische Abend beendet ist. Zur gleichen Zeit suchen vier Frauen auf unterschiedliche Weise ihr Glück im Internet: die junge Paige, ihre beste Freundin Chloe, ihre Mutter Joan und ihre Cousine Heather. Sie alle sehnen sich nach einem Neubeginn in ihrem Leben. Und dann hat eine von ihnen ein vielversprechendes Date. Sein Name ist Mr Right Now ...

Joy Fielding gehört zu den großen Spitzenautorinnen Amerikas. Seit ihrem Psychothriller »Lauf, Jane, lauf« waren alle ihre Bücher internationale Bestseller. Joy Fielding hat zwei Töchter und lebt mit ihrem Mann in Toronto, Kanada, und in Palm Beach, Florida.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

KAPITEL 1

»Erzähl mir von dir«, sagt er und lächelt. Ein freundliches Lächeln, wie er hofft, weder zu breit noch zu schmal, sondern eins, das auf den trockenen, vielleicht sogar unkonventionellen Humor hindeutet, der ihr seiner Meinung nach gefallen würde. Er möchte sie mit seinem Charme bezaubern. Er möchte, dass sie ihn mag.

Die junge Frau, die ihm an dem makellos gedeckten Tisch gegenübersitzt, zögert. Als sie spricht, ist ihre Stimme bebend und leise. »Was möchtest du wissen?«

Sie ist schön: Ende zwanzig, eine Haut wie Porzellan, dunkelblaue Augen, langes braunes Haar und ein Dekolletee, das gerade genug vom Ansatz ihrer schönen Brüste sehen lässt. Genau wie angepriesen, was keineswegs immer der Fall ist. Normalerweise posten sie Fotos, die schon ein paar Jahre alt sind, und die Frauen selbst sind noch älter. »Nun, zunächst einmal wieso eine Dating-App? Ich meine, du bist hinreißend. Ich kann mir nicht vorstellen, dass du Probleme hast, Männer zu treffen, schon gar nicht in Boston.«

Sie zögert erneut. Sie ist schüchtern, nicht selbstbezogen, sondern aufmerksam. Das gefällt ihm auch. »Ich dachte, es wäre ein Spaß«, sagt sie. »Alle meine Freundinnen machen es. Und ich war für eine Weile raus aus der Dating-Szene ...«

»Du hattest einen Freund.«

Sie nickt. »Wir haben uns vor vier Monaten getrennt.«

»Hast du dich von ihm getrennt?«

»Nein, ehrlich gesagt. Er hat mich verlassen.«

Er lacht. »Das finde ich schwer zu glauben.«

»Er hat gesagt, er sei noch nicht bereit, sich zu binden«, fährt sie unaufgefordert fort. In ihren Augen stehen Tränen. Ein, zwei lösen sich und bleiben an ihren Wimpern hängen.

Instinktiv streckt er die Hand aus, um sie abzuwischen, sorgfältig darauf bedacht, ihre Mascara nicht zu verschmieren. »Du vermisst ihn«, sagt er.

»Nein«, erwidert sie hastig. »Eigentlich nicht. Nur manchmal ist es schwer. Ich glaube, ich vermisse es mehr, als Paar unterwegs zu sein, unsere Freunde ...«

»Wart ihr lange zusammen?«

»Etwas mehr als ein Jahr. Und du?«

Er lächelt. Sie gibt sich Mühe, denkt er. Obwohl er spürt, dass sie nicht mit dem Herzen bei der Sache ist. Aber manche Frauen kommen gar nicht darauf zu fragen. »Ich? Nein. Es ist schon eine Weile her, dass ich in einer ernsthaften Beziehung war. Aber wir sprachen von dir.«

Sie blickt auf ihren Teller. Sie hat ihr Essen nicht angerührt, dabei hat er es stundenlang zubereitet, hat die teuren Steaks den ganzen Nachmittag mariniert, den Salat aus Feta und Melonen kunstvoll auf Porzellangeschirr mit Blumenmuster arrangiert, denn er wollte sie beeindrucken. Vielleicht ist sie Vegetarierin, denkt er, obwohl nichts auf ihrem Profil darauf hingedeutet hat.

Er hätte fragen sollen, als er das Essen vorgeschlagen hat. »Erzähl mir von deiner Kindheit.«

Sie wirkt überrascht. »Von meiner Kindheit?«

»Ich nehme an, du hattest eine.« Wieder das nette Lächeln, das größere Tiefe andeutet.

»Die war ziemlich gewöhnlich. Da gibt es nicht viel zu erzählen.«

»Ich vermute, du stammst aus der gehobenen Mittelschicht«, sagt er, in der Hoffnung, ein Gespräch in Gang zu bringen.

»Eigentlich nicht. Na ja, vielleicht am Anfang«, räumt sie zögernd ein. »Bis ich sechs war und meine Eltern sich haben scheiden lassen. Danach wurde alles anders.«

»Inwiefern?«

»Wir mussten umziehen. Meine Mom musste wieder arbeiten. Mein Dad hat noch mal geheiratet, eine Frau, die wir nicht mochten, deshalb wurden wir ständig hin und her verfrachtet.«

»Wir?«

»Meine Brüder und ich.«

»Ich mag deine Art, dich auszudrücken«, unterbricht er sie. »Die meisten Menschen haben schon Mühe, einen korrekten Hauptsatz zu bilden, von Kausalsätzen mit korrekten Konjunktionen ganz zu schweigen.« Er zuckt mit den Schultern, als er ihr wachsendes Unbehagen spürt. Nicht jeder teilt sein Interesse an Grammatik. »Wie viele Brüder hast du?«, s