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Der Fluch des Hauses FoskettOverlay E-Book Reader

Der Fluch des Hauses Foskett

M. R. C. Kasasian; M.R.C. Kasasian

E-Book (EPUB)
2017 Atlantik Verlag
496 Seiten
ISBN: 978-3-455-00066-5

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Kurztext / Annotation
Sidney Grice ist zurück, und seine Laune ist nicht besser geworden! Die Stimmung in der Gower Street 125 ist mies. Seit Sidney Grice durch seine Ermittlungen einen unschuldigen Mann an den Galgen gebracht hat, laufen die Geschäfte schlecht. Der scharfsinnigste Detektiv des viktorianischen England liegt stundenlang apathisch in der Badewanne. Selbst zum Einsetzen seines Glasauges fehlt ihm die Kraft. March Middleton, Sidneys Patentochter, langweilt sich zu Tode ... Bis zu dem Tag, an dem ein Mitglied des bizarren Clubs »Finaler Sterbefallverein« sein Leben aushaucht - mitten in Sidneys Wohnzimmer. Immerhin haben Sidney und March endlich wieder etwas zu tun. Und das nicht zu knapp, denn es bleibt nicht bei dieser einen Leiche. Die Ermittlungen führen das ungleiche Paar von London bis nach Kew in ein unheimliches Herrenhaus, dessen Eigentümerin, die enigmatische Baroness Foskett, eine alte Bekannte Sidneys ist. Dies ist Band 2 der historischen Krimireihe mit Sidney Grice. Weitere kuriose Fälle gibt es hier: Band 1 - Mord in der Mangle Street Band 3 - Tod in der Villa Saturn Band 4 - Die Geheimnisse der Gaslight Lane

Martin R. C. Kasasian ist im englischen Lancashire aufgewachsen, hat in Fabriken und Restaurants gearbeitet, auf dem Rummelplatz, beim Tierarzt und als Zahnarzt, bevor er zu schreiben begann. Die Sommer verbringt er mit seiner Frau in Suffolk, im Winter leben die beiden auf Malta. Kasasians beliebte Gower Street-Reihe um Detektiv Sidney Grice erscheint bei Atlantik.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

4 Der Narrenverein

»Eine ganz üble Geschichte«, fuhr Mr Green fort, als Molly das Zimmer verlassen hatte. »Haben Sie schon einmal von Finalen-Sterbefall-Vereinen gehört, Mr Grice?«

»In meinen Akten finden sich drei derartige Klubs«, sagte Sidney Grice, »und in einem jeden wurden Mitglieder ermordet oder starben unter höchst dubiosen Umständen. Da ich jedoch nicht hinzugezogen wurde, blieben diese Fälle ungelöst.«

Ich schenkte uns Tee ein.»Was genau ist ein Finaler-Sterbefall-Verein?«

»Ein Verbund von Narren«, sagte mein Vormund, »mit großem Vermögen und mikroskopisch kleinen Spuren gesunden Menschenverstands.«

Unser Gast richtete sich ungehalten auf. »Lassen Sie es mich weniger gefühlsbetont beschreiben«, setzte er an.

Nun war es an Sidney Grice zu stutzen. »Alle Welt weiß, dass ich keine Gefühle habe außer meiner zwiefachen Liebe - zu Besitztümern und zur Wahrheit.«

»Milch und Zucker?«, fragte ich, und Mr Green nickte.

»Solche Vereine sind meist reine Männerbünde«, erläuterte er, »wenngleich dem unseren auch zwei Damen angehören -, deren Mitglieder entweder keine Erben haben oder solche, an denen ihnen nichts liegt. Ihre Testamente sehen nun einen Geldbetrag vor, der gewöhnlich auf dem Gesamtvermögen des ärmsten Mitglieds fußt, wobei alle einer unabhängigen Buchprüfung unterzogen werden. Diese Testamente werden einem gemeinsam bestellten Advokaten ausgehändigt, der dann jeweils im Todesfall den Nachlass einziehen und verwalten wird, um das vereinte Kapital an das letzte überlebende Mitglied auszuschütten. Für seine Dienste erhält der Advokat einen Anteil von zwanzig Prozent an jeglicher Mehrung des Vermögenswerts. Das ...«

»Mit anderen Worten«, unterbrach ihn Sidney Grice, »es liegt im ureigenen Interesse jedes Mitglieds, ein vorgängiges Ableben seiner Gefährten sicherzustellen.«

»Und deshalb trete ich an Sie heran.« Horatio Green hob mit beiden Händen vorsichtig seine Teetasse. »Schauen Sie, zu siebt haben wir den Verein gegründet und dem Fonds je elftausend Pfund zugesichert, sodass dem letzten Mitglied ganze siebzigtausend Pfund zuzüglich Zinsen zufallen.«

»Und wer bekommt die verbleibenden siebentausend Pfund?«, erkundigte sich mein Vormund.

»Na Sie, Mr Grice.«

Sidney Grice sah auf seine Taschenuhr. »Erklären Sie.«

Mr Green nippte an seinem Tee. »Wir sind nicht so leichtsinnig, wie Sie vermuten, Mr Grice. Zunächst einmal haben wir nur den charakterlich Höchststehenden Beitritt zu unserem Verein gestattet, außerdem sind wir auf die List verfallen, den Tod jedes Mitglieds zu untersuchen, ganz gleich, wie natürlich sein Verscheiden wirken mag. Zu diesem Zweck kamen wir überein, den fähigsten unabhängigen Ermittler im ganzen Empire zu engagieren.«

»Dann sind Sie an der richtigen Adresse«, sagte mein Vormund.

»Allerdings«, fuhr Mr Green fort, »war Mr Cochran unwillens, diese Herausforderung anzunehmen. Also bin ich zu Ihnen gekommen.«

Sidney Grice fasste sich an sein Auge. »Bin ich eine Taube, die Brosamen dieses eitlen Hochstaplers aufzupicken?«

Mr Green stellte glucksend seine Tasse ab. »Reingelegt, Mr Grice. Wie Sie sehen, sind Sie nicht der Einzige, der grob sein kann. Sie sind selbstverständlich unsere erste und alleinige Wahl.«

»Ich betrachte es weiterhin als ein Unding, dass man mich nicht eher aufgesucht hat.« Mein Vormund schenkte Mr Green einen eisigen Blick. »Sollte ich das Mandat annehmen, Mr Green« - er pochte auf seine Uhr und stellte den Minutenzeiger vor -, »so nur deshalb, weil mir die Aussicht auf eine Untersuchung Ihres Todes grenzenloses Vergnügen bereiten dürfte. Hoffen wir, dass ich nicht allzu lange darauf warten muss.«

Mr Green hakte beide Daumen in seine Westentaschen und ließ die Finger darauf tänzeln. »Tja, was auch komme