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Sternstunden Österreichs

Die helle Seite unserer Geschichte | Gerhard Jelinek

E-Book (EPUB)
2015 Amalthea Signum Verlag Gmbh
Auflage: 1. Auflage
320 Seiten
ISBN: 978-3-902998-91-0

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Kurztext / Annotation
Gerhard Jelinek beleuchtet in seinem neuen Buch Österreichs historische Wendepunkte - denn 'Sternstunden' sind Ereignisse, Entscheidungen, Entdeckungen, manchmal auch Träume. Und sie tragen Wichtiges bei zum menschlichen Fortschritt. Sie sind die helle Seite der unserer Geschichte.

Aus dem Inhalt:
1193 - 24 000 Kilo Silber für den englischen König
1683 - Wiens Befreiung von der Türkenbelagerung
1793 - Mozarts Requiem erklingt erstmals
1818 - Das Lied 'Stille Nacht!' wird erstmals gesungen
1854 - Die erste Hochgebirgsbahn der Welt wird eröffnet
1895 - Sigmund Freud enthüllt das Geheimnis des Traums
1898 - Der erste Porsche fährt elektrisch
1920 - Der erste Gemeindebau des 'roten Wien' wird eröffnet
1920 - Mit dem 'Jedermann' beginnen die Salzburger Festspiele
1943 - Die Moskauer Erklärung als Geburtsurkunde der Zweiten Republik
1955 - Kaprun wird Symbol für den Wiederaufbau Österreichs
1956 - Toni Sailer siegt: Dreimal Gold bei Olympia
u. v. a.
Mit zahlreichen Abbildungen

Gerhard Jelinek, Dr. iur., ist seit 1989 beim ORF tätig, u.a. Leiter und Moderator der Sendung 'Report', heute Leiter der Abteilung 'Dokumentation und Zeitgeschichte' und des Wissensmagazins 'Newton'. Der gelernte Jurist und erfahrene Journalist recherchiert umfassend und präsentiert in seinen mehrfach ausgezeichneten TV-Dokumentationen und Büchern geschichtliche Abläufe im historischen Zusammenhang spannend und verständlich.
Zuletzt bei Amalthea erschienen: 'Schöne Tage. 1914. Vom Neujahrstag bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges' (2013), 'Die letzten Zeugen. Vom Kaiserreich zum ?Anschluss? (mit Birgit Mosser-Schuöcker, 2014).

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Vorwort

Stefan Zweig macht es sich leicht. In seinem Buch Sternstunden der Menschheit diskutiert der große österreichische Literat nicht lange, was eine »Sternstunde« ist. Er beschreibt geschichtliche Momente mit selbstverständlicher Autorität. Er weiß: »Solche dramatisch geballten, solche schicksalsträchtigen Stunden, in denen eine zeitüberdauernde Entscheidung auf ein einziges Datum, eine einzige Stunde und oft nur eine Minute zusammengedrängt ist, sind selten im Leben eines Einzelnen und selten im Laufe der Geschichte.«

Zweig definiert in seiner Sammlung von vierzehn Essays nicht, er legt seine Maßstäbe nicht offen, und er begründet nicht. Er hat recht. Er nennt sie Sternstunden, weil sie »leuchtend und unwandelbar wie Sterne die Nacht der Vergänglichkeit überglänzen«.

»Sternstunden Österreichs« zu identifizieren, scheint im historischen Rückspiegel des begonnenen 21. Jahrhunderts doch ein wenig schwieriger. Vieles ist eine Frage der Definition. Was ist eine »Sternstunde«? In welchem Zeitraum sollen Ereignisse als »Sternstunden« beschrieben werden? Wo beginnen? Gibt es Österreich mit Gründung des »Kaisertums Österreich« im Jahr 1804? Oder gar erst ab November 1918, der Gründung der Republik? Oder doch schon mit der ersten überlieferten Erwähnung des geografischen Begriffs »Ostarrichi« in einer Urkunde des Klosters Freising aus dem Jahr 996? Seit wann gibt es »Österreich« als einheitliches Herrschaftsgebiet mit klaren Grenzen? Und ist Österreich überhaupt durch Abgrenzung zu beschreiben, wo doch das Grenzüberschreitende typisch ist?

Österreich macht es einem nicht leicht.

Meinen wir einen geografischen Ort - wo waren dann Österreichs Grenzen im Verlauf der Geschichte, wo sind sie heute? Reden wir von einem dynastischen Begriff - dem »Haus Österreich«? Von einer Nation? Gar von einer Idee? Österreich entzieht sich vielen dieser Definitionsversuche.

Weder (deutsche) Sprache noch Herkunft beschreiben »den Österreicher« umfassend oder gar ausschließlich. Natürlich war Wolfgang Amadeus Mozart Österreicher, obwohl sein Geburtsland Salzburg erst elf Jahre nach seinem Tod zum Kaisertum Österreich kam und er selbst sich als »deutscher« Komponist verstand - so wie Kaiser Franz Joseph, der nostalgische Inbegriff des »Österreichischen«, in seiner Selbstdefinition ein »deutscher Fürst« war. Österreichs erfolgreichster Feldherr Prinz Eugen wiederum stammte aus einer in Frankreich ansässigen Nebenlinie des italienischen Herzogsgeschlechts der Savoyer. Er schrieb Französisch und signierte seiner übernationalen Sendung gemäß dreisprachig: »Eugenio von Savoy(e)«. Und natürlich war der in Bonn geborene Ludwig van Beethoven bei seinem Tod Österreicher und der größte deutsche Komponist zugleich.

Sigmund Freud war Wiener, obwohl er aus Böhmen stammte und als englischer Staatsbürger starb. Das gilt auch für Oskar Kokoschka und Sir Karl Popper.

Die Geburtsorte »österreichischer« Dichter, Gelehrter, Musiker, Erfinder, Architekten, Diplomaten, Feldherren und Schauspieler definieren das »Österreichische« kaum. Die Frage, ob »Österreich« eine Nation ist, bewegte jahrzehntelang die Diskussion im vorigen und vorvorigen Jahrhundert und wurde erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts je nach Deutung des Nationenbegriffs beantwortet.

Im Kulturbereich fällt es offenbar weniger schwer eine »Nation« zu definieren, obwohl damit meist die »deutsche« gemeint ist. Immerhin wird das Wiener Hofburgtheater schon 1776 zum »Nationaltheater« erhöht und damit der Vorrang der deutschen Sprache festgeschrieben.

Kaiser Josef II. beantwortet in einem amtlichen Rundschreiben anno 1783 die Frage, was Beamte des Kaiserreichs als ihr »Vaterland« zu empfinden haben: »Das Vaterland für Beamte ist die Monarchie, da alle Provinzen der Monarchie nur ein Ganzes ausmachen.« Einheit aus Vielfalt, immerhin.

Vom »Vaterland« - es war natürlich immer auch »Mutterland« - wird schon



Dr. Gerhard Jelinek begann nach dem rechtswissenschaftlichen Studium an der Universität Wien seine journalistische Laufbahn in der Innenpolitik-Redaktion der Tageszeitung "Die Presse", anschließend wechselte er zum Magazin "Wochenpresse". Seit 1989 ist Gerhard Link beim ORF tätig. Er leitete und moderierte den "Report" und war für die Diskussionssendungen "Pressestunde" und "Offen gesagt" verantwortlich. Derzeit leitet Gerhard Jelinek die Abteilung "Dokumentation und Zeitgeschichte" im Österreichischen Fernsehen. Sein zeitgeschichtliches Interesse bewies er unter anderem mit der Gestaltung von zahlreichen TV-Dokumentationen, darunter die Serie "Unser Jahrhundert", Porträts über Jörg Haider, Kaisersohn Otto von Habsburg und Bundespräsident Heinz Fischer und zuletzt die internationale Dokumentation über "Hanna Reitsch - Hitlers Fliegerin". Seine journalistische Arbeit wurde mit dem Leopold-Kunschak-Preis und 2009 mit dem "Fernsehpreis der Erwachsenenbildung" gewürdigt.