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Rebellion oder Untergang!Overlay E-Book Reader

Rebellion oder Untergang!

Ein Aufruf zu globalem Ungehorsam zur Rettung unserer Zivilisation | Noam Chomsky

E-Book (EPUB)
2021 Westend Verlag
Auflage: 1. Auflage
128 Seiten
ISBN: 978-3-86489-810-5

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Kurztext / Annotation
'Niemand außer Noam Chomsky verbindet so leidenschaftlich die beiden vom Menschen verursachten Bedrohungen mit unserer Existenz
- den katastrophalen Klimawandel und die nuklearen Weltuntergangsmaschinen.'
Daniel Ellsberg, Whistleblower der Pentagon-Papiere

Eindrücklich wie nie zuvor klärt Chomsky über die existentiellen Bedrohungen durch Atomwaffen und den Klimawandel auf. Er stellt diese Bedrohungen in den Kontext einer nie dagewesenen globalen Macht der Konzerne, die mittlerweile die führende Rolle bei der Gestaltung unserer Zukunft übernommen haben. Noam Chomsky zeigt, dass sich globale Volksbewegungen mobilisieren müssen, um die Regierungen zu zwingen, sich der beispiellosen Herausforderung für das Überleben unserer Zivilisation zu stellen.

Noam Chomsky, geboren 1928, ist Professor emeritus für Sprachwissenschaft und Philosophie am M.I.T. Er hat die moderne Linguistik revolutioniert und zahlreiche Bestseller verfasst. Chomsky ist einer der weltweit bekanntesten linken Intellektuellen und seit jeher ein prominenter Kritiker der amerikanischen Politik wie auch des globalen Kapitalismus.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Einführung

Die Dringlichkeit der »Gefahr des Untergangs« ist unübersehbar. Sie sollte der konstante Gegenstand von Aufklärungsprogrammen, Organisation und Aktivismus sein und den Hintergrund für unser Engagement in allen anderen Kämpfen bilden. Aber sie kann diese Kämpfe nicht ersetzen, zum einen, weil viele dieser anderen Kämpfe ihrerseits entscheidend wichtig sind, und zum anderen, weil diese grundlegende Gefahr nicht effektiv angegangen werden kann, solange es kein allgemeines Verständnis für ihre Dringlichkeit gibt. Aber ein solches Verständnis setzt eine wesentlich größere Sensibilität gegenüber den weltweit verbreiteten Formen von Leid und Unrecht voraus - ein tieferes Bewusstsein, das zu Aktivismus und Engagement sowie zu tieferen Einsichten in deren Wurzeln und wechselseitige Verbindungen inspirieren kann. Es ist nutzlos, zu mehr Militanz aufzurufen, wenn die Bevölkerung noch nicht dazu bereit ist, und diese Bereitschaft kann nur durch geduldige Arbeit geschaffen werden. Das mag frustrierend sein, wenn wir an die nur zu reale Dringlichkeit der existenziellen Gefahren denken. Aber egal, ob das frustrierend ist oder nicht, wir können diese vorbereitenden Stufen nicht überspringen.

- Noam Chomsky, Januar 2019

An einem diesigen Nachmittag Mitte Oktober 2016 nur einige Wochen vor der schicksalhaften Wahl im November, die dann Donald J. Trump ins Weiße Haus brachte, versammelte sich vor der historischen Old South Church in Boston eine große Menschenmenge, die bald mehr als zwei Häuserblocks weit reichte. Zwar waren alle, die gekommen waren, natürlich stark mit der bevorstehenden Wahl beschäftigt, aber das war keineswegs ihr einziges Anliegen. Einige waren sogar aus dem Ausland angereist und sie alle waren hier, um bei einer »Chomsky-Veranstaltung« dabei zu sein - Letzteres eine der Bezeichnungen für die sehr besondere Art von breit angelegter öffentlicher Vorlesung und Konversation, die immer wieder stattfindet, wenn der bekannte Linguist und öffentliche Intellektuelle vor einem großen Publikum spricht. Die jüngeren Teilnehmer an der Veranstaltung setzten sich dann später auf ganz ähnliche Art mit Noam Chomsky auseinander, wie das ihre Großeltern schon fünfzig Jahre zuvor getan hatten, als er so viel zur öffentlichen Infragestellung der beständigen Eskalation der US-Intervention in Vietnam beitrug. Dabei gibt Chomsky meist, auf Basis leicht zugänglicher Quellen, in eloquenter, aber schlichter Prosa einen wohlstrukturierten Vortrag, dessen Argumente und Wortwahl für fast alle Zuhörer verständlich sind. Wenn die heutige Chomsky-Veranstaltung so wie sonst lief, würde es zweifellos einen langen Frage- und Antwortteil geben, in dem Noam sich mit den Fragen, Kommentaren oder Einwänden der Anwesenden auseinandersetzen würde. Dabei würden seine Antworten genauso ruhig, überlegt und konzentriert sein wie der Vortrag selbst - mit Ausnahme der Fragen, in denen er gebeten würde, über sich selbst zu sprechen. Auf diese würde er anders reagieren und sie entweder ignorieren, beiseitewischen oder geschickt umgehen. Aufgrund seiner zutiefst egalitären und demokratischen Einstellung scheint Chomsky solche Fragen unwichtig zu finden. Die Tatsachen und Argumente, die er im Dienst dessen vorträgt, was Menschen zu ihrer jeweiligen »Sache« gemacht haben, machen solche Fragen seiner Ansicht nach überflüssig.

Und die Sache, um die es im Oktober 2016 ging, unterschied sich beträchtlich von vielen anderen, über die Chomsky in all den Jahren zuvor gesprochen hatte. An diesem Abend sprach er nicht über diese oder jene Gräueltat oder Rechtsverletzung einer Supermacht. Stattdessen trug sein Vortrag den Titel »Internationalismus oder Untergang« und bezog sich nicht auf irgendeine besondere innen- oder außenpolitische Maßnahme oder Katastrophe, sondern auf di