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Der VertrauteOverlay E-Book Reader

Der Vertraute

Roman | Historische Fantasy mit einer magischen Liebesgeschichte | Leigh Bardugo

E-Book (EPUB)
2024 Verlagsgruppe Droemer Knaur
Auflage: 1. Auflage
480 Seiten
ISBN: 978-3-426-28478-0

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€ 12,99

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Kurztext / Annotation
Magie, Alchemie und ein unsterblicher Vertrauter mit einem tödlichen Geheimnis: Packende historische Fantasy voller Romantik von der Königin der Phantastik Leigh Bardugo Spanien zu Beginn des Goldenen Zeitalters: In einem heruntergekommenen Haus in Madrid nutzt die junge Luzia Cotado einen Hauch von Magie, um die endlose Schufterei als Küchenmädchen zu überstehen. Doch als ihre intrigante Herrin entdeckt, dass ihre Dienerin ein Talent für kleine Wunder besitzt, verlangt sie, dass Luzia diese Gabe einsetzt, um die gesellschaftliche Stellung der Familie zu verbessern. Dieses Unterfangen nimmt eine gefährliche Wendung, als Antonio Pérez, der in Ungnade gefallene Sekretär des Königs, auf Luzia aufmerksam wird. Pérez schreckt vor nichts zurück, um die Gunst des Hofes zurückzuerlangen. Und der spanische Herrscher ist noch immer von der Niederlage seiner Armada erschüttert und sucht verzweifelt nach einem Vorteil im Krieg gegen Englands ketzerische Königin. Luzia ist fest entschlossen, diese eine Chance auf ein besseres Leben zu ergreifen, und taucht ein in die Welt von Sehern, Alchemisten, Heiligen und Gaunern, in der die Grenzen zwischen Magie, Wissenschaft und Betrug schon bald verschwimmen. Um zu überleben, muss sie alles wagen - auch wenn das bedeutet, dass sie die Hilfe von Guillén Santangel in Anspruch nehmen muss, ihrem unsterblichen Vertrauten, dessen eigene Geheimnisse sich für beide als tödlich erweisen könnten. Der neue Fantasy-Bestseller von Leigh Bardugo: Eine magische Liebesgeschichte im Goldenen Zeitalter Spaniens zur Zeit der Inquisition Tauche tiefer ein in die magische Welt der Bestseller-Autorin Leigh Bardugo: - »Das neunte Haus« (Alex-Stern-Reihe 1) - »Wer die Hölle kennt« (Alex-Stern-Reihe 2) - »Goldene Flammen« (Grisha-Trilogie 1) - »Eisige Wellen« (Grisha-Trilogie 2) - »Lodernde Schwingen« (Grisha-Trilogie 3) - »Das Lied der Krähen« (Krähen-Dilogie 1) - »Das Gold der Krähen« (Krähen-Dilogie 2) - »King of Scars« (»King of Scars« 1) - »Rule of Wolves« (»King of Scars« 2) - »Die Sprache der Dornen« (illustrierte Märchen aus der Welt der Grisha) - »Die Leben der Heiligen« (illustrierte Heiligen-Legenden aus der Welt der Grisha) - »Demon in the Wood. Schatten der Vergangenheit« (Graphic Novel zur Vorgeschichte des Dunklen)

Leigh Bardugo ist internationale Bestsellerautorin und Schöpferin des Grishaverse, das derzeit als »Shadow and Bone. Die Legenden der Grisha« erfolgreich bei Netflix als Originalserie erscheint. Ihr unverkennbares Universum umfasst die »Grisha-Trilogie«, die Krähen-Bände, »King of Scars« und viele mehr. Ein weiterer Roman, »Das neunte Haus«, wird derzeit von Amazon Studios verfilmt. Leigh Bardugo lebt in Los Angeles.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Kapitel 2

Valentina besaß keine Zofe, deshalb war es Aufgabe der Küchenmagd, ihr abends beim Auskleiden zu helfen, die Kerzen zu löschen, die Fenster fest zu verschließen und die Nachttöpfe unter die Betten zu stellen. Für gewöhnlich gelang es Valentina, das Mädchen zu ignorieren. Sie war leidlich fleißig und in ihren Woll- und Leinenkleidern angemessen farblos - nicht der Typ, der Aufmerksamkeit erregte. Das war einer der Gründe, warum Valentina sie eingestellt hatte, auch wenn ihr, um der Wahrheit die Ehre zu geben, kaum eine andere Wahl geblieben war. Der Lohn, den sie zahlen konnte, war niedrig, und da es im Haus nur zwei Angestellte gab, war die Arbeit hart.

Als das Mädchen an diesem Abend die Ösen an Valentinas Kleid aufhakte und den Staub davon abbürstete, fragte sie jedoch: »Wie ist dein Name?« Sie musste ihn irgendwann mal gekannt haben, hatte ihn aber zu selten benutzt, um ihn sich zu merken.

»Luzia, Señora«, sagte das Mädchen, ohne von ihrer Arbeit aufzuschauen.

»Und hast du einen Verehrer?«

Luzia schüttelte den Kopf. »Nein, Señora.«

»Wie schade.«

Valentina rechnete mit einem gemurmelten Ja, Señora. Stattdessen verstaute Luzia das zusammengelegte Kleid in der Truhe und sagte: »Es gibt Schlimmeres für eine Frau, als allein zu sein.«

Im Haus meiner Mutter war ich glücklicher. Der Gedanke kam ungebeten, die plötzliche Trauer war überwältigend. Aber natürlich gab es keine größere Schande als eine unverheiratete Tochter, nichts Nutzloseres als eine Frau ohne Ehemann und Kinder. War dieses Mädchen glücklich? Valentina wollte die Frage schon laut stellen, biss sich jedoch auf die Lippe. Was spielte es für eine Rolle, ob eine Dienstmagd glücklich war, solange sie ihre Arbeit verrichtete?

»Du und die Köchin, ihr wolltet euch heute über mich lustig machen, nicht wahr?«

»Nein, Señora.«

»Ich weiß, was ich gesehen habe, Luzia.«

Jetzt schaute das Mädchen hoch, und Valentina bemerkte zu ihrer Überraschung, dass ihre Augen dunkelbraun, beinahe schwarz waren.

»Was haben Sie gesehen, Señora?«, fragte das Mädchen, ihr Blick war so klar wie das Wasser des Manzanares. Valentina wurde sich mit einem Mal bewusst, dass sie beide allein im Zimmer waren. Die Stille im Haus drängte sich ihr auf - und ihre eigene Schwäche. Fast kam es ihr so vor, als hätte sie einen Schrank geöffnet und einen Wolf darin vorgefunden.

»Nichts«, brachte Valentina hervor, beschämt über das Zittern in ihrer Stimme. »Ich habe nichts gesehen.« Sie stand auf und durchquerte das Zimmer, um etwas Distanz zwischen sich und das Küchenmädchen zu bringen. »Dein Blick ist reichlich anmaßend.«

»Verzeihung, Señora.« Luzia richtete die Augen wieder auf den Boden.

»Geh«, sagte Valentina mit einer, wie sie hoffte, unbekümmerten Geste.

Aber nachdem Luzia gegangen war, verriegelte sie die Tür hinter ihr.

 

In dieser Nacht schlief Luzia nicht, und am nächsten Tag ging sie keine Risiken ein. Sie wartete, bis das Wasser kochte, ohne das Aufheizen mit einem gesungenen Wort zu beschleunigen. Sie holte Holz für den Küchenherd, ohne eine Silbe zu sprechen, um es anzuzünden. Sie konnte erst wieder richtig durchatmen, als sie die Straße zu San Ginés entlangeilte. Seit dem Vorkommnis mit dem Brot hatte Doña Valentina sie genau beobachtet. Nach Magie suchte sie dabei nicht; vielmehr glaubte sie, Luzia und die Köchin wollten ihr einen albernen Streich spielen.

Auf die Straße hinaus konnte Valentina ihr jedoch nicht folgen. Eine Frau ihres Standes durfte das Haus nur in Begleitung ihres Ehemanns, ihres Vaters oder eines Geistlichen verlassen. Luzia hatte Geschichten von reichen Damen gehört, die aus dem Fenster gestürzt waren und sich mehrere Knochen gebrochen hatten. Eine war sogar gestorben, weil sie sich zu weit hinausgelehnt hatte, um Neuigkeiten