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Den Letzten beißen die SchweineOverlay E-Book Reader

Den Letzten beißen die Schweine

Ein Schneeberg-Krimi | Jacqueline Gillespie

E-Book (EPUB)
2015 Haymon
192 Seiten
ISBN: 978-3-7099-3665-8

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Kurztext / Annotation
MORD IM JAGDREVIER - UND EIN NEUER FALL FÜR DIE SCHNEEBERGER MISS MARPLE. Ein tragischer Todesfall in Neiselbach Im idyllischen Neiselbach am Fuße des Schneebergs herrscht Vorweihnachtsstimmung - alles ist verschneit, man backt Kekse und singt Adventlieder. Doch die besinnliche Ruhe trügt, denn der Dorfsegen hängt bedenklich schief: Die Dorfgemeinschaft ist nicht begeistert davon, dass zwei Wiener die Jagd gepachtet haben und mit den traditionellen Gepflogenheiten brechen. Wenig später wird einer der beiden am Fuße einer Felswand aufgefunden - tot. Gefallen ist er nicht, auch nicht freiwillig gesprungen - jemand hat ihn in den Tod gestürzt. Eine Schneeberger Miss Marple mit Charme und Hausverstand Dr. Patrick Sandor und Kriminalinspektor Müller aus Wien lassen sich nicht lange bitten und nehmen die Ermittlungen auf. Die resolute Neiselbacherin Apollonia mit ihrer besonderen Beobachtungsgabe und viel Hausverstand unterstützt die beiden nach Kräften - immerhin kennt sie das Dorfleben und seine Bewohner sehr genau. Jacqueline Gillespies Krimis bezaubern durch die Liebenswürdigkeit der Figuren, besonders authentische Provinzatmosphäre und ihre wunderbare Sprache. 'Den Letzten beißen die Schweine' ist ein Krimi voller Witz, Charme und Lokalkolorit! ***************** >Der Kontrast zwischen Apollonia und den beiden Wiener Ermittlern ist herrlich - man kommt aus dem Schmunzeln nicht mehr heraus!< >Wie die letzten beiden Schneeberg-Krimis von Jacqueline Gillespie ist auch dieser ein Mordsvergnügen! Sprachlich genial, atmosphärisch ebenso - und die Figuren muss man einfach mögen!< ***************** Bisher von Jacqueline Gillespie erschienen sind bei Haymon: Schade um die Lebenden Schindeln am Dach ***************** 'Jacqueline Gillespies Regionalkrimi bezaubert mit eigenwilligen Charakteren und profunder Ortskenntnis.' Die Presse am Sonntag

Jacqueline Gillespie, geboren 1958 als Tochter eines britischen Besatzungsoffiziers und einer Wienerin in Wien. Besuchte das Lycée Francais de Vienne und studierte in weiterer Folge Romanistik. Bereits in Jugendjahren schrieb sie Kurzgeschichten und gewann 1975 den Literaturpreis vom Bundesministerium für Unterricht und Kunst. Seit 2001 schreibt sie Kriminalromane und -kurzgeschichten. Bei HAYMONtb sind bisher zwei Schneeberg-Krimis erschienen: 'Schade um die Lebenden' (2013) und 'Schindeln am Dach' (2014).

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

1

So lang, wie ich zurückdenken kann, hab ich noch jedes Mal auf die ersten Schneeflocken gewartet, und so war es auch in diesem Jahr. Früher hat man das besser verstanden, da hat man sonst nicht viel gehabt, worüber man sich hätt freuen können. Das kann man sich heut gar nicht mehr vorstellen, wie das gewesen ist. Mit dem Schnee, da hat die besinnliche Zeit angefangen. Und woher hätt ich auch wissen sollen, dass es dieses Mal ganz anders kommen wird.

Wie ich am fünfundzwanzigsten Oktober in der Früh beim Fenster rausgeschaut hab und alles war ganz weiß, und auf der Wiese vor unserem Haus sind leicht zwei Handbreit Schnee gelegen, da war es mir dann doch ein bissel zu früh. Er ist ja nicht lang liegengeblieben, der Schnee, nur zwei Tage, aber das hat schon gereicht, dass auf der Autobahn von Wiener Neustadt zum Schneeberg und zur Rax der Teufel los gewesen ist, weil die Städter noch mit Sommerreifen unterwegs waren. Dauernd haben sie im Radio gesagt, dass es auf der Straße schon wieder getuscht hat. Leid haben sie einem tun können, die Autofahrer, weil man im Oktober an so ein Wetter ja nicht wirklich denkt. Sonst kann man sich ja oft wundern, wenn sie im Winter mit Sommerreifen herumfahren, als gäb es zu der Jahreszeit bei uns auf der Straße keinen Schnee.

Und bei uns oben im Wald ist ein Schüppel Äste abgebrochen, so nass und schwer wie der war, der Schnee. Wir hier in Neiselbach sind ihn ja gewohnt, aber so früh im Jahr brauchen wir ihn nicht. Da nimmt der Winter gar kein End und die Kühe müssen früher als wie sonst in den Stall zurück. Über solchene Sachen denkt man ein wengerl anders, wenn man älter wird. Früher war mir das nur recht, wenn die Tage kürzer geworden sind und die Adventzeit vor der Tür gestanden ist, weil es dann immer ganz festlich geworden ist. Die Arbeit auf einem Hof war ja nicht leicht, und wenn man am Abend länger in der Stube hat sitzen können, war das was Schönes, auch wenn wir immer was zum tun gehabt haben, Socken stricken und zerrissene Hemden flicken oder was halt so angefallen ist. Wer rastet, der rostet, hat die Großmutter immer gesagt, und recht hat sie gehabt. Aber in meinem Alter fragt man sich manches Mal, ob man die Weihnachtstage, die einem noch bleiben, nicht schon an einer Hand abzählen kann. Und dafür ist es mir ein bissel schwer ums Herz geworden, wie ich, bevor es geschneit hat, die Amsel bei unserem Haus zum letzten Mal in dem Jahr singen hab hören.

No, und dann, so mir nichts, dir nichts, war er weg, der Schnee. An den Bäumen sind die Blätter allerweil noch dran gewesen, weil Schnee Blättern nichts macht, nur Frost, und der ist erst spät im November gekommen. So war es dann auch mit den Blumen am Friedhof. Die Stiefmütterchen und die Chrysanthemen haben sich wieder aufgerichtet und ganz frisch ausgeschaut. Da hat man gar nichts Neues pflanzen brauchen für die Festtage, damit ein Grab wieder was gleichschaut. Und am ersten November zu Allerheiligen hat so ein fester Föhn geblasen, dass man glauben hat mögen, es ist grad Ostern gewesen. Dabei war es früh dunkel und alle haben die Grablichter angezündet. Recht feierlich war einem da zumute, und an Schneeflocken hat man gedacht, aber gerochen hat die laue Luft nach Frühling.

So ist es auch am Vorabend von Allerheiligen gewesen, wie die Kinder grauslich verkleidet herumgerannt sind als wie die Perchten und bei den Häusern um was Süßes oder was Saures gebettelt haben. Zu uns herauf ja nicht, weil unser Hof zu weit oben liegt zum raufgehen im Dunkeln und wir keine Straßenlampen haben. Da ist es auf der Straße dann richtig finster, und wenn kein Mond scheint, siehst du die Hand vor den Augen nicht. Und dass wer die Kinder mit dem Auto heraufgebracht hätt, dazu findet sich keiner, das passiert nur mit den Sternsingern zu Dreikönig. Ich kann mit dem Kürbisgetue und dem Verkleiden aber auch wenig anfangen, ein Brauch aus Irland soll das sein, und von den Iren aus Amerika ist es dann wieder zu



Jacqueline Gillespie wurde 1958 als Tochter einer Wienerin und eines Schotten geboren, besuchte das Lycée Français de Vienne, studierte Romanistik (Mag. Dr. phil.) und war etliche Jahre im Managementbereich tätig. Sie schrieb schon in Jugendjahren Kurzgeschichten und gewann 1975 den Literaturpreis des Bundesministeriums für Unterricht und Kunst im Rahmen desEuropäischen Literaturwettbewerbes. 2001 beschloss sie, sich ganz dem Schreiben zu widmen. Sie schrieb bisher zwei Kriminalromane: Nimm dir was du willst (2004) und Alles was Recht ist (2006).