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Eine Prise Magie (Bd. 1)Overlay E-Book Reader

Eine Prise Magie (Bd. 1)

Michelle Harrison

E-Book (EPUB)
2019 Woow Books
368 Seiten; ab 9 Jahre
ISBN: 978-3-96177-544-6

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Kurztext / Annotation
Seit vielen Generationen lastet ein Fluch auf der Familie von Betty, Fliss und Charlie, der sie auf der Insel Krähenstein gefangen hält. Um den Fluch zu brechen, brauchen die drei Schwestern nicht nur all ihren Mut, sondern auch drei magische Gegenstände, die sie von ihrer Großmutter erben. Wird es den Mädchen gelingen, alles zum Guten zu wenden, oder geraten sie in noch viel größere Gefahr? Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, denn sobald die Sonne aufgeht, nimmt das Schicksal seinen Lauf ...

Mit Quiz im Anhang: Welche der drei Schwestern bist du?

Michelle Harrison, geboren 1979, hat schon als Kind Bücher geliebt. Nach ihrem Studium arbeitete sie in einem Kinderbuchladen und einem Kinderbuchverlag. Inzwischen schreibt sie selbst Romane für junge Leserinnen und Leser. Mit ihrem Debüt Elfenseele gewann sie 2009 den Waterstones-Children's-Book-Preis. Michelle mag schwarze Katzen, und 13 ist ihre Glückszahl.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Kapitel 1

Süßes oder Saures

Der Tag, an dem Betty Widdershins von dem Familienfluch erfuhr, war ihr Geburtstag. Es war ihr dreizehnter, für manche eine Unglückszahl, aber Betty war zu vernünftig veranlagt, um an solchen abergläubischen Unsinn zu glauben, auch wenn sie damit aufgewachsen war.

Es war ein Samstagabend; da war immer viel los in der Gaststätte, die Bettys Zuhause war. Im Wildschütz trafen sich die Raufbolde der Insel Krähenstein. Die Gaststätte war schon seit Generationen im Besitz der Familie Widdershins. Jetzt gehörte sie ihrer Großmutter, die auch Betty hieß, aber von allen Granny oder Bunny genannt wurde, um Verwechslungen zu vermeiden. Sie wohnten dort mit Bettys Schwestern, Felicity (genannt Fliss), der ältesten der Mädchen, und der sechsjährigen Charlotte, die nur auf »Charlie« reagierte.

Wie es der Zufall gewollt hatte, fiel Bettys Geburtstag außerdem auf Halloween. Als sie und Charlie in ihren wehenden Kostümen die Treppe hinunterstürmten, kamen sie sich ganz verwegen vor. Tatsächlich fühlte sich Betty in ihrer Verkleidung richtig wagemutig, und das war auch gut so, denn sie und Charlie waren kurz davor, das wichtigste Verbot ihrer Großmutter zu brechen. Nur, dass Charlie davon noch nichts wusste.

Als sie die Tür zur Bar aufrissen, drang warme, bierdunstige Luft durch die Löcher in Bettys Totenkopfmaske. Sie hob Grannys Lieblingshufeisen auf, das scheppernd auf den Boden gefallen war, und hängte es wieder über den Türrahmen. Charlie stieß zur Begrüßung ihr bestes Hexengekicher aus und schwang ihren Umhang. Sie schnappte sich Grannys Besen aus der Ecke und begann, um die verschrammten Tische und zusammengewürfelten Stühle herumzutanzen und zu singen, während ihre Augen aus ihrem grün geschminkten Gesicht hervorblitzten.

»Süßes oder Saures ... das Moor ist neblig, der Zucker ist klebrig!« Sie drehte sich und hopste wie ein Kobold, während die Stammgäste sie amüsiert beobachteten.

»Pass auf, Charlie!«, rief Betty und sah den herumwirbelnden Umhang ihrer Schwester schon im Kamin Feuer fangen. Sie selbst hatte vorhin das Feuer angezündet, nachdem sie und Charlie Kürbislaternen geschnitzt hatten. Sie zupfte ihren langen schwarzen Mantel zurecht und winkte ungeduldig zur Bar hinüber, wo Granny gerade den Tresen abwischte.

»Wir gehen jetzt los, Granny«, sagte sie und war froh, dass ihr Gesicht unter der Maske verborgen war. Sie hatte diesen Abend seit Wochen geplant und dabei nichts als Aufregung empfunden, aber jetzt, wo es so weit war, den Plan in die Tat umzusetzen, konnte sie ihre eigene Ungehorsamkeit kaum fassen. Sie hoffte, ihre Großmutter würde das Zittern in ihrer Stimme der Aufregung zuschreiben und nicht dem Muffensausen, das in ihrem Innern herumschwirrte wie ein Schwarm Sumpffliegen.

Granny stampfte mit schwerem Schritt auf sie zu. Sie stampfte überall hin, statt zu gehen, knallte Türen, statt sie zu schließen, und brüllte meistens, statt zu sprechen.

»Schnorren gehen wollt ihr?«, rief sie und pustete sich das graue Haar aus der Stirn.

»Das ist kein Schnorren«, korrigierte Betty sie. »An Halloween machen das doch alle.«

»Pah!«, machte Granny. »Ich weiß sehr gut, was alle machen, vielen Dank. Und für mich ist das Schnorren, wenn ihr euch doch hier nützlich machen könntet.«

»Ich hab mich den ganzen Tag nützlich gemacht«, murmelte Betty schnippisch. Ihr wurde heiß unter der Maske, und ihre struppigen Haare kitzelten sie am Hals. »So viel zum Thema Geburtstag.«

Granny schnaubte. Geburtstag hin oder her, alle Widdershins mussten in der Gaststätte mit anpacken, sogar Charlie.

»Ihr geht nur einmal um den Park herum«, befahl Granny. »Weiter nicht, hört ihr? Und spätestens zum Abendbrot -«

»Sind wir zurück«, beendete Betty den Satz. »Ich weiß.«

»Nun, dann haltet euch auch daran - vergesst nicht, was letz