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Kaiserschmarrndrama

Der neunte Fall für den Eberhofer - Ein Provinzkrimi | Rita Falk

E-Book (EPUB)
2018 Dtv Deutscher Taschenbuch Verlag
Auflage: 2. Aufl.
304 Seiten
ISBN: 978-3-423-43341-9

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Kurztext / Annotation
Der SPIEGEL-Nr.1-Bestseller jetzt im Taschenbuch! Im Wald von Niederkaltenkirchen wird eine nackte Tote gefunden. Sie war erst kurz zuvor beim Simmerl in den ersten Stock gezogen und hat unter dem Namen >Mona< Stripshows im Internet angeboten. Der Eberhofer steht vor pikanten Ermittlungen, denn zum Kreis der Verdächtigen zählen ein paar ihrer Kunden, darunter der Leopold, der Simmerl und der Flötzinger. Harte Zeiten für den Franz, auch privat: Das Doppelhaus vom Leopold und der Susi wächst in dem Maße wie Franz' Unlust auf das traute Familienglück. Dann: die zweite Tote im Wald. Das gleiche Beuteschema. Ein Serienmörder in Niederkaltenkirchen?

Rita Falk wurde 1964 in Oberammergau geboren. Ihrer bayrischen Heimat ist sie bis heute treu geblieben. Mit ihren Provinzkrimis um den Dorfpolizisten Franz Eberhofer und ihren Romanen >Hannes< und >Funkenflieger< hat sie sich in die Herzen ihrer Leserinnen und Leser geschrieben - weit über die Grenzen Bayerns hinaus.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Kapitel 1

»Da, schau her, Eberhofer«, knurrt mich unsere dorfeigene Metzgersgattin gleich an, kaum dass sie bei mir zur Bürotür reinkommt, schmeißt eine Tablettenbox auf meinen Schreibtisch und somit exakt vor meine Füße. »Vi-a-gra!«, fügt sie betont langsam und bedrohlich hintendran. Ich schau mir die Schachtel an und: Ja, sie hat recht. Viagra.

»Aha. Und womit kann ich dir jetzt behilflich sein, liebe Gisela?«, frag ich, weil ich's wirklich nicht weiß.

»Jetzt red nicht so geschwollen daher, Dorfsheriff«, antwortet sie, zieht sich den Stuhl visavis hervor und nimmt schnaufend Platz. »Die hab ich bei meinem Alten im Schreibtisch gefunden.«

»Und was genau hast du bei deinem Alten im Schreibtisch zu suchen?«

»Einen Locher, 'zefix! Ich hab einen geschissenen Locher gesucht«, keift sie über die Ahornplatte hinweg.

»Du hast einen Locher gesucht und Viagra gefunden. Irgendwie witzig«, sag ich, während ich die Schachtel in alle Richtungen wende, und muss grinsen. Der Simmerl, der alte Lustmolch, der wird doch nicht ...

»Witzig findest du das?! Ja, das war irgendwie klar, Eberhofer. Ich dagegen kann daran aber gar nix Witziges finden, verstehst. Ganz besonders nicht, weil bereits zwei Tabletten fehlen und ich ganz genau weiß, dass sie nicht meinetwegen fehlen.«

»Ja, aber meinetwegen fehlen sie auch nicht, Gisela. Garantiert nicht.«

»Haha, wirklich sehr lustig, Franz. Aber da, mein Freund, da hat bei mir der Spaß ein Loch, verstehst mich? Und du sagst mir jetzt gefälligst prontissimo, was du drüber weißt!«

Was ich drüber weiß. Gar nix weiß ich drüber. Und wie sollte ich auch? Schließlich und endlich ist der Simmerl nur der Metzger meines Vertrauens und so was wie ein alter Spezl halt. Und mit alten Spezln, da redet man nicht über Viagra. Nicht ums Verrecken. Weil man sich nämlich nicht zum Deppen macht. Wie sollte das auch gehen? Du, Franz, schau mal, ich hab mir da mal so ein Viagra besorgt, und jetzt schauen wir mal, was da so läuft ... Nein, sicherlich nicht. Und das sag ich ihr auch. »Gisela«, sag ich. »Ich red mit deinem Gatten über Autos oder Bier, Fußball und gelegentlich auch über Weiber. Manchmal sogar über die Fleischpreise, etwas Politisches oder höchstens noch was Zwischenmenschliches. Aber wir reden nicht über Viagra. Definitiv nicht. Ob du das nun glaubst oder nicht.«

»Aber du bist doch sein Freund, Franz«, hakt sie weiter nach, und ihre Stimme ist nun nicht mehr so schrill. »Ich mein, da würd er dir doch vielleicht erzählen, wenn er ... also, wenn da eine andere wär.«

»Vielleicht ja, vielleicht nein. Hat er aber nicht.«

»Wirklich nicht?«

»Nein.«

»Und so rein als Polizist gesehen, wie würdest du da die Sache mit dem Viagra einschätzen?«, bohrt sie weiter nach.

»Ja, keine Ahnung«, sag ich und zuck mit den Schultern.

Aus dem Augenwinkel heraus kann ich sehen, wie jetzt ein Wagen vorm Rathaus anrollt. Gas-Wasser-Heizung Flötzinger steht da drauf. Der hat mir grad noch gefehlt!

»Der Flötzinger«, sagt die Gisela, nachdem nun auch ihr Blick rüber zum Fenster wandert. »Der hat mir grad noch gefehlt.«

Ich heb meine Haxen vom Schreibtisch runter und nehm einen Schluck Kaffee. Der ist zwar mittlerweile nicht mehr warm, von heiß gar nicht zu reden, eher so lau, aber um einen neuen zu kriegen, da müsst ich nach vorn zu den Verwaltungsschnepfen, weil da die einzige Kaffeemaschine rumsteht. Doch erst mal sehen, was den Flötzinger so hertreibt.

In dem Moment klopft es kurz an der Tür, und er erscheint in all seiner ganzen Herrlichkeit. Also praktisch in seinem schmierigen Blaumann, mit einem äußerst ungepflegten Bart und total beschlagenen Brillengläsern. Irgendwie grindig halt.

Nach einem kollektiven Servus setzt er sich nieder und beginnt seine Brille zu putzen. »Du, Gisela, die schöne Maid, die da momentan ständig mit irgendwelchen Kartons bei euc