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Thabo. Detektiv & Gentleman 1. Der Nashorn-FallOverlay E-Book Reader

Thabo. Detektiv & Gentleman 1. Der Nashorn-Fall

Moderner afrikanischer Kinderkrimi ab 10 Jahren | Kirsten Boie

E-Book (EPUB)
2016 Verlag Friedrich Oetinger
304 Seiten; ab 10 Jahre
ISBN: 978-3-86274-026-0

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Kurztext / Annotation
Der wahre Gentleman ist immer ein Junge der Tat: Thabo will eines Tages ein echter Gentleman werden. Oder noch besser: ein Privatdetektiv wie im Film. Dumm nur, dass es im afrikanischen Örtchen Hlatikulu noch nie einen Kriminalfall gab. Doch dann wird im angrenzenden Safaripark ein Nashorn wegen seines kostbaren Horns ermordet. Und ausgerechnet Vusi, Thabos Onkel, gerät in Verdacht. Und weil Onkel Vusi nicht gerade ein schnelles Gehirn besitzt, liegt es an Thabo und seinen Freunden, den wahren Nashorn-Mörder aufzuspüren.

Thabo von Kirsten Boie ist ein unterhaltsamer Kinderkrimi vor exotischer Kulisse.

Kirsten Boie ist eine der renommiertesten, erfolgreichsten und vielseitigsten deutschen Kinder- und Jugendbuchautorinnen. Sie wurde 1950 in Hamburg geboren, studierte dort Germanistik und Anglistik. Zwei Semester besuchte sie, gefördert durch ein Auslandsstipendium der Hamburger Universität, die Universität Southampton/Großbritannien. Nach dem ersten Staatsexamen in den Fächern Deutsch und Englisch promovierte sie im Fach Literaturwissenschaft über die frühe Prosa Bertolt Brechts. Sie arbeitete als Lehrerin in einem Gymnasium, wechselte auf eigenen Wunsch später an eine Gesamtschule. 1983 adoptierte sie mit ihrem Mann ihr erstes Kind. Auf Verlangen des vermittelnden Jugendamtes musste sie ihre Berufstätigkeit aufgeben - so waren die Zeiten damals - , um sich ganz dem Kind widmen zu können. Inspiriert durch die eigene Situation schrieb sie so ihr erstes Kinderbuch 'Paule ist ein Glücksgriff'. Ihr Debüt wurde ein beispielloser Erfolg (Auswahlliste zum Deutschen Jugendliteraturpreis, Buch des Monats der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur in Volkach; Ehrenliste des Österreichischen Staatspreises für Kinder- und Jugendliteratur). Und Kirsten Boie selbst erwies sich als Glücksfall für die deutsche Kinder- und Jugendliteratur.

Inzwischen sind von Kirsten Boie weit mehr als hundert Bücher erschienen und in zahlreiche Sprachen übersetzt worden, die von ihrer enormen literarischen Vielseitigkeit, großem Einfühlungsvermögen, vor allem aber von ihrem sozialen Engagement Zeugnis geben.

Zwei Dinge sind Kirsten Boie beim Schreiben besonders wichtig: Zum einen, dass Literatur für Kinder immer auch Literatur sein sollte; zum anderen, dass darüber nicht vergessen wird, an wen sie sich richtet, dass sie also Literatur für Kinder ist: 'Bei dem Spagat zwischen beiden Anforderungen rutsche ich sicherlich einmal mehr zur einen, einmal zur anderen Seite hin aus. Aber hier die richtige Balance zu suchen, ist es gerade, was das Schreiben für Kinder für mich so aufregend macht.'

2007 wurde Kirsten Boie für ihr Gesamtwerk mit dem Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises ausgezeichnet.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

4

Auf dem Parkplatz stand noch immer der Safari-Jeep, und davor kniete Sifiso Lovejoy und hat ihn sehr langsam und genüsslich abgeschrubbt. Das Wasser war jetzt natürlich kalt.

»Sifiso!«, hab ich gerufen. »Mann! Ngiyabonga! Danke sehr!«

Sifiso hilft mir immer gerne, den Wagen zu putzen, wenn er Zeit hat. Er findet Autos toll.

Ich finde Autos auch toll, aber nicht wenn ich sie putzen muss. Das würde Sifiso bestimmt auch nicht mehr tun, wenn er den Jeep so oft putzen müsste wie ich. Aber vielleicht wäre es ihm immer noch lieber, als sich um seine Geschwister zu kümmern.

»Dein Onkel schäumt!«, hat er gesagt. »Nachher hat er gleich eine Drei-Stunden-Safari, und der Wagen sieht aus, als wäre er durchs Wasserloch gefahren! Onkel Vusi sagt, wenn du so unzuverlässig bist ...«

»Miss Agatha hat SOS gesimst«, habe ich gesagt und Sifiso den Lappen aus der Hand genommen. Falls Onkel Vusi auftauchen sollte. »Sie hat Hilfe mit dem Internet gebraucht.«

»Die hat Probleme!«, hat Sifiso gesagt.

Sifiso mag Miss Agatha nicht so sehr. Oder vielleicht mag er es auch einfach nur nicht, dass Miss Agatha und ich Freunde sind, kann sein. Vielleicht ist er eifersüchtig.

Und dass ich das mit dem Internet gesagt hatte, war natürlich ein bisschen Angabe gewesen. Ich glaube nicht, dass Sifiso in seinem Leben schon mal gesurft hat.

»Emma ist zurück!«, habe ich gesagt. Ich glaube, Emma mag Sifiso noch weniger als Miss Agatha. Und vermutlich aus dem gleichen Grund. »Wir nehmen den Schlauch! Wo du jetzt hier bist, kannst du hinterher oben gleich die Bänke trocken rubbeln. Das geht dann schneller.«

Sifiso hat mich angestarrt. »Vielleicht möchte deine Emma das ja machen?«, hat er gefragt.

Hatte ich es nicht gesagt?

»Ach, die braucht doch ewig dafür!«, habe ich deshalb geantwortet. Ich wusste, dann macht Sifiso es. »Kommst du nachher mit auf die Tour? Wenn noch ein Platz frei ist?«

Sifiso hat den Kopf geschüttelt. Vielleicht musste er zurück zu seinen Geschwistern, vielleicht war es aber auch, weil Sifiso lieber auf dem Parkplatz bleiben wollte wegen der Autos. Es gibt sehr große Autos bei uns auf dem Parkplatz, Geländewagen, die Touristen mieten sie am Flughafen. Sie werden extra aus Johannesburg gebracht, und man kann am Auto immer gleich sehen, ob ein Tourist ordentlich Geld hat.

Während die Touristen mit Onkel Vusi auf Safaritour sind, guckt Sifiso sich ihre Autos immer ganz genau an. In manche kann man sogar ohne Schlüssel einsteigen. Sifiso sagt, die Autos auf dem Parkplatz findet er tausendmal interessanter als Busch und Natur und Tiere. Busch und Natur und Tiere gibt es immer und jeden Tag kostenlos für jeden, aber Autos kosten.

Dabei sind Busch und Natur und Tiere für die Touristen eigentlich auch nicht kostenlos. Busch und Natur können sie natürlich überall im Land gratis angucken, aber für Lion Park müssen sie bezahlen, wenn sie Elefanten und Nashörner und Löwen (die Touristen wollen immer Löwen, meine Damen und Herren) und Nilpferde und Krokodile und überhaupt Tiere von Nahem sehen wollen. (Dabei weiß ich gar nicht, ob sie sich auch so freuen würden, wenn sie denen außerhalb des Parks begegnen würden, mehr so zufällig irgendwo und ganz kostenlos. Touristen sind merkwürdig.)

Onkel Vusi ist auf den Parkplatz gekommen. »Na endlich!«, hat er gesagt. »Sawubona, Sifiso. Na, hast du Thabo mal wieder die Arbeit abgenommen?«

»Yebo«, hat Sifiso gesagt. »Viele Gäste heute Nachmittag?«

Onkel Vusi hat einen Zettel aus der Tasche gezogen. »Nur sechs!«, hat er gesagt. »Für dich ist noch Platz.«

Sifiso hat wieder den Kopf geschüttelt.

»Ich komm aber mit, Onkel Vusi!«, hab ich gesagt. »Gatter öffnen!«

Ich dachte, es könnte vielleicht ganz gut sein, bei Onkel Vusi wieder für ein bisschen bessere Stimmung zu sorgen. Wenn ich dabei bin, muss er nämlich an den