Buchhandlung Spazierer

Suche

Beweg dich! Und dein Gehirn sagt DankeOverlay E-Book Reader

Beweg dich! Und dein Gehirn sagt Danke

Wie wir schlauer werden, besser denken und uns vor Demenz schützen | Manuela Macedonia

E-Book (EPUB)
2018 Christian Brandstätter Verlag
Auflage: 1. Auflage
184 Seiten
ISBN: 978-3-7106-0306-8

Rezension verfassen

€ 17,99

in den Warenkorb
  • EPUB sofort downloaden
    Downloads sind nur in Österreich möglich!
  • Als Hardcover erhältlich
Kurztext / Annotation
Warum sind sportliche Kinder besser in der Schule? Weshalb haben sportliche Menschen das bessere Gedächtnis? Unser Gehirn ist unser wichtigstes Organ: Denken, Fühlen, Erinnern und Lernen werden hier zentral gesteuert. Trotzdem widmen wir unserem Gehirn deutlich weniger Aufmerksamkeit als unserem Körper. Dabei ist wissenschaftlich erwiesen: Wie wir die Leistung unseres Gehirns verbessern und erhalten können, ist entscheidend für ein gesundes und langes Leben.

Welche positiven Auswirkungen regelmäßige Bewegung auf unser Gehirn hat - dabei muss es noch nicht einmal Hochleistungssport sein - erzählt die Neurowissenschafterin Dr. Manuela Macedonia leichtfüßig, verständlich und mit einer Prise Humor. Sie erklärt, wie wir Stresssymptomen, Übergewicht, Depression und Demenzerkrankungen vorbeugen können und schildert, welchen Einfluss unsere Ernährung auf unsere Denkleistung hat.

Dr. Manuela Macedonia promovierte an der Universität Salzburg über die Auswirkungen von Bewegung auf das Gedächtnis. Am Max-Planck-Institut für Neurowissenschaften Leipzig arbeitete sie zu den Vorteilen des sensomotorischen Lernens. Derzeit ist sie an der Universität Linz tätig. Sie selbst läuft beinahe täglich: aber, wie sie betont, nicht für ihre Figur, sondern für ihr Gehirn.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

In Leipzig, nach jenem Sommer auf dem Rad, kam der Winter, ein Winter, der ein sehr strenger war. Ich fing an, zu Fuß zu gehen, von meiner Wohnung bis ins Stadtzentrum und wieder zurück. Manchmal ging ich täglich zehn, auch fünfzehn Kilometer. Dann kam der Tag, als ich zu laufen begann. Ja, in der Kälte. Zuerst wenige Kilometer, dann steigerte ich mich von Woche zu Woche. Ich lief manchmal in der Früh, vor der Arbeit, manchmal abends. Aber es war Winter und um diese Zeit eisig und noch dunkel im Clara-Zetkin-Park, einer wunderschönen Anlage mit vielen alten Bäumen und einer Ausdehnung von weit über hundert Hektar. Nach einigen Monaten war ich täglich zirka zwölf Kilometer durch den Park unterwegs, auf der Runde am Kanal, am Damm vorbei, die Landschaft bewundernd. Lust zu laufen hatte ich eigentlich nie, aber ich freute mich jedes Mal auf die heiße Dusche, die mich nach dem Lauf erwartete. Ich bemerkte, dass mit der Zeit mein Schlaf besser wurde und ich die Baldriandragees nicht mehr brauchte, um abends meine Gedanken an die Statistik und an die Publikationen ruhigzustellen. Mein Körper war müde und wollte einfach nur schlafen. Und noch etwas passierte wie ganz von selbst: Mein Gedächtnis wurde von Woche zu Woche besser.
Was der Hippocampus alles kann

Was war nun in meinem Gehirn in jenen Monaten in Leipzig geschehen? Und weshalb spürte ich den Unterschied zwischen der Zeit vor dem Sport und der Zeit während des Sports so deutlich? Maren, meine Bürokollegin, hatte mir ja einen Stapel Fachartikel über den Hippocampus auf den Schreibtisch gelegt. Darin fand ich mehrere Antworten. Fangen wir mit der Frage an, welche Rolle der Hippocampus im Gedächtnis spielt.

Die Bezeichnung Hippocampus stammt aus dem Lateinischen und in der Übersetzung bedeutet es Seepferd. Die Neuroanatomen haben zugegebenermaßen große Fantasie in der Namensgebung entwickelt. Das ist auch verständlich, wenn man bedenkt, dass alle Windungen und Furchen mehr oder weniger gleich aussehen. Das Seepferdchen hat eine gekrümmte Struktur und im erwachsenen Gehirn ist es so lang wie ein kleiner Finger. Die Form erinnert uns auch an eine Banane, aber eine solche Bezeichnung hätte weniger geheimnisvoll gewirkt als das lateinische Wort. Vom Hippocampus haben wir zwei Stück, links und rechts je einen. Eingebettet in der Tiefe unseres Gehirns, mitten in der weißen Substanz, besteht das Seepferdchen aus Neuronen. Phylogenetisch, also evolutionär gesehen, handelt es sich um eine uralte "eingedrehte" Rinde 1 , 2 . Möglicherweise ist sie durch die Gehirnfaltung ins Innere des Gehirns geschoben worden.

HIPPOCAMPUS

Nun ist der Hippocampus für viele Aufgaben zuständig, die alle gleich wichtig sind. Fangen wir mit dem Kurzzeitgedächtnis an. Wie die Bezeichnung schon sagt, handelt es sich um Information, die wir kurzfristig behalten sollen. Was bedeutet "kurzfristig"? Und wie kann man das feststellen, ob man ein gutes Kurzzeitgedächtnis hat oder nicht? Die Lernpsychologie hat dafür Methoden entwickelt, sogenannte Gedächtnistests. Als ich in Leipzig die Probanden für meine Lernexperimente aussuchte, musste ich sichergehen, dass sie eine "homogene Population" bilden, wie man in der Fachsprache sagt. Damit ist gemeint, dass im Experiment die Teilnehmer in ihrer Fähigkeit, sich Inhalte zu merken, vergleichbar sind. Sie mussten dafür Gedächtnis- und Intelligenztests bestehen. Personen, die ein extrem gutes oder schlechtes Gedächtnis haben, die für die durchschnittliche Bevölkerung nicht repräsentativ sind, durften demnach am Experiment nicht teilnehmen.

Zu diesem Zweck setzte ich, unter anderem, den Memory Span Test ein 3 . Dabei legt man dem Probanden eine dicke Mappe vor, in der Seiten mit Wörtern enthalten sind. Auf der ersten