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Ein Haus voller LügenOverlay E-Book Reader

Ein Haus voller Lügen

Kriminalroman | Ian Rankin

E-Book (EPUB)
2019 Goldmann
512 Seiten
ISBN: 978-3-641-25294-6

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Kurztext / Annotation
Über zehn Jahre nach seinem Verschwinden wird die Leiche eines Privatdetektivs in einem Waldstück bei Edinburgh gefunden. Alles weist darauf hin, dass bei den damaligen Ermittlungen nicht alles mit rechten Dingen zuging. Und so soll DI Siobhan Clarke nicht nur den Mord aufklären, sondern auch Untersuchungen in den eigenen Reihen anstellen. Schon bald wird klar, dass fast jeder der Beteiligten - Polizisten, Verdächtige, Angehörige - etwas zu verbergen hat. Und alle eine Menge zu verlieren. Ein Mann scheint besonders viel über die Zusammenhänge zu wissen: John Rebus, Detectiv Inspector a.D. Und gerade ihm könnte die Wahrheit gewaltigen Schaden zufügen ...

Ian Rankin, geboren 1960, ist Großbritanniens führender Krimiautor, seine Romane sind aus den internationalen Bestsellerlisten nicht mehr wegzudenken. Ian Rankin wurde unter anderem mit dem Gold Dagger für »Das Souvenir des Mörders«, dem Edgar Allan Poe Award für »Tore der Finsternis« und dem Deutschen Krimipreis für »Die Kinder des Todes ausgezeichnet. »So soll er sterben« und »Im Namen der Toten« erhielten jeweils als bester Spannungsroman des Jahres den renommierten British Book Award. Für seine Verdienste um die Literatur wurde Ian Rankin mit dem »Order of the British Empire« ausgezeichnet.

Mit »Ein Rest von Schuld« hatte Ian Rankin seinen Ermittler John Rebus nach 17 Fällen in den Ruhestand geschickt und ließ Inspector Malcolm Fox die Bühne betreten. Doch mit »Mädchengrab« kehrte Rebus wieder zurück.

Ian Rankin lebt mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen in Edinburgh.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

2

Siobhan Clarke parkte auf der Zufahrtsstraße hinter einer Reihe anderer offizieller Fahrzeuge. Ein Streifenpolizist wollte erst ihren Dienstausweis sehen, bevor er ihr zeigte, wo es zur Fundstelle im Wald ging. Sie öffnete die hintere Tür ihres Vauxhall Astra und tauschte ihre Schuhe gegen ein paar Gummistiefel.

»Sehr schlau«, sagte der Streifenbeamte mit Blick auf sein eigenes matschverkrustetes Schuhwerk.

»Ich mache das nicht zum ersten Mal«, erklärte ihm Clarke.

Die Türen des Transporters von der Spurensicherung waren geöffnet, ein Kriminaltechniker kramte nach etwas, das benötigt wurde.

»Leitet Haj die Untersuchungen?«, fragte sie und bekam ein bestätigendes Nicken zur Antwort. Sie nickte zurück und ging weiter. Einen besseren Kriminaltechniker gab es bei Police Scotland nicht. Clarkes Handy vibrierte in ihrer Hand. Eine 0131-Nummer. Das Netz reichte gerade noch, sie nahm den Anruf an.

»Hallo?«

Schweigen am anderen Ende. Sie schaute auf das Display. Anruf beendet. Clarke kannte die Nummer nicht, worüber sie sich jedoch nicht mehr wunderte. Am vorangegangenen Tag war dies bereits dreimal und auch am vorvergangenen Tag schon einige Male passiert. Verwählt, vermutete sie, aber allmählich gaben ihr die Anrufe doch Rätsel auf. Sie kam an vier Fahrrädern vorbei. Die Jungs waren mit dem Auto ins Präsidium gebracht worden, um dort ihre Aussagen zu machen. Die Fahrräder sollten ihnen später gebracht werden - vorausgesetzt, jemand dachte daran.

Clarke brauchte fünf Minuten bis zur Senke. Zuerst hörte sie die Stimmen, dann sah sie die Gestalten. An den umstehenden Bäumen waren ein paar dicke Seile befestigt. Gerade kletterte ein Kollege der Spurensicherung nach oben, hatte einige Mühe an dem steilen Hang, während sich ein anderer mithilfe des Seils hinaufhangelte.

»Der Stärkere überlebt«, brummte ein Beamter neben Clarke.

Clarke spähte über den Rand und sah den Wagen. Inzwischen war er fast vollständig freigelegt, wurde von allen Seiten fotografiert, der Boden um das Fahrzeug herum wurde abgesucht. Man hatte Bogenlampen aufgestellt und an einen tragbaren Generator angeschlossen - es war erst früher Nachmittag, aber das Licht ließ bereits nach.

»Ich vermute, ein Arzt wurde nicht mehr gebraucht.«

»Nicht so richtig«, meinte der Beamte. »Aber die Pathologin ist unten.«

In der Senke trugen alle dieselben weißen Overalls mit Kapuze, aber Clarke erkannte Deborah Quant trotzdem, die sie ihrerseits sah und ihr zuwinkte. Offenbar fragte der Mann neben ihr, wem sie gewunken hatte, denn auf ihre Antwort hin hob auch er grüßend die Hand. Wenig später kletterte er scheinbar mühelos aus der Senke nach oben. Er schob die Kapuze zurück und streckte Clarke eine Hand entgegen.

»Ich bin DCI Sutherland«, sagte er. »Aber Graham tut es auch. Sie sind DI Clarke?«

»Siobhan«, sagte Clarke.

»Und du kennst unsere Pathologin?«

Clarke nickte. »Was wissen wir über das Opfer?«

»Männlich. Deborah will sich bislang noch nicht festlegen, wie lange er schon tot ist. Aber anscheinend lassen sich Schädelverletzungen feststellen.«

Clarke sah sich demonstrativ um. »Gar nicht so einfach, mit dem Auto herzufahren.«

»Ich vermute, früher war die Stelle ein bisschen besser zugänglich als jetzt. Wir wissen nicht, ob er noch gelebt hat, als er da unten gelandet ist, oder bereits gefesselt im Kofferraum lag.«

»Wie alt ist der Wagen?«

»Wissen wir noch nicht genau. Die Nummernschilder wurden entfernt. Keine Spur von einer Steuermarke, nichts im Handschuhfach, keine Hinweise an der Kleidung. Wir werden alles dem Labor übergeben und abwarten müssen, was die sagen.«

»Kann es kein irgendwie ungewöhnlicher Selbstmord gewesen sein?«

Sutherland zuckte mit den Schultern. »Deborah glaubt nicht, dass die Schädelverletzungen durch den Aufprall entstanden sind