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Warnung aus dem Weißen Haus

Ein hochrangiger Trump-Mitarbeiter packt aus | Anonymus

E-Book (EPUB)
2019 Verlagsgruppe Lübbe Gmbh & Co. Kg
Auflage: 1. Auflage
336 Seiten; ab 16 Jahre
ISBN: 978-3-7325-9419-1

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€ 15,99

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Kurztext / Annotation

Niemand, der bisher über Trump geschrieben hat, war ihm so nah wie Anonymus. Der hochrangige Regierungsmitarbeiter berichtet aus dem innersten Kreis von schockierenden Verfehlungen des US-Präsidenten und erschreckenden Zuständen im Weißen Haus: Donald Trump führt sein Amt herrisch, unkonzentriert, inkompetent, unmoralisch und unberechenbar. Anonymus` Plan, Trump zusammen mit anderen Eingeweihten unter den Regierungsmitarbeitern zu bändigen, ist gescheitert. Es ist offenkundig: Der mächtigste Mann der Welt ist nicht steuerbar.
So bleibt dem Whistleblower nur dieser radikale und gefährliche Schritt: Um seinem Land zu dienen, muss er sich gegen Trump stellen und wird dafür verfolgt. Dieses Buch der Stunde zum US-Wahlkampf ist der dringende Appell, eine zweite Amtszeit unter allen Umständen zu verhindern.



Als hoher Regierungsbeamter berichtet der Autor aus erster Hand von der umstrittensten Präsidentschaft der USA. Dabei bleibt er anonym, um zu verhindern, dass die Diskussion um seine Person vom ungleich wichtigeren Thema ablenkt: den unhaltbar gewordenen Zuständen im Weißen Haus.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

KAPITEL 1
Der Zusammenbruch des Stabilen Staates

»Keine Regierung und keine Person wird lange respektiert werden, ohne auch wahrlich respektabel zu sein. Und sie ist nicht wahrlich respektabel, wenn sie nicht auch ein gewisses Maß an Ordnung und Stabilität besitzt.«

James Madison

Der Tag begann wie jeder andere in der Trump-Regierung: mit einer selbstverschuldeten Krise. Es war Mittwoch, der 19. Dezember 2018, und das Weiße Haus hatte ein Kommunikationsproblem. Das Außenministerium hatte beschlossen, am Tag zuvor ein Entwicklungsprogramm für Lateinamerika zu enthüllen, von dem die Experten glaubten, dass es die Gewalt in der Region reduzieren und für Stabilität sorgen würde. Es gab jedoch ein Problem. Der Präsident stand kurz davor, es zu streichen. Angeblich hielt er es für zu teuer und hatte gedroht, es per Tweet zu beenden. Die Macher des Programms gerieten in Panik, denn sie hatten Angst vor einer diplomatischen Krise.

Wie so oft stellte sich die Hauptshow als Nebenschauplatz heraus. Der Präsident war noch nicht aus seiner Wohnung ins Oval Office gekommen. Wir alle wussten, warum. Es war Twitter-Zeit, und um 9:29 Uhr feuerte er eine Nachricht aus der Präsidentenwohnung ab: »Wir haben ISIS in Syrien besiegt, meinen einzigen Grund, während der Trump-Präsidentschaft dort zu sein.« Binnen Minuten ging die Nachricht durch die Medien, der Präsident habe beschlossen, die Truppen abzuziehen. Später twitterte er: »Nach den historischen Siegen gegen ISIS ist es an der Zeit, unsere großartigen jungen Leute heimzubringen!«

Die Ankündigung hallte durch ganz Washington. Es war genau das Gegenteil von dem, was man ihm empfohlen hatte. Vom Pentagon bis zu den Geheimdiensten hatten die meisten Berater vor einem willkürlichen Abzug der gut 2.000 US-Soldaten in Syrien gewarnt. ISIS stelle noch immer eine große Bedrohung dar, war dem Präsidenten gesagt worden, und Amerikas Rückzug würde es den Terroristen erlauben, weitere und mehr tödliche Attacken zu planen. Ein zu früher Abzug der US-Truppen würde das Gebiet außerdem einem Diktator ausliefern, der nicht davor zurückschreckte, chemische Waffen gegen sein eigenes Volk einzusetzen, sowie dem antiamerikanischen Regime im Iran, das immer mehr Einfluss in der Region gewinne, von Russland ganz zu schweigen. Und mehr noch: Vermutlich wäre die Folge ein Gemetzel an den kurdischen Streitkräften, die uns im Kampf gegen die Terroristen geholfen hatten. In jedem Fall würde ein Abzug den Sicherheitsinteressen der USA schaden.

Der Präsident ließ sich davon nicht beeindrucken. Anstatt seine Sicherheitsberater zusammenzurufen, um die Optionen durchzugehen, stieß er sie mit einem Tweet vor den Kopf.

»Deswegen werden Menschen sterben, verdammt noch mal«, bemerkte ein Top-Berater wütend. Alle versuchten wir panisch herauszufinden, was passiert war, und was Trump vorhatte. Die Verbündeten der USA waren erschrocken und alarmiert. Das Verteidigungsministerium war über die Entscheidung vollkommen im Dunkeln belassen worden. Die Regierungsbeamten wussten noch nicht einmal, wie sie auf Nachfragen der Presse reagieren sollten, denn das war eine Entscheidung gewesen, bei der sie nicht die geringste Rolle gespielt hatten. Die Spitzenmilitärs waren außer sich vor Wut ob der fehlenden Vorplanung, zumal die plötzliche Ankündigung die Bodentruppen unnötig in Gefahr brachte. Gegner der Vereinigten Staaten könnten die Gelegenheit nutzen und die vermeintlich fliehenden Amerikaner angreifen. Sofort leitete das Militär Sicherheitsmaßnahmen ein.

Wir hatten alle schon erlebt, dass Präsidenten schlechte Entscheidungen in Bezug auf die Verteidigung der USA getroffen hatten. Das hier war jedoch etwas anderes. Niemand konnte sich daran erinnern, dass solch eine Entscheidung je so beiläufig getroffen worden war. In ei