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Waldviertelspur

Kriminalroman | Maria Publig

E-Book (EPUB)
2023 Gmeiner-verlag
Auflage: 1. Auflage
256 Seiten
ISBN: 978-3-8392-7632-7

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Kurztext / Annotation
Die Auftragsbücher der PR-Agentin Walli Winzer sind randvoll. Dennoch findet sie Zeit für ein neues Hobby: die Malerei. Aufgrund der Massen an geschlägertem Holz fehlen ihr zunehmend geeignete Motive. Im Wald klaffen überall Lücken. Der örtliche Sägewerkbetreiber ist währenddessen nicht bereit, die Forstbesitzer angemessen zu bezahlen. Kurz darauf findet Walli mit einem Trüffelsucher die Leiche des Unternehmers. Als die Ermittlungen des Dorfpolizisten Grubinger ins Stocken geraten, bittet er die findige PR-Lady um Hilfe.

Maria Publig wurde in Wien geboren und verbrachte mit ihrer Familie viele Sommer im südlichen Waldviertel. Nach ihrem Studium arbeitete sie als Journalistin für Tages- und Wochenzeitungen. Später wechselte sie für 15 Jahre als Moderatorin und als Redakteurin, in zum Teil leitender Funktion, in den ORF und schrieb Kultursachbücher, die international ausgezeichnet wurden, bevor sie sich dem Krimischreiben zuwandte. Wovon sie überzeugt ist: Für gute Gedanken und Kreativität muss man sich Zeit nehmen. Die gönnt sie sich zwischendurch, genauso wie viele anregende Gespräche mit ihren wunderbaren Nichten und das gemeinsam ziemlich oft im Waldviertel. Mehr Informationen zur Autorin unter: www.maria-publig.at

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

1. Kapitel

Es war einer dieser lauschigen Sommertage, an denen sich Walli Winzer rundum wohlfühlte. Ein Tag, an dem sich ihre einzelnen Programmpunkte gut aneinanderreihten und genügend Zeit zwischendurch für die angenehmen Dinge im Leben blieb. Dazu zählte für die Wiener PR-Agentin auch ein gediegener Vormittagskaffee in einem der gemütlichen kleinen Cafés in der Kremser Fußgängerzone. Dort saß sie gerne, wenn sie Erledigungen in die heimliche Hauptstadt des Waldviertels führten.

Der Chef des Landeskriminalamts Außenstelle Krems hatte sie zuvor zu sich ins Büro gebeten. Im Vertrauen hatte er sie um ihre Meinung bezüglich eines Falls gefragt. Der hatte zwar rein gar nichts mit Öffentlichkeitsarbeit zu tun. Aber Oberst Dr. Ludwig Weichselbaumer hatte einst ihre gute Kombinationsgabe kennen und schätzen gelernt. Auch der ungewöhnliche Zugang, den sie zu bestimmten Themen hatte, gefiel ihm. Nicht zuletzt wohl auch sie selbst, schmunzelte sie bei dem Gedanken daran.

Doch im aktuellen Fall hatte er sie nach ihren Eindrücken und Ansichten bezüglich des Kunstmarkts gefragt. Da Walli Winzer sich seit einiger Zeit für Malerei interessierte und sich als versierte Galeriebesucherin erwiesen hatte, erzählte sie ihm Interna, was die Beschaffung von Kunstgegenständen aus Übersee anging. Denn Walli hatte vor Kurzem damit begonnen, eine kleine Kunstsammlung aufzubauen. Dabei lasse sie sich hin und wieder sogar besondere Kunstwerke aus New York nach Wien holen, hatte sie ihm beim letzten Treffen erzählt, was er sich offenbar gemerkt hatte.

Jetzt saß Walli an einem kleinen Kaffeehaustisch unter einem Sonnenschirm mit einem Caffè Latte und einem Glas Wasser vor sich. Anregungen zur Lösung des Falls konnte sie Weichselbaumer allerdings keine bieten. Aber vielleicht war doch manches dabei gewesen, was ihn und seinen Mitarbeiterstab in der Sache weiterbringen konnte. Jedenfalls hatte er sich sehr gefreut, sie nach Längerem wiederzusehen. Beide stellten fest, dass sie einander das letzte Mal vor etwa einem halben Jahr getroffen hatten.

Walli nahm einen Schluck. Der Caffè Latte förderte sofort ihr weiteres Wohlbehagen. Denn diese Art der Kaffeezubereitung mochte sie besonders. Dieses Elixier weckte zu jeder Tageszeit ihre Lebensgeister.

Entspannt blickte sie während des nächsten Schlucks zur Fußgängerzone. Viele Menschen waren unterwegs. Am Vormittag wollten sie noch schnell alles erledigen, bevor die große Mittagshitze beginnen würde. Auch war heute Markttag. Ihre Jugendfreundin Lena Breitenecker samt Familie verkaufte hier regelmäßig ihre Bauernprodukte. Sie dort zu besuchen, war ihr nächstes Ziel.

In dem Menschengewimmel blieb nun ein etwa Vierjähriger nahe ihrem Cafétisch stehen. Da sich die angehende Mittagshitze inzwischen langsam bemerkbar machte, waren seine Eltern damit beschäftigt, dem Geschwisterchen das Jäckchen auszuziehen. Sichtlich genervt vom plötzlichen Aufmerksamkeitsentzug streckte der Bub Walli aus Langeweile die Zunge heraus und zog dabei eine Grimasse.

Okay. Das war auch eine Möglichkeit, Kontakt mit ihr aufzunehmen, reagierte Walli Winzer verblüfft. Sie glaubte, nicht richtig zu sehen. Es war allerdings nicht die giftgrüne Farbe seiner Zunge, die sie irritierte. Offenbar hatte er kurz zuvor eine dieser gefärbten Wassereissorten geschleckt. Nein. Sondern dass er gar nicht aufhören wollte, ihr sein grünes Ding zeigen zu wollen.

Walli schlürfte daraufhin vom Milchhäubchen und präsentierte dann ebenfalls ihre weiß gewordene Zunge. Da er davon unbeeindruckt blieb, pustete sie ihm schließlich einen Teil des Schaums entgegen.

Jetzt quietschte er erschrocken, was zur Folge hatte, dass er seine Zunge ganz schnell wieder versteckte. Seine Eltern schauten nun in Wallis Richtung.

Da Walli vom Aufziehen des Caffè Latte immer noch einen breiten Milchrand um ihre Lippen hatte, der auf ein Kleinkind durchaus furchterregend wir