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Stille Nacht, keiner wachtOverlay E-Book Reader

Stille Nacht, keiner wacht

Weihnachtskrimi | Maria Publig

E-Book (EPUB)
2022 Gmeiner-verlag
Auflage: 1. Auflage
249 Seiten
ISBN: 978-3-8392-7318-0

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Kurztext / Annotation
Schnee, Stille und Frieden. All das wünscht sich die Wiener PR-Lady Walli Winzer, als sie ihr Haus im Waldviertel betritt. Doch dann winkt ihr ein neuer Auftrag: Sie soll eine globale Friedensausstellung betreuen. Dabei lenkt sie ein attraktiver Weihnachtsmann ab, der auch das Faksimile von 'Stille Nacht' bewacht. Aber der Mann im roten Mantel macht anderen Frauen ebenfalls schöne Augen. Und kurz darauf liegt der Frauenschwarm tot im Sägewerk. Das war's mit Stille und Frieden für Walli.

Maria Publig wurde in Wien geboren und verbrachte mit ihrer Familie viele Sommer im südlichen Waldviertel. Nach ihrem Studium arbeitete sie als Journalistin für Tages- und Wochenzeitungen. Später wechselte sie als Moderatorin und Redakteurin in den ORF. Bevor sie sich dem Krimischreiben zuwandte, schrieb sie Kultursachbücher, die international ausgezeichnet wurden. Wovon sie überzeugt ist: Für gute Gedanken und Kreativität muss man sich Zeit nehmen. Die gönnt sie sich zwischendurch - ziemlich oft im Waldviertel.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

1. Kapitel

Schneeflocken wirbelten durch die Luft. Viele in der Wiener City hatten dadurch gute Stimmung. Das jedoch war nicht der Grund allein.

»Frohe Weihnachten wünsche ich dir jetzt schon! Falls wir einander nicht mehr sehen sollten.«

Eine junge Frau mit Studentenrucksack winkte einem gleichaltrigen Mann zu, stieg danach auf ihr Fahrrad und fuhr los. Im vorweihnachtlich dichten Gedränge am Graben streifte sie einen älteren Herrn im feinen Wollmantel. Er lächelte erschrocken, entschuldigte sich, indem er die Hände schuldbewusst hob, und sah nochmals zurück zu seiner jüngeren Begleiterin. Offenbar konnte er sich nur schwer von ihr trennen. Die Frau lächelte verhalten, zeigte aber sonst keine Reaktion und blieb am Punschstand stehen.

Normalerweise wäre der Blick der modebewussten PR-Agentin Walli Winzer etwas länger am Outfit der attraktiven Frau hängen geblieben, um mit Kennerinnenblick festzustellen, welche Accessoires diese zum neuesten Modell von Isabel Marant trug. Doch dazu hatte sie keine Zeit mehr, denn ihre Hände waren voll mit Taschen und Weihnachtspaketen. Langsam, aber sicher begannen die Tragegriffe sie in die Handflächen zu schneiden. Außerdem grübelte sie, was sie obendrein ablenkte. Denn ihr fehlte das letzte Darüber-Streusel in Form eines originellen Geschenks für Lena. Bei ihr und deren Familie würde sie am Weihnachtsabend eingeladen sein. Das Hauptpräsent hatte sie schon gefunden. Aber irgendetwas Kleines schwebte Walli zusätzlich für ihre beste Freundin seit Jugendtagen vor. Etwas, das nicht unbedingt kostbar war. Doch bereits während sie das Geschenk auspackte, sollte es deren Herz erwärmen.

Walli Winzer drückte sich an einigen Schaufenstern die Nase platt. Danach kam sie an einem Infostand für Spenden zur »Rettung des Regenwalds« vorbei. Da sie Lena wirklich gut kannte, wusste sie, dass so etwas das Richtige für sie sein würde. Walli spendete einen beträchtlichen Betrag, der die Mädchen am Infostand erst einmal aufschauen ließ. Danach machte sie sich auf den Weg, zufrieden, für die Welt und somit für Lena einen sinnvollen Beitrag geleistet zu haben. Sie wusste, dass die einstige Lehrerin in Wien gerne ökologische und soziale Bausteine verantwortete, und freute sich, so in ihrem Sinn gehandelt zu haben.

Jetzt blieb Walli sogar ein bisschen Zeit, eventuell noch etwas für sich selbst zu finden. Das ging zwar weniger in diese Richtung. Doch indem man die Wirtschaft durch Einkäufe belebte, würde man auch Gutes tun können, indem ... indem - augenblicklich fielen ihr keine wirklich passenden Argumente ein. Oh ja, indem man in der Gesellschaft die Existenz aller sichern könnte. So ginge es nämlich auch. Puh! Also, derzeit besonders einiger. Ähm, eher einiger Weniger, dachte man an die vielen Konzernriesen, deren Aktionäre weltweit praktisch alles unter sich aufteilten. Wie in einem Pyramidenspiel vereinten sie viele Firmen unter einer mächtigen, meist unbekannten Dachmarke.

Gut, mit dem Weltretten - obwohl Weihnachten nahte - wollte es die PR-Lady jetzt auch nicht übertreiben. Der Nachhaltigkeitsgedanke hielt sie dann aber doch davon ab, in die Fashion-Meile Goldenes Quartier in der Tuchlauben einbiegen zu wollen.

Ein kleines Brötchen mit einem Glas Sekt im Schwarzen Kamel, einer der ältesten kulinarischen Institutionen und besonderes Juwel der Wiener City, lockte sie da schon eher. Sie stellte ihre Taschen unter einen Bistrotisch auf der Straßenseite und beobachtete die Umstehenden.

Es war mitten am Nachmittag und wie meist viel los. Trotzdem kamen hier ausschließlich Menschen zusammen, die sie nicht kannte. Das war sonst keineswegs so. Denn als Fachfrau für Public Relations, also Öffentlichkeitsarbeit, traf sie sonst Bekannte an fast jeder Ecke in Wien. Doch die meisten von ihnen waren offenbar zu Weihnachtsfeiern geladen und daher beschäftigt.

Sie hingegen hatte sich vorgenommen,